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Straße des Todes: Thriller (German Edition)

Straße des Todes: Thriller (German Edition)

Titel: Straße des Todes: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Crais
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interessierte es auch nur einen Furz, ob sie den Escalade dabei zu Schrott fuhren.
    »Das ist der falsche Weg«, meinte Haddad.
    »Halt’s Maul«, erwiderte Stone.
    »Schneller«, sagte Pike.
    Sie rasten auf die Berge zu, fuhren ohne Licht. Sie mussten jetzt schnell handeln, sonst war Cole verloren.

5.
    Es war vollkommen dunkel, als sie Pikes Jeep erreichten, der mit Gestrüpp bedeckt in einer flachen Senke stand, zwei Komma zwei Meilen von der Ruine entfernt. Pike zog Haddad aus dem Wagen und drückte ihn vornüber in den Dreck, dann machte er sich daran, ihre Fingerabdrücke im SUV abzuwischen, während Stone schon das Gestrüpp beiseiteräumte. Keine drei Minuten später waren sie wieder auf der Piste, Pike am Steuer des Jeeps, Stone hinten mit Haddad, den Escalade hatten sie zurückgelassen. Fuhren unterm Sternenlicht und im sanften Schein des Mondes, der das Gestrüpp zum Schillern brachte, durch die Wüste.
    Achtunddreißig Minuten später näherten sie sich einem kleinen Haus im Ranchstil, gelegen an einer Straße voller ähnlicher Häuser am Stadtrand von Coachella, Kalifornien, der östlichsten der Wüstengemeinden. Doppelgaragen, Steingärten, saubere Bürgersteige, Straßenlaternen.
    »Das da. Rechts.«
    »Cole ist drinnen?«
    »Das war er, als ich ging, ja.«
    »Ich hoffe für dich, dass du nicht lügst.«
    Es war fünf nach neun Uhr abends. Nicht spät also. In allen Häusern der Straße brannte noch Licht, schien es Leben zu geben außer in diesem hier. Es wirkte wie ein Leichnam.
    »Scheiße, leer und verlassen. Die Bude ist pechschwarz.«
    »Die Fenster sind mit dunkler Plastikfolie und mit Holz verschlossen.«
    »Also könnte im Haus alles hell erleuchtet sein, und wir würden es nicht mitkriegen?«
    »Genau. Hören kann man auch nichts. Alle Fenster sind absolut dicht. Wir schrauben sie zu, damit die pollos sie nicht öffnen können, dann packen wir Plastikfolie drüber und am Ende Holz.«
    Pike warf einen Blick in den Rückspiegel.
    »Zivilisten?«
    »Ich verstehe nicht, was Sie …«
    Stone stieß ihm das Gewehr in die Rippen.
    »Frauen und Kinder, du Penner. Eine Familie. Habt ihr auch unschuldige Leute da drinnen oder nur tote Männer wie dich?«
    »Da wohnt keiner. Das Haus war leer.«
    »Wer bezahlt die Rechnungen?«, fragte Stone. »Wasser? Strom? Das gibt’s nicht gratis.«
    »Der Syrer vielleicht. Er nennt uns die Adresse. Wir fahren hin, bereiten das Haus vor, mit Brettern und Plastikfolie, und schaffen dann die pollos rein.«
    Pollos , »Hühner«. Als wären die Leute, die sie umbrachten, keine Menschen.
    Pike drehte eine Runde und näherte sich dann dem Haus aus der entgegengesetzten Richtung. Er bremste ab, als sie vorbeifuhren.
    »Wie viele Typen haben Cole bewacht?«
    »Zwei. Washington und Pinetta. Wenn der Syrer hier ist, sind es einer oder zwei mehr.«
    Pike dachte nach. Fünf Kanonen.
    »Solltest du mit deinen schwulen Freunden zurückkommen, nachdem ihr die Leichen abgeladen hattet?«, fragte Stone.
    »Ja. Wir müssen das Haus reinigen und unseren Kram rausholen. Washington und Pinetta sollten mit dem Syrer gehen. Ruiz war sauer, dass wir sauber machen sollten.«
    Stone bewegte das M4.
    »Halt’s Maul. Interessiert doch keine Sau, ob ihr sauber machen müsst.«
    Pike fuhr bis zur nächsten Querstraße weiter, wendete, löschte die Scheinwerfer und ließ den Wagen am Bordstein ausrollen, bis das Haus genau vor ihnen lag. Pikes und Stones Blicke trafen sich im Rückspiegel.
    »Dreisechzig.«
    Dreisechzig bedeutete einen Gang einmal ums Haus herum.
    Stone gab Pike das M4 und glitt aus dem Jeep. Pike sah ihm hinterher, fragte sich, ob Cole wohl in dem schwarzen Haus war. Fragte sich, ob er noch lebte, ob er tot war oder im Sterben lag, während sie hier draußen in der stillen, ruhigen Straße saßen. Und er fragte sich, ob dieser Haddad die Wahrheit sagte.
    »Wenn du mit deiner Crew zurückkommst, wie geht ihr dann ins Haus?«
    »Wir parken in der Garage, nie auf der Straße oder in der Einfahrt. Wir fahren in die Garage und schließen das Tor, bevor wir aussteigen. So können die Nachbarn nichts sehen. Das hat uns der Syrer beigebracht. Er sagt, niemals auf der Straße oder in der Einfahrt parken.«
    »Es gibt also eine Tür von der Garage direkt ins Haus?«
    »Ja. In die Küche.«
    »Braucht man dafür einen Schlüssel?«
    »Den hatte Orlato.«
    Pike nahm die Schlüssel heraus, die Stone im Escalade gefunden hatte, außerdem die Garagenfernbedienung. Haddad bestätigte, dass

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