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Straße des Todes: Thriller (German Edition)

Straße des Todes: Thriller (German Edition)

Titel: Straße des Todes: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Crais
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Textnachrichten bekommst. Bin bei deinem Haus vorbei. Meld dich, okay?«
    Ich nahm das schnurlose Telefon und überprüfte die eingegangenen Anrufe. Die letzten drei stammten von derselben Nummer mit Vorwahl aus Palm Springs. Ich wählte. Vier Klingeltöne später antwortete die gleiche Stimme, allerdings im Flüsterton.
    »Alter! Was ist, hat euch der verschissene Erdboden verschluckt, oder was? Wo seid ihr gewesen?«
    Die Anrufererkennung hatte Jack Bermans Nummer identifiziert.
    »Hier ist nicht Jack. Ich bin ein Freund von Kristas Mutter.«
    Der Anrufer hieß Daniel Trehorn. Der D. T., der den Zettel hinterlassen hatte.
    Ich stellte mich kurz vor, erklärte, dass sich Kristas Mutter Sorgen machte, und fragte, wann er sie das letzte Mal gesehen hätte, zusammen oder einzeln.
    Er antwortete mit der gleichen gedämpften Stimme.
    »Das war letzten Freitagabend. Ist jetzt fast eine Woche her.«
    Es waren genau sechs Tage. Einen Tag nachdem Krista Morales ihre Wohnung verlassen hatte, um sich mit Jack Berman zu treffen. Zwei Tage bevor Nita Morales die erste Lösegeldforderung erhielt.
    »Wo haben Sie sie das letzte Mal gesehen?«
    Er raunte jemandem im Hintergrund etwas zu und war dann wieder ganz bei mir.
    »In der Wüste. Hören Sie, können wir vielleicht in zwanzig Minuten weitersprechen? Ich bin gerade auf der Arbeit. Ich bin Caddie bei Sunblaze. Wissen Sie, wo das ist?«
    »Ich werd’s finden.«
    »Am Dinah Shore Drive, östlich der Gene Autry. Wir sind jetzt auf dem neunten von neun. Ich werde vor dem Clubhaus auf Sie warten.«
    »Dann sehen wir uns in zwanzig Minuten.«
    »Wir hatten für den nächsten Tag was vor. Wollten zusammen abhängen. Ist mit den beiden alles okay?«
    »Ich sehe Sie in zwanzig Minuten.«
    Daniel Trehorn klang beunruhigt. Genauso wie ich.

8.
    Daniel Trehorn war ein magerer Bursche in grauen Shorts, einem kastanienbraunen Polo des Sunblaze Golf Resort und makellos weißen Tennisschuhen. Ein Haufen Pickel, wie mit der Schrotflinte ins Gesicht geschossen, verunstaltete seine Wangen, und eine verspiegelte orangefarbene Sonnenbrille verhüllte seine Augen, während er die vor uns liegende Wüste absuchte. Wir saßen in seinem großen Silverado Pick-up, für das Leben in der Wüste aufgemotzt mit breiten Reifen, großen Stoßdämpfern und fetten Scheinwerfern. Trehorn fuhr.
    »Wir wollten nach Vegas. Krista war noch nie in dort. Samstagmorgen hochdüsen, Sonntagabend wieder zurück. Kris musste Montag wieder in der Uni sein. Ich bin vorbei, um die zwei abzuholen, das war so gegen Mittag, aber sie waren nicht da. Ich hab angerufen. Nichts. Gesimst. Nichts. Ich denke, hey, was zum Teufel? So läuft das eigentlich nicht bei uns.«
    »Sind Sie und Jack eng befreundet?«
    »Wir sind Kumpel. Schon seit Ewigkeiten.«
    »Krista kennen Sie auch?«
    »Klar. Die beiden sind schon lange zusammen.«
    Wir fuhren von Palm Springs aus dreiundzwanzig Komma zwei Meilen Richtung Süden zu einer Stelle, wo einmal ein Flugzeug abgestürzt war und wo die beiden Freitagnacht vor sechs Tagen zurückgeblieben waren. Sie hatten dort zusammen mit einem Pärchen namens Chuck Lautner und Deli Blake ein Lagerfeuer gemacht, Bier getrunken und Musik gehört.
    »Warum«, fragte ich, »sind die beiden noch geblieben, als Sie und die anderen gefahren sind?«
    »Warum wollen Leute schon allein unterm Sternenhimmel sein? Was meinen Sie?«
    »Ich weiß nur, Sie waren die Letzten, die etwas von ihnen gehört oder gesehen haben.«
    Die dreiundzwanzig Meilen Richtung Süden legten wir zum größten Teil auf ziemlich guten asphaltierten Straßen zurück, nur die letzten sieben Meilen waren Feldwege oder Erschließungsstraßen, kaum mehr als Schotterpisten, die sich durch Sand und felsiges Gelände zogen. Zwanzig Meilen in der Wüste sind verdammt weit draußen. Ich fragte mich, ob sie wohl eine Panne oder einen Unfall gehabt hatten und wir nun ihr Fahrzeug auf der Seite liegend am Straßenrand finden würden.
    »Sind Sie abends hier rausgefahren?«
    »Gegen Sonnenuntergang, und es war fast Mitternacht, als wir zurück sind. Ich bin mit meinem Bruder schon hergefahren, als ich noch auf der Junior High war. Ist keine große Sache, wenn man den Weg kennt.«
    Ich warf einen Blick auf die scheinbar endlose Weite aus Gestrüpp und Geröll. Wenn man wissen will, was »am Ende der Welt« heißt, könnte man diese gottverlassene Gegend durchaus als ansehnliches Beispiel nehmen.
    »Kannte Jack den Weg?«
    »Er war ein paarmal hier draußen.

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