Strategien für entspanntes Fliegen
man sei inkompetent. Viel sinnvoller ist es, z. B. zu sagen, âDer Chef weià nicht, welchen Fehler er da machtâ. Oft ist es zuerst schwierig, eine solche andere Einstellung zu akzeptieren. Viele Personen sagen, dass die positiven Selbstaussagen doch gar nicht richtig seien.
Abgesehen davon, dass man meist gar nicht sagen kann, welche Aussagen nun richtig oder falsch sind, geht es darum zu fragen, welche Aussagen Ihnen weiterhelfen! Und seien Sie sich sicher, mit positiven Selbstaussagen haben Sie kein schlechteres Gespür für die Wirklichkeit als mit negativen!
Ihnen fällt es vielleicht zunächst schwer zu erkennen, dass die eigenen Bewertungen verzerrt, hinderlich oder gar falsch sind. Aber wenn Sie sich nun mit diesen Bewertungen auseinandersetzen, werden Sie feststellen, dass dies tatsächlich der Fall ist. Solche verzerrten Bewertungen lassen sich übrigens bei jedem Menschen finden!
Jetzt wollen wir Ihnen die âDenkfehlerâ, die zu solchen unguten Bewertungen führen, vorstellen:
1
Schlüsse aufgrund ungenügender Beweise. Einer der häufigsten Fehler ist es negative Schlussfolgerungen zu ziehen, bevor man überhaupt alle Tatsachen und Beweise in Betracht gezogen hat. Sie merken zum Beispiel, dass der Service während eines Fluges eingestellt wird, und schlieÃen daraus, dass eine gefährliche Situation bevorsteht. Wenn Sie alle Tatsachen zur Interpretation der Situation herbeiziehen, können Sie sich überlegen, dass der Service deswegen eingestellt wird, weil Turbulenzen bevorstehen, der Wagen, auf dem die Getränke transportiert werden, nicht mehr sicher stehen würde und umfallen könnte. Ist dies nicht sehr viel wahrscheinlicher?
2
Ãbergeneralisierung. Häufig ziehen wir voreilige Schlussfolgerungen aufgrund weniger früherer Erfahrungen. Haben Sie vielleicht einmal aufgrund starker Turbulenzen intensive Angst oder Ãbelkeit erlebt? Und denken Sie jetzt bei jeder leichten Turbulenz, dass wieder so starke Turbulenzen auf Sie zukommen? Vergessen Sie dabei nicht, dass es auch sein kann, dass nur wenig Turbulenzen während eines Fluges vorkommen, die auch gar nicht so stark sein müssen. Wenn Sie schon öfter geflogen sind, wissen Sie eigentlich, dass die meisten Flüge ruhig sind.
3
Sicher oder möglich. In vielen Situationen, die uns ängstigen, neigen wir eher dazu, das Eintreten unwahrscheinlicher negativer Konsequenzen statt wahrscheinlicherer positiver Konsequenzen anzunehmen. Wir handeln und fühlen, als ob die negativen Konsequenzen sicher eintreten werden, und nicht, als ob diese Konsequenzen eine unwahrscheinliche Möglichkeit unter vielen ist. Fragen Sie sich, wie wahrscheinlich das Auftreten der negativen Konsequenz ist. Es ist zum Beispiel so, dass man ein ganzes Leben lang täglich 24 Stunden fliegen müsste, um durchschnittlich einen einzigen Triebwerksausfall zu erleben. Und ein Triebwerksausfall während des Reisefluges wäre kein ernstes Problem!
4
Alles-oder-nichts-Denken. Wir denken oft in einem Schwarz-WeiÃ-Schema. Entweder man hat etwas perfekt bewältigt oder absolut versagt. Man vergisst dabei, dass es Abstufungen zwischen den beiden Extremen gibt.
5
Absolutistisches Denken. Beobachten Sie sich einmal selbst, wann Sie Wörter wie âImmerâ, âNiemalsâ, âMüssenâ, sagen. Stellen Sie sich nicht zu hohe Anforderungen, solche Selbstbeobachtungen sind schwierig. Versuchen Sie diese Wörter durch eher relative Aussagen zu ersetzen, z. B. âImmerâ kann durch âOftâ, âNiemalsâ, durch âManchmalâ ersetzt werden. Sind solche relativen Aussagen nicht oft viel zutreffender?
Gehen Sie nun Ihre Gedanken, die Sie zum Fliegen aufgeschrieben haben, durch und versuchen Sie, Ihre Gedanken durch alternative Gedanken zu ersetzen, in denen diese Denkfehler nicht mehr vorkommen. Versuchen Sie diese Fehler auch bei anderen Gedanken festzustellen und üben Sie, diese zu ersetzen. Am Anfang wird es Ihnen noch schwerfallen, aber mit etwas Ãbung wird es immer einfacher, und die neuen Gedanken werden Ihnen immer leichter einfallen. Ziel soll sein, dass Sie sich angewöhnen, diese Denkfehler und negativen Selbstaussagen zu vermeiden.
Wenn Sie sich auf die Strategie einlassen, werden Sie feststellen, wie die positiven Selbstaussagen immer natürlicher für Sie werden und die anfängliche Skepsis verfliegt. Diese Strategie, so einfach
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