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Strawberry Summer

Strawberry Summer

Titel: Strawberry Summer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanna Philbin
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hatte keine Lust, sich noch eine Predigt zum Thema Strand anzuhören. Wenn die Rules ihn sowieso nicht nutzten, warum durfte sie dann nicht hier sein?
    »Okay, lass uns zurückgehen«, sagte sie und bemerkte den verkrusteten braunen Sand an Trixies Beinen. Sie schlüpfte in die Flip-Flops, die sie am Fuß des hölzernen Pfads gelassen hatte, und ging die Dünen hinauf. Plötzlich rannte Trixie an ihr vorbei, den Pfad hoch, aufgeregt bellend und mit dem Schwanz wedelnd.
    »Trixie, warte!«, rief sie. »Was soll das denn?«
    Als sie oben ankam, sah sie, was los war: Connor Rule beugte sich über Trixie, die eifrig seine trainierten Beine ableckte.
    »Hey«, sagte er und sah zu ihr hoch. »Ich habe dich gerade gesucht. Ich wollte dich fragen, ob du Lust hast, joggen zu gehen.«
    Für einen Moment blieb sie stehen, dachte an ihre Haare, die vermutlich frizzelig geworden waren, und an die feuchten Flecken unter ihren Armen und daran, wie ihre Nase glänzte – Letzteres konnte sie nicht sehen, aber sie wusste es trotzdem. »Wa-was?«, stotterte sie.
    »Laufen? Du weißt schon, am Strand?« Er stand auf.
    »Oh«, sagte sie. »Ja. Ich war schon mit Trixie spazieren. Aber ich jogge nicht. Ich bin kein richtiger Jogger.«
    »Bin ich auch nicht«, sagte er. »Mein Trainer denkt, dass mit mir was nicht stimmt.«
    »Dein Schwimmtrainer?«
    »Ja.«
    »Warum interessiert sich dein Schwimmtrainer dafür, ob du joggst oder nicht?«
    »Weil es ein Teil meines Trainings ist«, erklärte er. »Du weißt schon, Cardio?«
    Sie wischte eine Locke aus ihrem Gesicht. Ihre gerade erst entdeckten Flirt-Fähigkeiten schienen plötzlich verschwunden zu sein.
    »Also, äh … dann also kein Schwimmtraining heute?«
    »Nö, ich brauche eine Pause. Ehrlich gesagt, ich denke darüber nach, ganz aufzuhören.«
    »Echt?«
    »Ich mache das seit Jahren«, sagte er. »Ich glaube, ich bin bereit für etwas anderes. Aber es ist nicht wirklich meine Entscheidung.«
    »Warum nicht?«, fragte sie.
    Er lächelte und sah zum Strand hinunter. »Ich finde, dass es meine Entscheidung sein sollte, aber meine Eltern wären ganz schön sauer. Mein Vater war Leichtathlet, als er auf dem College war. Ein richtiger Mustersportler. Durch mich durchlebt er seine goldene Zeit noch einmal.« Er schüttelte seine blonden Haare aus der Stirn.
    »Was ist mit dir? Was machst du für deine Eltern?«
    »Meine Eltern?«, fragte Rory. »Na ja, das wäre dann nur meine Mutter. Und ich mache alles.«
    »Was meinst du? Sport?«
    »Nein.« Sie lachte. »Eher so was wie die Rechnungen bezahlen. Einkaufen. Mich um die Autoversicherung kümmern. So was eben.«
    Connors Lächeln verschwand. Ganz offensichtlich dachte er, sie sei ein Freak.
    »Aber wenn ich nicht damit beschäftigt bin«, fügte sie hinzu, »dann drehe ich gerne Filme. Dokumentationen.«
    »Wirklich?«, fragte er. »Worüber?«
    »Letztes Schuljahr, da habe ich diesen Film über Leute aus meiner Stadt gemacht. Sie alle sammeln bizarre Sachen. Eine Frau war total verrückt nach Andenken von Elvis. Und eine andere sammelte Vintage-Sachen aus Restaurants, z.B. die allerersten Tischmatten von Denny’s . Und Tücher mit dem alten Waffle House- Logo darauf. So Zeug eben.«
    Connor sah sie an. Der Wind zerzauste sein Haar. Ich sterbe , dachte sie. Hilfe .
    »Jedenfalls«, plapperte sie weiter, »ist es mein Traum, an der Filmhochschule der USC zu studieren. Aber stattdessen werde ich wohl eher zur Rutgers gehen und etwas Nützliches wie BWL studieren.«
    »Ja«, sagte er endlich nach einer langen Pause. »Ich weiß, was du meinst.« Er sah wieder zum Strand. Die Wolken verschwanden, und sie merkte, dass sie bald ihre Sonnenbrille brauchen würde.
    »Nun … ich sollte wohl gehen«, sagte Connor. »Ich muss bald zur Arbeit. Ich unterrichte Segeln im Devon Club in Amagansett. Ich hab das letztes Jahr schon gemacht. Segelst du?«
    »Äh, nein«, antwortete sie. »Nicht wirklich. Aber das klingt cool.«
    »Bist du sicher, dass du mir nicht Gesellschaft leisten willst?«, frage er mit einem Lächeln, dass ihr Herz schneller schlagen ließ.
    »Das klingt toll«, sagte sie, »aber ich fürchte, Bianca sucht schon nach mir. Ich wünsche dir viel Spaß.«
    »Okay. Hab einen schönen Tag Rory.«
    »Du auch.«
    Sie drehte sich um und ging sofort los, obwohl sie ihm am liebsten so lange wie möglich zugesehen hätte, wie er den Pfad Richtung Strand hinunterlief. Dieses Mal war sie sich sicher, dass sie es sich nicht eingebildet hatte.

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