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Strawberry Summer

Strawberry Summer

Titel: Strawberry Summer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanna Philbin
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setzte sich auf den Beifahrersitz. »Also, wie ist der Plan?«, fragte sie und versuchte angestrengt, nicht darüber nachzudenken, wie heiß er in seinem einfachen weißen T-Shirt aussah.
    Er betrachtete ihre Schuhe. »Sind die bequem?«
    »Ja, warum?«
    »Wollte nur sichergehen«, sagte er, schaltete in den Rückwärtsgang und fuhr vom Parkplatz.
    »Ähm, du hast mir immer noch nicht gesagt, wohin wir gehen«, erinnerte sie ihn.
    »Ich weiß«, sagte er und legte seine Hand auf ihre.
    Rory ging durch die Schwingtür in die Küche. »Hast du Bianca irgendwo gesehen? Sie hat mich gerade auf dem Intercom gerufen, aber ich weiß nicht, wo sie ist.«
    Erica sah von dem Eiweiß auf, das sie mit einem Mixer zu luftigen Berge aufschlug. »Ich glaube, sie ist unten im Filmraum.« Sie sah Rory mit ihren freundlichen, braunen Augen genauer an. »Alles okay, Rory? Du bist ganz rot.«
    »Oh, ich habe heute nur ein bisschen viel Sonne abbekommen, das ist alles. Danke!«
    Rory ging zurück in die Halle und wischte ihre feuchten Handflächen an ihren Shorts ab. Wenn Erica schon merkte, dass etwas los war, dann würde Bianca es zweifelsohne auch mitbekommen. Sie würde sich einen lässigen Spruch einfallen lassen müssen. Ich gehe nur ins Kino , mehr würde sie nicht sagen. Sie musste nicht erzählen, mit wem und wie und warum – und dass sie schon längst zugesagt hatte. Und zwei Abende in Folge auszugehen, das konnte ja nicht so eine große Sache sein. Oder?
    »Oh mein Gott, macht dir keinen Kopf«, hatte Isabel im Auto gesagt, als Rory sie am Morgen bei Two Trees abgeholt hatte. »Es ist ja nicht so, als wärst du hier eine Gefangene. Du sollst Freunde finden. Leute treffen. Es ist keine große Sache.«
    »Nur dass Bianca sowieso schon glaubt, ich hätte nur Partys im Kopf. Du erinnerst dich? Mike? In meinem Zimmer?«
    »Oh ja«, erwiderte Isabel, sah aus dem Fenster und lächelte gedankenverloren. »Ach, ich bin sicher, das hat sie schon komplett vergessen.«
    »Das wage ich zu bezweifeln«, sagte Rory.
    »Aber es ist super, dass er dich angerufen hat«, sagte Isabel. »Was habt ihr vor?«
    »Wir sehen uns Mission: Impossible 5 an. Danach gehen wir vielleicht Pizza essen.«
    »Nicht gerade das einfallsreichste erste Date«, sagte Isabel, »aber okay. Hast du sofort Ja gesagt oder hast du ihn ein bisschen zappeln lassen?«
    Rory sah Isabel an. »Wie sollte ich ihn zappeln lassen? Wir haben telefoniert, er hat mich gefragt und ich habe Ja gesagt.«
    Isabel schob eine Haarsträhne hinter ihr Ohr. »Okay«, sagte sie. »Aber beim nächsten Mal, da lass ihn ein bisschen warten.«
    »In Ordnung«, sagte Rory. »Was ist mit dir? Was habt ihr vor?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte Isabel. »Er tut ein bisschen geheimnisvoll. Aber ich bin sicher, es wird lustig.«
    »Aber sei vorsichtig«, sagte Rory. »Er ist älter, oder?«
    »Was hat das damit zu tun? Was meinst du?«
    Rory war kurz davor zu sagen, dass es eine Menge bedeutete, aber sie entschied sich dagegen. Schließlich wusste sie, dass sie keine Autorität auf dem Beziehungsspielfeld war.
    Sie überquerte den Marmorboden im Foyer und ging eine weitere Treppe hinunter, von der sie sich fast sicher war, dass sie zum Filmraum führte. Sie hatte den Filmraum nur einmal gesehen, bei ihrer Tour mit Bianca, aber sie erinnerte sich, dass er extrem, ja fast schon lächerlich luxuriös war. Es gab dort Wandlampen im Art-déco-Stil, die man ganz schwach dimmen konnte, übergroße, bequeme Ledersessel mit passenden Sofas und einen dicken rotschwarz gemusterten Teppichboden, der genau so aussah, wie die Böden in alten Kinos früher ausgesehen haben mussten, vor der Zeit der Multiplexe. »Warum haben die Rules einen extra Filmraum?«, hatte Rory Bianca gefragt. »Und warum ist er so luxuriös?«
    Bianca hatte ihr einen merkwürdigen Blick zugeworfen. »Für die Partys«, hatte sie gesagt, als wäre das absolut offensichtlich.
    Rory war sich dumm vorgekommen, aber inzwischen hatte sie sich daran gewöhnt, dass in diesem Haus alles eine Nummer größer sein musste. In der Lily Pond Lane ging es immer um Luxus: Es reichte nicht, eine Tischtennisplatte zu aufzustellen, man musste auch eine Pyramide aus aufgerollten Handtüchern daneben aufbauen, falls jemand ins Schwitzen kam. Es reichte nicht aus, einen Blu-ray-Player zu besitzen – man brauchte auch echte Kinositze und Teppichboden, damit man sich wie ein Hollywood-Mogul fühlen konnte.
    Sie klopfte vorsichtig an die Doppeltüren und trat ein.

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