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Striptease: Roman (German Edition)

Striptease: Roman (German Edition)

Titel: Striptease: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Hiaasen
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Zentimeter von Sabrinas Pelz entfernt, und der Bursche schnarcht. Mit meinen eigenen Augen mußte ich das mit ansehen.« Orly beugte sich vor und erhob die Stimme. »Mal ehrlich, was ist das für eine Stripperin, die einen Gast einschlafen läßt?«
    Sabrina, die eine auf ihrem Schoß liegende kastanienbraune Perücke kämmte, sagte nichts. Die Tänzerinnen zogen es vor, Mr. Orly, der sich mit seinen Beziehungen zum organisierten Verbrechen brüstete, nicht zu widersprechen. Außerdem waren einige der Frauen wirklich nicht gut auf der Bühne, und sie wußten es. Lustlos war noch eine wohlwollende Beschreibung ihrer Tanzkünste. Erin versuchte, bei den verschiedenen Schrittfolgen auszuhelfen, aber im allgemeinen waren die anderen Tänzerinnen nicht besonders scharf auf Proben.
    Orly schüttelte den Kopf. »Schnell, langsam oder dazwischen – darum geht es gar nicht. Der Punkt ist, daß ihr mit dem, was Gott euch geschenkt hat, etwas mehr anstellen und es bewegen sollt.« Er nieste plötzlich, griff nach einem Taschentuch und stopfte es sich in beide Nasenlöcher. Er redete weiter, wobei das Taschentuch bei jedem Wort flatterte. »Betrachtet das Ganze als Bumsen. Bumsen zur Musik. Was zählt, ist nicht das gottverdammte Tempo, es ist die Bewegung, verdammt noch mal, es ist die innere Einstellung. Ich bezahle euch nicht, damit ihr meine Gäste langweilt, verstanden? Jemand, der schläft, bestellt nichts von meinem Fusel, und er stopft euch schon gar nicht Geld in den Strumpfhalter.«
    Wieder meldete Erin sich zu Wort. »Mr. Orly, Sie haben gerade die innere Einstellung erwähnt. Ich gebe zu, daß wir hier im Club Probleme mit der Arbeitsmoral haben, aber ich glaube, ich weiß auch weshalb.«
    Das weckte die Aufmerksamkeit aller. Sogar Shad wurde munter.
    »Es ist der Name«, sagte Erin. »Eager Beaver – das klingt doch sehr primitiv.«
    Orly riß sich das Papiertuch aus der Nase. Normalerweise hätte er eine Frau für eine solche Bemerkung hinausgeworfen, aber Erin holte viele Gäste in den Club. Sie war eine der wenigen Tänzerinnen, die wirklich tanzen konnten.
    »Mir gefällt Eager Beaver«, sagte Orly. »Er ist einprägsam, und er ist clever, und er reimt sich beinahe.«
    Erin hielt dem entgegen, er sei plump und abwertend. »Und es ist schlecht für die Arbeitsmoral. Der Name vermittelt den Eindruck, wir seien ein Haufen Huren, und das sind wir nicht.«
    Orly riet ihr, das Ganze nicht so eng zu sehen. »Es ist ein Wortspiel, Schätzchen. Wir sind nun mal ein Stripschuppen, verdammt noch mal. Wer bezahlt schon sieben Dollar Eintritt, um sich hübsche Girls anzusehen?«
    Damit hatte der Mann nicht unrecht, dennoch beharrte Erin auf ihrer Meinung. »Ich bin mir über unser Gewerbe durchaus im klaren, aber das bedeutet doch nicht, daß wir nicht auch so etwas wie Stolz haben können. Wenn Freunde und Bekannte wissen wollen, wo wir arbeiten, lügen einige von uns. Es ist uns peinlich, den Namen auszusprechen.«
    Orly schien eher amüsiert als beleidigt zu sein. Er sah die anderen Tänzerinnen fragend an. »Stimmt das?«
    Ein paar nickten. Orly wandte sich an Shad. »Was ist mit dir? Ist es dir peinlich, hier zu arbeiten?«
    »O nein«, antwortete Shad. »Das war schon immer mein großes Ziel.« Er zwinkerte Erin zu, die ein Lachen unterdrückte.
    Orly lehnte sich in seinem Sessel zurück und verschränkte die Hände hinter dem Kopf. Sein weißes Hemd wies in beiden Achselhöhlen gelbliche Flecken auf. »Der Name bleibt«, entschied er.
    »Wie wäre es mit einer Art Wettstreit?« schlug Erin vor. »Um einen besseren zu finden?«
    »Nein!«
    Urbana Sprawl erinnerte sich. »Ich weiß noch, als das hier der Pleasure Palace war. Und davor hieß der Laden Booby Hatch.«
    Monique Jr. nickte. »Und ich erinnere mich, daß es Gentleman’s Choice hieß, bis die staatlichen Behörden den Betrieb wegen Prostitution zumachten.«
    Orly krümmte sich gequält bei diesem Wort. »Nun, jetzt heißt der Schuppen Eager Beaver, und er bleibt so lange der Eager Beaver, wie ich es will.« Er war immer noch zwei Riesen für die Markise mit dem Namenszug schuldig.
    »Na schön«, sagte Erin. »Dann bleibt es eben bei Eager Beaver. Das hat wirklich Klasse.«
    Er ignorierte die Bemerkung. »Also, arbeitet an eurer verdammten Tanzerei.« Er öffnete eine Schublade und holte einen Stapel Videokassetten hervor. »Die stammen aus einem Laden in Dallas. Nehmt sie nach Hause mit und seht euch genau an, wie diese Girls sich bewegen. Drei-,

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