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Striptease: Roman (German Edition)

Striptease: Roman (German Edition)

Titel: Striptease: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Hiaasen
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um seine Gedanken neu zu ordnen. »Hauptsächlich helfe ich Menschen. Meinen Wählern.« Er legte eine theatralische Pause ein. »Wahrscheinlich ist es Ihnen gar nicht bewußt, aber ich habe einmal versucht, auch Ihnen zu helfen.«
    »Tatsächlich.«
    »Jawohl, Ma’am. Und zwar im Zusammenhang mit Ihrer Tochter.«
    Erin erstarrte. »Das wußte ich nicht«, sagte sie.
    »O ja, o ja. Ich habe mit einem gewissen Richter gesprochen. Aber er wollte sich nicht überzeugen lassen.«
    »Etwa mit meinem Scheidungsrichter?«
    »Der alte Knabe, ja. Ein schwieriger Mensch, Gott sei seiner Seele gnädig.«
    »Weshalb haben Sie das getan?« fragte Erin. »Woher wußten Sie über meinen Fall Bescheid?« Sie versuchte neugierig zu klingen und nicht anklagend. Das war der wichtige Teil, und Al García wollte sicherlich jede Einzelheit erfahren. War Dilbeck betrunken genug, um vielleicht auch über Jerry Killian zu reden?
    Offenbar nicht, denn er sagte nur: »Ein kleines Vögelchen hat mir von Ihrem Fall erzählt.«
    Erin bohrte weiter, aber er gab nicht mehr preis.
    »Ich habe es gerne getan«, sagte der Kongreßabgeordnete. »Ich habe sehr viel Mitgefühl mit berufstätigen Müttern.«
    »Vielen Dank. Davon hatte ich keine Ahnung.«
    Er rutschte näher an den Tisch heran. »Den neuen Richter kenne ich auch ganz gut.«
    Erin gab ihrer Verwunderung darüber Ausdruck, daß jemand, der so wichtig war wie Dilbeck, sich für ihre Familienprobleme interessierte.
    »Das ist mein Job«, sagte er. »Menschen zu helfen.« Eine der Hände des Kongreßabgeordneten legte sich auf Erins Oberschenkel. Sie schenkte ihm drei, vielleicht auch vier Sekunden Erregung, bevor sie die Hand wegschob.
    »Mein Fall entwickelt sich bestens. Meine Tochter ist jetzt bei mir.«
    »Das freut mich zu hören. Aber denken Sie daran, wenn Sie irgendwelche Hilfe brauchen...«
    »Sie sind richtig lieb.«
    »Was immer Sie brauchen...«
    »Hey, Davey?«
    »Ja, bitte?«
    »Haben Sie den Rasierapparat aus meinem Badezimmer gestohlen?«
    David Dilbecks Gesicht wurde grau. Darauf hatte Moldy ihn nicht vorbereitet. »Ja, ich hab’s getan.«
    »Sie sind aber ganz schön krank.«
    »Das sagt Erb auch.«
    »Wer ist Erb?«
    »Erb Crandall. Er arbeitet für mich.«
    Erin fragte: »Weshalb haben Sie den Rasierapparat mitgenommen?«
    Das faltige Kinn des Kongreßabgeordneten zitterte. Er schien jeden Augenblick in Tränen auszubrechen. »So sehr liebe ich Sie«, sagte er. »Ich habe auch ein paar Flusen besorgen lassen.«
    »Flusen?«
    »Von Ihrer Wäsche. Ich bedaure das zutiefst.«
    Erin stand auf dem Tisch und stemmte die Hände in die Hüften. Dilbeck lag als Häuflein Elend auf dem Holzfußboden.
    »Davey, ich will nicht zu neugierig sein, aber was haben Sie mit meinen Wäscheflusen getan?«
    »Ich fürchte, ich habe damit geschlafen.«
    Der Raum begann sich zu drehen. »Kommen Sie näher«, forderte Erin den Kongreßabgeordneten auf.
    Dilbeck umfaßte die Ecken des Kapitänstisches und zog sich auf die Knie hoch.
    »Schließen Sie die Augen«, befahl Erin.
    Erin zog einen ihrer Schuhe aus und hämmerte mit aller Kraft den zehn Zentimeter hohen Stöckelabsatz auf die Knochen von David Dilbecks rechter Hand. Soviel zu Garcías Anweisung, auf jeden Fall die Ruhe zu bewahren.
    Dilbeck schrie nicht, er wimmerte. Erin raffte eine Handvoll seines Haares zusammen.
    »Davey, wenn Sie je meine Wohnung noch einmal betreten sollten, dann erschieße ich Sie. Haben Sie mich verstanden?«
    Unter Qualen flüsterte der Kongreßabgeordnete: »Aber ich liebe Sie doch so sehr!«
    »Ich weiß, Süßer, ich weiß.«
     
    Die beiden Gorillas fragten Shad, ob er wirklich ein Guardian Angel sei.
    Er bejahte und sagte, nachts arbeite er aber in einer Nacktbar.
    Die Gorillas wollten alles darüber wissen. Shad sagte, die Musik sei furchtbar und der Verdienst mäßig.
    »Das ist doch egal«, wandte einer der Gorillas ein. »Denk doch mal an die vielen Muschis.«
    Shad sagte: »Mit Muschis kann man keine Miete bezahlen.« Er fischte einen Eiswürfel aus seinem Glas und gab ihn dem Kinkaju. Das Tier knurrte, während es kaute.
    Der andere Gorilla, der zerknittert aussehende Ohren hatte, erkundigte sich, ob Shad die Tänzerinnen bezahlen müsse, wenn er Sex haben wolle.
    »Die bezahlen mich «, sagte Shad.
    »Ach, erzähl keinen Quatsch.«
    »So steht’s in meinem Vertrag.«
    Der erste Gorilla blickte mißtrauisch. »Stimmt das?«
    »Jedes Girl, das ich haben will.«
    Shad beförderte den Kinkaju von der

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