Striptease: Roman (German Edition)
Adresse in Miami, Florida.«
»Dilbeck?« fragte Erin.
»Mein Gott, das wäre zu schön gewesen, um wahr zu sein«, grinste García. »Nein, meine Liebe, es war Malcolm Moldowsky – der wundervolle Pate des Kongreßabgeordneten. Der Kerl, der Ihren Chef schikaniert.«
Dann gab es also keinen Zweifel mehr, dachte Erin. Sie haben Mr. Peepers ermordet.
»Ich werde es niemals beweisen können«, sagte García, »aber ich kann einigen Wirbel veranstalten. Hat Davey-Baby zufälligerweise Moldowskys Namen erwähnt? Als er richtig scharf war, meine ich?«
»Er hat von einem Kerl namens Crandall gesprochen.«
»Aber nicht von Moldowsky.«
»Heute nicht«, sagte Erin. »Ich versuch’s beim nächstenmal.«
Der Fuß des Detectives rutschte vom Gaspedal. »Habe ich mich verhört?«
»Ich tanze noch einmal für Davey.«
»Einen Teufel werden Sie...«
Erin schnitt ihm das Wort ab. »Er hat mir tausend Dollar gegeben, Al. Ich bin mit insgesamt drei Riesen abgezogen. Noch zwei Abende wie der heutige, und mein Anwalt ist bezahlt, und ich habe sogar noch etwas Bargeld auf der Bank.«
»Zu riskant.«
»Er ist harmlos. Vertrauen Sie mir, er ist wie ein kleiner Junge.«
Sie verriet dem Detective nicht, was sie vorhatte, denn er konnte ihr dabei nicht helfen. Wahrscheinlich hätte er sie sogar davon abgehalten, die Sache durchzuziehen. Auch Shad wäre dabei ein ungeeigneter Komplize. Er war zu impulsiv, zu unberechenbar. Wenn es hart auf hart käme, landete er am Ende noch in Handschellen in einem Streifenwagen. Möglicherweise zusammen mit Erin. Sie konnte dieses Risiko nicht eingehen.
»Wo«, fragte García streng, »soll das nächste Rendezvous stattfinden?«
Erin zuckte die Achseln. »Das kann er entscheiden.«
»Um Himmels willen.«
Sie fuhren in angespanntem Schweigen einige Meilen, bevor sie sagte: »Al, raus damit, was ist nicht in Ordnung?«
»Nichts.« Er spuckte den Zigarrenstummel aus dem Fenster. »Ich glaube, es hat Ihnen gefallen. Habe ich recht?«
»Es war heute sehr einfach. Und ich mag es, wenn es einfach ist.«
Er schlug mit beiden Händen auf das Lenkrad. »Mein Gott, das ist kein Spiel. Ich habe schließlich Ihren toten Freund aus dem Fluß gezogen, vielleicht können Sie sich noch daran erinnern!«
Er war heute nicht dabei, dachte sie. Er hat es nicht gesehen. Dilbeck war total hilflos.
García warnte sie und sagte, sie fordere das Schicksal heraus, wenn sie sich noch einmal mit dem Kongreßabgeordneten treffe. Sie erwiderte, er verstehe einfach nicht.
»Ich verstehe sehr gut«, sagte er. »Es geht um das Geld, nicht wahr?«
»Nicht ausschließlich.« Erins Augen blitzten.
»Dann geht es um Macht. Um nichts anderes.«
»Al«, sagte sie, »Sie haben zu oft ›Oprah Winfrey‹ gesehen.«
26. KAPITEL
Am nächsten Tag ging Erin mit ihrer Tochter in einer Einkaufspassage in Süd-Miami in den Film 101 Dalmatiner . Nach dem Kino setzten sie sich in eine Eisdiele, wo Erin zwei Becher Schoko-Pistazien-Eis bestellte.
Angela leckte an einer Waffel. »Können wir irgendwann einen Hund haben?«
»Aber sicher«, sagte Erin.
»Aber nicht so einen, wie Tante Rita sie hat.«
»Wie wäre es denn mit einem Dalmatiner? Wie vorhin in dem Film?«
Angela schüttelte den Kopf. »Nein, ich möchte eine Dänische Dogge. Aber eine, die nicht beißt, okay?«
»Dann holen wir uns einen ganz jungen Hund: Wir erziehen ihn dann gemeinsam.«
»Und was ist mit Daddy?«
Erin zerbiß knirschend eine Pistazie. »Gute Frage.«
»Er mag keine Hunde. Aber Vögel,«
»Ich weiß«, sagte Erin. »Der Hund gehört dann dir und mir.«
Angelas Miene war sorgenvoll. »Hat Daddy Ärger?«
»Ja, Baby, das befürchte ich.«
»Hast du auch Ärger?«
»Nein, Angie, mir geht es gut.«
Später schlenderten sie durch Burdine’s und sahen sich die Kleider an. Erin kaufte ihrer Tochter zwei Kleidchen, zwei Overalls und ein Paar weiße Nike-Turnschuhe mit pinkfarbenen Streifen.
Angela wunderte sich. »Mami, ich hab doch gar nicht Geburtstag.«
»Ich weiß, Liebling.«
»Was ist denn los?«
»Nichts ist los«, sagte Erin. »Ich hab dich lieb, das ist alles.«
»Ich hab dich auch lieb, Mami. Aber weine nicht.«
»Ich weine nicht. Das ist nur meine Allergie.«
Angela betrachtete sie zweifelnd. »Von einer Allergie muß man niesen und nicht weinen.«
»Zu deiner Information, kleine Lady, es gibt viele verschiedene Arten von Allergien.«
Hand in Hand spazierten sie durch die Einkaufspassage. Ein gutaussehender
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