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Striptease: Roman (German Edition)

Striptease: Roman (German Edition)

Titel: Striptease: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Hiaasen
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Angelegenheit privat in einer vernünftigen Atmosphäre zu regeln.«
    »Das hoffen Sie?« Shad hatte etwas gegen hochgestochene Ausdrucksweisen. Er kniff in eine von Mordecais prallen Bäckchen und sagte: »Mit dem Skorpion in der Schnute haben Sie mir viel besser gefallen.«
    »Lassen Sie das!« schrie der Anwalt auf.
    Shad ließ ihn los. »Wo stehe ich in dieser Sache? Und keine Gehirnschlosser mehr. Ich hab genug von Schaumschlägern.«
    Mordecai massierte seine Wange, um den Schmerz zu betäuben. »Sie haben alles gesehen, Mr. Shad, die gesamte Attacke. Wenn Dilbecks Leute erfahren, daß ich mit einem Augenzeugen aufwarten kann, dann werden sie wohl – verzeihen Sie den Ausdruck – Ziegelsteine scheißen.«
    »Verraten Sie mir mal eins«, sagte Shad, »wieviel Geld kann ein lausiger Congressman schon aufbringen?«
    »Vertrauen Sie mir. Je lausiger sie sind, desto mehr haben sie.« Mordecai zog sich vorsichtig aus Shads Reichweite zurück. »Wir müssen uns nur immer darüber im klaren sein, daß wir nicht hinter Dilbeck her sind. Das richtige Geld befindet sich bei den Leuten, die seine Seele besitzen.«
    Shad spielte wieder mit den toten Insekten. »Ich sollte es damit mal auf einem Schachbrett versuchen«, bemerkte er.
    »Bitte«, sagte Mordecai. »Verlassen Sie sich auf mich. Ich kenne Dilbeck – wir beide waren damals, 1984, Delegierte von Walter Mondale.«
    Shad sagte: »Ich fang gleich an zu weinen.«
    »Wir reden hier von Millionen von Dollars.«
    Der Mann schien es ernst zu meinen. Shad verschob seine Entscheidung, dem Mann die Scheiße aus dem Leib zu prügeln.
    »Millionen«, wiederholte Mordecai heiser. »Die Leute, die David Dilbeck besitzen, die Leute, die alles tun würden, um ihn im Amt zu halten – sie sind einige der reichsten Bastarde in Florida. Sie haben genug Geld, um damit jeden Tag ein Feuerchen anzuzünden.«
    »In diesem Fall«, sagte Shad, »sollten auch wir uns ein wenig daran wärmen.«

12. KAPITEL
     
    Orly stellte eine neue Tänzerin ein, deren Künstlername Marvela lautete. Sie war eine hochgewachsene Blondine mit einer schönen Figur, und sie konnte sich bewegen. An ihrem ersten Abend, als sie im Vogelkäfig arbeitete, bekam sie doppelt soviel Trinkgelder wie Erin.
    Später, bei einer Schale Häagen-Dazs-Vanilleeis, meinte Urbana Sprawl zu Erin, es wäre auch allmählich Zeit, daß sie Konkurrenz bekäme.
    »Ein verkorkster Abend«, murmelte Erin. Sie hatte schlecht getanzt und dabei ein derart gezwungenes und unaufrichtiges Lächeln aufgesetzt, daß auch der besoffenste Gast es bemerkt hätte. »Meine Konzentration ist zum Teufel«, stellte sie fest.
    »Möchtest du darüber reden?«
    »Mr. Peepers ist tot.«
    Urbana flüsterte: »O mein Gott.«
    »Wahrscheinlich ermordet.«
    »Um Himmels willen...«
    Bis jetzt hatte Erin niemandem den wahren Grund für den Besuch Sergeant Al Garcías im Eager Beaver mitgeteilt. Die anderen Tänzerinnen hatten angenommen, es gehe mal wieder um Erins Ex-Mann, an dem viele Polizeidienste Interesse bekundeten.
    Urbana Sprawl wollte Einzelheiten über Jerry Killians Tod wissen.
    »Das ist eine lange Geschichte«, erwiderte Erin, »und ich glaube, ich stecke mittendrin.« Sie schloß die Garderobentür. »Offenbar hat irgend jemand den kleinen Burschen ertränkt.«
    »Wegen dir?«
    »Indirekt.«
    »Dann solltest du dich lieber verstecken, Mädchen. Komm, wohn bei mir und Roy.« Urbanas Freund, Roy, war Mechaniker bei einer gesetzesscheuen Motorradbande. Er und Urbana waren spezialisiert auf unerwartete Hausgäste. Erin lehnte ab, bedankte sich aber trotzdem.
    »An deiner Stelle würde ich die nächste Maschine nehmen und verschwinden.«
    »Nicht ohne Angela. Und vorher brauche ich noch mehr Geld.« Ihre Möglichkeiten waren begrenzt, und alle waren teuer.
    Urbana schlug Tischtänze und Privatpartys vor. »Du bist die einzige, die das nicht mitmachen will.«
    »Durchaus möglich, daß es doch soweit kommt.«
    »Es gibt auch noch andere Möglichkeiten«, sagte Urbana ernst. »Ich weiß, daß du so etwas niemals tun würdest, aber es gibt einige, die sind dazu bereit. Es kommt nur darauf an, was du brauchst und wie dringend.«
    Erin tätschelte die Hand ihrer Freundin und sagte, sie brauche sich keine Sorgen zu machen. »Eher überfalle ich Supermärkte, bevor ich auf den Strich gehe. Urbana, würdest du Mr. Orly bestellen, daß ich heute abend schon früh Schluß mache?«
    Erin war zu müde, um das Make-up zu entfernen oder ihr Tanzkostüm

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