Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Strom der Sehnsucht

Titel: Strom der Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Blake
Vom Netzwerk:
nicht. Dies dagegen war eine Schändung ihrer Seele, die ihr die Lebenskraft entzog und nur das schleichende Gift der Verzweiflung zurückließ.
    Der Prinz schob die goldene Kette mit dem Flakon beiseite, daß sie Angeline schimmernd über die Schulter fiel und ihr die glänzende Spur über den Hals lief. Das ziselierte Fläschchen versank in ihrer seidigen Haarpracht. Er zerrte den weiten, weißbestickten Ausschnitt ihres Unterkleides herunter und entblößte ihren schwellenden Busen. Er brannte mit den Lippen eine sengende, kreisende Spur zur rosaroten Spitze ihrer Brust. Seine Hände packten den zerfetzten Musselin ihres Mieders und rissen ihn mit unerträglicher Langsamkeit entzwei. Dann geschah dasselbe mit ihrem dünnen Unterkleid. Er schob ihr die Röcke über die Hüften, zog ihr das wattierte Kleid und den Unterrock aus und schleuderte beides auf den Boden.
    Angelines Widerstand ließ nach. Sie sog hörbar die Luft ein, als sich seine Hände kühn zwischen ihre Schenkel wagten. Obwohl sie sich ganz steif machte, konnte ihn das nicht hindern, sondern er erhöhte den Druck seines Gewichts und küßte sie noch einmal, während er sanft und unerbittlich weiter vordrang. Sie schluckte heiße Tränen und spürte, wie gegen ihren Willen ihre Erregung ständig wuchs.
    Ein Schauer überlief sie. Ihre Bauchmuskeln zogen sich zusammen. Der Prinz zog die Hand zurück. Sein Atem ging rasch und heftig. Die Sekunden verstrichen.
    Sie empfand es als schlimmste Folter. Es war eine Vergewaltigung ihrer Sinne. Mit routinierter Behutsamkeit hatte er sie in diese zitternde, widerwärtige Erregung versetzt. Das war diabolisch, aber sie absichtlich in diesem unerträglichen Zustand zu lassen, das war ein satanischer Akt.
    Glutüberströmt lag sie da, konnte kaum atmen, und ihr Busen bebte mit jedem Herzschlag.
    Er beobachtete sie mit Augen, die blauflammenden Kohlen glichen, und auf seinen Zügen zeigte sich die pure Kampfeslust. Die Muskeln seines Gesichts, seiner Arme und Schultern waren in Selbstbeherrschung gestrafft und glänzten unter einem Schweißfilm. Trotz seiner Erfahrung und offensichtlichen Routine konnte er doch nicht mehr Gleichgültigkeit heucheln. Während des Sturms auf ihre Festung hatte er seine eigene unbewacht gelassen. Dieses Wissen war Balsam für Angeline.
    Mit rauher Stimme sagte er: »Zweiter Akt. Er kommt zu Fall und tut Buße.«
    In eigentümlichem Triumph sah sie ihn die Pantalons abstreifen. Er schob Angeline unter sich, zwang ihre Schenkel auseinander, genoß ihre bebende Feuchte und drang brennend in sie ein. Er spürte plötzlich den Widerstand und wollte sich mit einem unterdrückten Fluch zurückziehen, aber es war zu spät. Ein erstickter Schrei entrang sich ihrer Kehle, als der Schmerz in ihr aufflammte.
    Die Zeit blieb stehen. Er ließ ihr Handgelenk los, streichelte sie sanft an der Schulter und zog sie näher an sich. »Laßt uns Waffenstillstand schließen, und wie ich Euch Unrecht getan und verletzt habe, will ich Eure Wunden heilen.«
    Seine Hände strichen beschwichtigend über ihren Leib, er küßte sie auf Stirn, Augen und die sich öffnenden Lippen. Er umschloß ihre Brüste und ließ den Daumen über die straffen Spitzen gleiten. Dann glitt er behutsam tiefer in sie hinein. Unerwartete Lust überflutete ihre Sinne, und zog sie in einen Rhythmus, den er vorgab und der immer heftiger und immer schneller wurde.
    Es gab keine Wirklichkeit außer dieser, keine Zukunft, keine Vergangenheit, nur den rasenden Aufruhr in ihrem Blut und das blinde Haschen nach weißglühender Selbstvergessenheit.
    Ihre Körper lagen lange ineinander verschlungen da. Angeline spürte das Pochen seines Herzens an ihrem Busen und das langsame Abebben der Fieberhitze ihres Körpers. Der Prinz rappelte sich auf und zog sich zurück. Sie richtete den Blick auf ihn. Er sah sie mit undurchdringlichem Bronzegesicht an. Nein, Rolf von Ruthenien zeigte keine Regung bis auf jene Aufwallung von Mitleid, mit der er ihrer Unschuld Tribut gezollt hatte.
    Sie wandte den Blick ab. Ihre dem Feuer abgewandte Schulter war mit einer Gänsehaut überzogen. Auf einmal war ihr eiskalt. Der Prinz hob sie auf, legte sie aufs Bett und deckte sie zu.
    Ohne sich zu schämen, ging er nackt zur Tür. Sein Körper mit den breiten Schultern, dem flachen Bauch und den schlanken Gliedern, die nicht eine Unze Fett aufwiesen, war von vollkommener Harmonie. Er öffnete die Tür und rief, daß es durch das ganze Haus schallte: »Sarus!«
    Der

Weitere Kostenlose Bücher