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Stürmisch verliebt auf Mallorca

Stürmisch verliebt auf Mallorca

Titel: Stürmisch verliebt auf Mallorca Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Waters
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dort auf der Decke. Sie schien ihre Umwelt gar nicht wahrzunehmen, dabei hatte er sie doch gebeten, die Sachen zusammenzupacken! Mit ein paar kräftigen Zügen schwamm er zurück. Musste sie die Einladung, den Sommer mit ihm zu verbringen, erst einmal verdauen? Oder war sie etwa von seinem Vorschlag, aufzubrechen und sich der schönsten Nebensache der Welt zu widmen, nicht angetan? Das konnte er sich kaum vorstellen …
    Als er auf sie zukam, streckte Lily ihm die Hände entgegen. „Ramiro“, begann sie, doch in diesem Moment klingelte sein Mobiltelefon in der Strandtasche. Schon wieder! Er schüttelte entnervt den Kopf. Leider konnte er es sich nicht leisten, so zu tun, als habe er tatsächlich nur Urlaub. Sancho vertrat ihn in diesen Tagen zwar so gut er konnte, doch immer wieder tauchten Fragen auf, die sie gemeinsam klären mussten. Und wenn Lily bald den ganzen Sommer über bei ihm sein würde, musste dafür auch eine Lösung gefunden werden. Vielleicht konnte sie ihm dann ja irgendwie behilflich sein?
    Rasch schlang er sich ein Handtuch um die Hüften und griff nach dem Handy. „Was gibt’s, Sancho?“, fragte er.
    „Leider keine guten Nachrichten …“, musste er hören.
    Ramiro spürte, wie jeder Muskel seines Körpers sich anspannte. Der Tonfall seines mexikanischen Freundes versetzte ihn in höchste Alarmbereitschaft. War seinem Vater etwas passiert? Oder handelte es sich um ein geschäftliches Problem? Er richtete den Blick auf die glitzernden Wellen des Meeres. „Was ist geschehen?“
    Auch Lilian war von der Decke aufgestanden. Hatte Ramiro eben noch gelächelt, so waren seine Gesichtszüge nun wie versteinert. Er presste den Hörer ans Ohr und sagte zunächst nichts. Dann stieß er hervor: „Aber wie ist das möglich? Das kann einfach nicht sein!“ Schließlich nickte er nur und sagte knapp: „Ich werde mich um alles kümmern.“
    Langsam verstaute er sein Telefon wieder in der Tasche, hüllte sich jedoch in Schweigen.
    Lilian spürte eine seltsame Angst in sich aufsteigen. Eben hatte sie vor lauter Liebesglück noch im siebten Himmel geschwebt, nun zogen dunkle Wolken auf. Die Stimmungsänderung war wie ein drohendes Unwetter zu spüren. „Was ist denn los?“, fragte sie vorsichtig.
    Ramiro wandte sich ihr zu. Er wirkte sehr ernst. „Ich kann es einfach nicht glauben …“
    „Was denn?“
    „Es gibt Ärger im ‚Cielo Verde‘. In der Anlage, die wir vor zwei Tagen besichtigt haben …“
    „Ja! Es war wundervoll. Das Essen schmeckte herrlich!“ Lilian war von den Speisen begeistert gewesen. Auch hatte sie einen Blick in die Küche werfen dürfen, wo die frischen Zutaten verarbeitet und so appetitlich angerichtet wurden. Ramiro hatte nicht ohne Stolz erzählt, dass zum abendlichen Menü aus biologischen Zutaten Gäste von überall her kamen. Wochen im Voraus waren sämtliche Tische ausgebucht. Die gesunde Kost lag voll im Trend, zumal sie im „Cielo Verde“ auch noch ziemlich erlesen war.
    Ramiro sah sie finster an. „Heute gibt es plötzlich haufenweise Beschwerden. Fast alle Gäste, die gestern Abend dort gegessen haben, leiden unter Unwohlsein. Irgendetwas war verdorben. So etwas ist uns noch nie passiert! Und es kann eigentlich auch gar nicht passieren. Wir stellen die höchsten Qualitätsansprüche im Geschäft! Es ist eine Katastrophe.“
    „Was?“ Lilian konnte es nicht glauben. Ausgerechnet im Restaurant des „Cielo Verde“, das so vorbildhaft war, sollte es zu einem solchen Vorfall gekommen sein?
    Ramiro trocknete sich ab und schlüpfte in seine Shorts. „Ich werde sofort nach dem Rechten sehen.“
    Auch Lilian griff nach ihren Kleidern. „Ist es wirklich so schlimm?“
    Er setzte seine Sonnenbrille auf und wirkte auf einmal sehr unnahbar. „Ich weiß es nicht. Aber ich werde mir ein Bild machen. Natürlich muss ich die Gäste irgendwie entschädigen, und der gute Ruf unseres Vorzeigeobjekts ist erst einmal angekratzt. Für heute Abend sind schon einige Reservierungen abgesagt worden. Die Neuigkeit hat sich herumgesprochen wie ein Lauffeuer. Sancho erwähnte sogar etwas von einem Journalisten, der mich wegen des Vorfalls sprechen wollte. Es ist wie verhext!“
    Schweigend packten sie ihre Sachen und machten sich auf den Rückweg, während Ramiro nur noch seinen düsteren Gedanken nachzuhängen schien. Lilian fühlte sich auf einmal mutlos. Denn es war klar, dass die beiden letzten gemeinsamen Tage nicht so schön sein würden, wie sie es sich erhofft hatte. Nein,

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