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Stürmische Begegnung - zauberhafte Eroberung

Stürmische Begegnung - zauberhafte Eroberung

Titel: Stürmische Begegnung - zauberhafte Eroberung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ANNIE BURROWS
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sie selbst nicht mehr; er tat alles, um ihre Vorurteile zu untergraben. Seine Kinderliebe zum Beispiel war offenkundig echt, so ungezwungen, wie er mit ihnen umging. Auch ihr Urteil über seinen Kleiderstil musste sie zurücknehmen: Er hatte sich nicht ländlich ausgestattet, um seine Gastgeber zu verspotten, sondern weil er Aktivitäten schätzte und dafür bequem gekleidet sein wollte. Und Schwarz trug er nicht, weil es ihm gefiel, sondern weil er um seinen Bruder trauerte.
    Als sie die Bibliothekstür öffnete, fiel ihr Blick zunächst auf ihre Tante, die mit ihrem Stickrahmen neben dem Kamin saß, und Julia und Phoebe, die ihr gegenüber auf dem Sofa Platz genommen hatten. Mr. Farrar las in der Fensternische eine Zeitung, und neben ihm stand Emily Dean.
    „Emily.“ Hester eilte mit ausgestreckten Armen auf sie zu. Am Vortag hatte ihre Freundin den Wunsch geäußert, sich den Marquis aus der Nähe anzusehen, um Hesters Klagen besser einschätzen zu können. Sie hatten vereinbart, dass sie die Rückgabe von Hesters mittlerweile gewaschenem Kleid als Vorwand nutzen sollte, und tatsächlich hatte Emily ein braun eingeschlagenes Paket in der Hand.
    Emily lächelte. „Ich habe eine Überraschung für dich. Rate mal, wer gestern Abend plötzlich im Pfarrhaus aufgetaucht ist?“
    „Nun sag schon.“
    „Du brauchst dich nur zu mir umzudrehen, meine Liebe.“
    Eine eisige Faust schloss sich um Hesters Herz, als sie die Stimme erkannte, die sie seit ihrem dreizehnten Lebensjahr nicht mehr gehört hatte.
    „Lionel Snelgrove?!“
    Sie wirbelte herum, als er gerade breit lächelnd aus dem Schatten neben der Tür trat.
    Dieses dreiste, wissende, herausfordernde, schiefe Lächeln … Doch heute war sie eine erwachsene Frau, und der Raum war voller Menschen. Alles war anders als damals.
    „Freust du dich nicht, mich zu sehen, Hetty?“ Er lachte rau und fuhr sich mit den Fingern durchs dichte strohblonde Haar. „Alle anderen waren ganz begeistert über meine Rückkehr.“
    Alle anderen kannten ihn auch nicht so gut wie sie.
    „Du bist ganz schön gewachsen – ich hätte dich vielleicht gar nicht erkannt, wenn wir uns auf der Straße begegnet wären.“ Sein Blick glitt über ihren Körper. „Das letzte Mal warst du ein dürres karottenhaariges Ding, das seinem Bruder und mir immer hinterhergerannt ist, und jetzt …“
    Bevor sie es verhindern konnte, hatte er ihre Hand ergriffen und seine ekelhaften wulstigen Lippen darauf gepresst. „Ich finde kaum Worte für deine Schönheit.“
    Sie entzog sich ihm und wischte die Hand an ihrem Kleid ab.
    Er lachte. „Na komm, Hester, zier dich nicht so. Du warst nie schüchtern, sondern …“, er beugte sich vor und gab seiner Stimme einen verschwörerischen Klang, „… ein wildes kleines Biest. Wenn ich mich an die Dinge erinnere, die wir zusammen angestellt haben …“
    Durch das Tosen in ihren Ohren drang wie aus weiter Ferne Emilys Stimme. „Hör auf, Lionel. Hester kann nichts für ihre Haarfarbe. Und selbst wenn sie ein Wildfang war, ist es nicht fein, ihr das unter die Nase zu reiben.“
    „Ich habe doch gar nichts gegen ihr Haar“, schnurrte Lionel. „Es leuchtet wie Herbstlaub – soweit ich es sehen kann. Viel zu schön, um es unter diesem seltsamen Tuch zu verstecken. Wo hast du das nur her, Hetty?“ Er sah sie vielsagend an. „Es sieht aus wie ein Zigeunerkopftuch.“
    Also wusste er es. Gerald und er hatten sich so nahegestanden, dass sie sich darüber nicht zu wundern brauchte. Und soeben hatte er ihr gedroht, die ganze Sache auszuplaudern – vor ihrer Tante, ihren Cousinen und … Sie drehte sich um.
    „Lord Lensborough!“ Er stand im Türrahmen, nicht einmal einen Meter hinter ihr. Wie viel hatte er gehört? Warum hatte er nicht noch ein paar Minuten bei den Kindern bleiben können?
    „Komm, Hetty, wir gehen in den Salon.“ Lionel stand so dicht neben ihr, dass sie seinen heißen Atem auf der Wange spürte. „Du wirst mir sicher zustimmen, dass wir viel zu bereden haben.“
    Sie blieb wie angewurzelt stehen, alles drehte sich, ihr Magen revoltierte. Stumm suchte sie Beistand.
    Emily hielt immer noch das Paket im Arm und sah verwirrt zwischen Lionel und ihr hin und her. Ihre Tante beugte sich weiter über den Stickrahmen und bekam nichts mit. Julia und Phoebe hatten, seit Lord Lensborough den Raum betreten hatte, nur noch Augen für ihn. Und Mr. Farrar, diese wandelnde Modepuppe, bot in etwa so viel Halt wie Steigbügel aus Papier.
    Ihr blieb

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