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Stürmische Begegnung - zauberhafte Eroberung

Stürmische Begegnung - zauberhafte Eroberung

Titel: Stürmische Begegnung - zauberhafte Eroberung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ANNIE BURROWS
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schenkte. Außerdem kam Julia aus einer großen und liebevollen Familie, die dafür sorgen würde, dass sie sich nie so einsam und verlassen fühlen würde wie sie selbst an der Seite des vierten Marquis of Lensborough.
    Aber wenn Jasper Lady Hester liebte … nun, dann würde das alles ändern.
    Sie betrachtete ihre künftige Schwiegertochter eingehend: Sie entsprach überhaupt nicht dem Frauentyp, den er normalerweise für seine Affären auswählte. Sie war nicht elegant und modebewusst. Es würde nicht leicht werden, dieses Mädchen auf Vordermann zu bringen, aber es würde ihr schon gelingen. Auf keinen Fall würde sie tatenlos zusehen, wie die Klatschbasen und Modepüppchen der Gesellschaft ihre Schwiegertochter in der Luft zerfetzten – nicht zuletzt, weil das auch auf sie und ihren Sohn zurückfallen würde. Sie nickte entschlossen, erhob sich und verließ leise den Raum.
    Lensborough hatte ohnehin nur Augen für Hester, die ihn versonnen ansah. Sanft zog er ihre Hand an seine Lippen und küsste sie.
    „Wie geht es dir?“ Sein Herz pochte wild in der Brust. Zumindest sah sie nicht aus, als verachte sie ihn, und sie entzog ihm ihre Hand nicht.
    „Durstig“, krächzte sie.
    Mit der freien Hand goss er Wasser aus dem Krug in ein Glas. Als sie danach langte, war ihre Bewegung so fahrig, dass er ihr einen Arm unter die Schultern schob und ihr das Glas an die Lippen hielt.
    „Du würdest doch alles verspritzen, so wie du zitterst“, meinte er rau.
    „Wie ungeschickt von mir“, murmelte sie nach einigen Schlucken. „Ich fühle mich völlig erschöpft.“ Sie lehnte den Kopf an seinen Oberarm – und schlief prompt ein. Um den Körperkontakt nicht zu unterbrechen, rutschte er vom Stuhl auf die Bettkante hinüber und schob ihren Kopf in eine bequemere Lage an seiner Schulter. Das hatte zudem den Vorteil, dass er ab und zu ihr Haar küssen konnte.
    Bald fing sie wieder an, sich zu bewegen, und er rechnete schon damit, dass sie ihn gleich vom Bett scheuchen würde, zumal sie nur ein Nachthemd trug – dasselbe, das sie im Gasthof angehabt hatte. Er schluckte: Als es neu war, musste es äußerst züchtig gewesen sein, aber durch das viele Waschen und Tragen war es recht fadenscheinig geworden – nahezu durchsichtig. Er musste sich unbedingt auf den Stuhl zurückziehen.
    Doch als er sich vorsichtig erhob, schlang Hester ihm sofort die Arme um die Taille.
    „Bitte bleib“, flüsterte sie. „Ich will noch nicht aus diesem Traum aufwachen.“
    „Meine süße Hester, das ist kein Traum.“ Er hob sanft ihr Kinn an und blickte ihr in das schlaftrunkene Gesicht. „Du bist im Haus meiner Mutter. Weißt du noch? Sie hat einen Arzt kommen lassen.“
    Mit dem Erwachen kehrte die Farbe in Ihre Wangen zurück, und plötzlich zuckte sie zusammen. „Wenn wir wirklich in der Brook Street sind, warum sitzt du dann auf meinem Bett? Und warum ist keine Anstandsdame da?“
    Überrascht sah Lensborough sich im Zimmer um: Tatsächlich, sie waren zum ersten Mal an diesem Tag ganz allein. Schnell erhob er sich und nahm wieder auf dem Stuhl Platz.
    „Ich …“ Er räusperte sich. „Wirst du mir je verzeihen?“
    Sie runzelte die Stirn, machte aber wenigstens keine Anstalten, sich die Decke unters Kinn zu ziehen. „Wieso? Was ist denn geschehen?“
    Er wandte den Blick von den rosigen Brustwarzen ab, die sich verführerisch deutlich unter dem hauchdünnen Nachtgewand abzeichneten. „Der, äh, Doktor …“ Er brachte es nicht über sich, ihr von der Untersuchung zu erzählen, die der Arzt, während sie betäubt war, vorgenommen hatte: Es hätte sicher ganz ähnlich geklungen wie das, was Snelgrove mit ihr vorgehabt hatte. Er zupfte an seinem Krawattentuch herum. „Ich möchte dich gerne nach Challinor House mitnehmen, wo ich mich um dich kümmern kann. Und ich will eine Sondergenehmigung besorgen, damit wir morgen heiraten können.“
    „Morgen? Aber wäre deine Mutter dann nicht furchtbar enttäuscht? Sie plant doch ein üppiges Fest.“
    „Das ist mir egal. Ich denke nur an dein Wohl.“
    „Du glaubst, ich würde das nicht durchstehen, oder? Dass ich dich im Stich lassen würde.“ Kaum hörbar fuhr sie fort: „Vielleicht hast du recht.“
    „Dass du mich im Stich lässt?“
    Sie zog das zerknüllte Laken zurecht, das bis zu ihrer Taille hinuntergerutscht war. „Es tut mir leid, dass ich mich auf der Reise und nach unserer Ankunft so seltsam verhalten habe. Bitte mach die Pläne deiner Mutter deshalb nicht zunichte.

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