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Stürmische Begegnung - zauberhafte Eroberung

Stürmische Begegnung - zauberhafte Eroberung

Titel: Stürmische Begegnung - zauberhafte Eroberung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ANNIE BURROWS
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seit der ersten schlaflosen Nacht in der Brook Street häuslich eingerichtet hatte, und tätschelte ihr die Wange. „Keine Sorge: Unser Hochzeitsball wird ohnehin das größte Ereignis der Saison; überlassen wir also ruhig der Countess of Walton die erste Runde. Mit dem Earl will ich es mir nicht verscherzen, da sein Halbbruder ein enger Freund von Jasper ist. Und wir sollten seine arme kleine französische Braut nicht mit Missachtung strafen. Zeigen Sie sich mal.“
    Artig drehte Hester sich im Kreis, sodass ihr apfelgrünes Seidenkleid sich blähte und darunter ein Paar zarter elfenbeinfarbener Sandalen zum Vorschein kam. Obwohl ihre Arme von den Schultern an unbedeckt waren, kam sie sich nicht entblößt vor, da ihr ganzer Körper unter den Falten des fließenden Gewands verborgen blieb, das von zwei smaragdbesetzten Spangen geschmückt wurde.
    „Entzückend – als wären Sie eben einem von Lord Elgins Marmorfriesen entsprungen!“ Die Marquise strahlte. „Und denken Sie daran: Immer, wenn ein Gentleman Sie um einen Tanz bittet, wenden Sie sich an mich. Wenn Sie mir das vereinbarte Zeichen geben, werde ich mein Einverständnis verweigern.“
    Hester klappte mit der linken Hand ihren Fächer ein wenig auf.
    „Ja, genau so. Und wenn es sich um einen der wenigen Herren handelt, die wir nicht durch eine Ablehnung verärgern dürfen, müssen Sie zu einer Ihrer anderen Waffen greifen.“
    Das Lächeln und der leere Blick. Hester richtete sich zu voller Größe auf. Einige Leute mochten eine solche Mimik für hochnäsig halten, aber Lady Lensborough hatte ihr verdeutlicht, dass Arroganz in der Londoner Gesellschaft nicht als Makel galt. Niemand würde sie heute verunsichern, indem er ihr in den Ausschnitt starrte, denn ihr Kleid hatte keinen Ausschnitt. Somit standen die Chancen gut, dass sie den Abend überstehen würde, ohne sich und damit auch Jasper zu blamieren.
    Sobald die Marquise gegangen war, um ihrer eigenen Toilette den letzten Schliff zu geben, suchte Hester ihre Freundin auf, die gerade vor einem hohen Spiegel stand.
    Das blassblaue Kleid und ihr hellblondes Haar hätten ihr ein engelgleiches Aussehen verliehen, wäre da nicht ihre düstere Miene gewesen.
    „Du hättest dein Geld nicht an mich verschwenden sollen, Hester“, merkte Emily bitter an, als sie ihre Freundin im Spiegel erblickte.
    „Wie soll ich es denn sonst ausgeben? Jasper besteht darauf, alle Rechnungen für meine Ausstattung aus seiner Schatulle zu begleichen. Dir deinen Aufenthalt in London mit ein oder zwei hübschen Kleidern zu versüßen ist das Mindeste, was ich tun kann, um dir zu danken.“
    „Es ist wunderschön.“ Emily strich zärtlich über die schimmernde Seide. „Aber die Armen hätten mehr von deinem Geld gehabt.“ Sie drehte sich ins Profil, um die mit Stickereien verzierte kurze Schleppe zu bewundern.
    Hester seufzte, als sie ihre beiden Gestalten im Spiegel verglich. Neben Emilys strahlendem Blondschopf und ihrer wohlgerundeten Figur kam sie sich wie eine feuerköpfige Bohnenstange vor. „Ich würde liebend gern meinen Reichtum für hübsche Kleider verschwenden, wenn Jasper mich darin schön fände.“
    „O ja …“ Errötend fügte Emily hinzu: „Ich meine, mir ist nicht entgangen, dass du deine Meinung über ihn völlig revidiert hast.“
    Hester nickte. „Ja, ich habe meinen Frieden mit dieser Hochzeit gemacht.“
    Emily sah sie verständnislos an. „Wir sollten hinuntergehen. Lady Lensborough scharrt sicher schon mit den Hufen.“
    Sie hatten verabredet, dass Lord Lensborough erst bei ihren Gastgebern in Watson House zu ihnen stieß. Während des Defilees sah Hester sich ständig um, und endlich entdeckte sie seine markante düstere Gestalt inmitten all der Farbenpracht. Er unterhielt sich mit einem etwas kleineren Mann. Als dieser sich zu einem der Kellner umdrehte, wäre Hester vor Schreck fast gestolpert: Trotz der Locke, die ihm ins Gesicht hing, war nicht zu übersehen, dass seine einstmals vermutlich ebenmäßigen Züge völlig vernarbt waren.
    „Meine Liebe.“ Jaspers Miene war versteinert; offenbar hatte er ihre erste Reaktion auf seinen verunstalteten Gefährten bemerkt.
    Er stellte ihr Captain Fawley vor, und sie machte einen Knicks. Als sie sah, dass seine linke Hand aus Holz geschnitzt war, vergaß sie umgehend ihre eigenen kleinen Sorgen. Captain Fawley verzog das Gesicht zu einer Grimasse und sagte: „Bitte erwarten Sie nicht, dass ich mit Ihnen tanze.“ Er klopfte auf sein linkes

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