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Stürmische Eroberung

Stürmische Eroberung

Titel: Stürmische Eroberung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Dickson
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einige Angelegenheiten in London regeln musste."
    "Was ist mit Ihrem Onkel?"
    "Bedauerlicherweise verdarb ihm meine Ankunft in Marlden Hall nachhaltig die Laune", antwortete er trocken und erinnerte sich in Gedanken an die hässliche Wiedersehensszene mit George. "Er hatte mich für tot gehalten und sich daher darauf eingerichtet, sein Leben auf angenehmste Weise auf Marlden Hall zu beschließen – bis er zu seinem Leidwesen herausfinden musste, dass ich in König Charles' Gefolge nach England zurückgekehrt war."
    Sie legte den Kopf schräg und betrachtete ihn neugierig. "Aber weshalb glaubte er denn nur, Sie wären gestorben?"
    "Das ist eine lange Geschichte, mit der ich Sie im Augenblick nicht langweilen will", erwiderte er. Was würde dieses kleine Unschuldslamm wohl denken, wenn er ihr erzählte, was er in den letzten fünf Jahren erlebt hatte? "Leider war mein Onkel während des gesamten Bürgerkriegs auf der Seite Cromwells und des Parlaments. Als der König geschlagen war, erhielt George für seine treuen Dienste Marlden Hall zur Verwaltung – mit allem, was sich darin befand. Er hat eine entsprechende Urkunde von Cromwell persönlich unterzeichnen lassen. Eigentlich fast überflüssig, weil mein Onkel das Anwesen sowieso erbt, falls ich sterbe, ohne einen Erben zu hinterlassen."
    Prudence war George Fox nur einmal begegnet, als er nach Willow House gekommen war, um ihrem Vater Land abzukaufen. Der Mann war ihr ausgesprochen zuwider gewesen. Wie sie gehört hatte, war sein Sohn Kapitän eines eigenen Handelsschiffes. Getroffen hatte sie Jeffrey jedoch nie, und ansonsten wusste sie auch kaum etwas über ihn. Nur dass er gut aussah, wie man ihr zugetragen hatte.
    Offenbar plante Lucas nicht, sie allzu bald wieder zu verlassen. Die Gastfreundschaft gebot es daher, ihn auf eine Erfrischung ins Haus zu bitten. Es war immerhin ein heißer Tag, und Marlden House lag volle drei Meilen entfernt. "Darf ich Ihnen etwas anbieten? Eine Limonade vielleicht?" fragte sie ein wenig zögerlich und versuchte zu verbergen, dass sie hoffte, er möge ablehnen.
    Doch Lucas nahm bereitwillig an. Gemeinsam erklommen sie einige breite Stufen und schritten über einen gewundenen, baumbestandenen Pfad hinauf zum Haus. Prudence führte den Gast ins Empfangszimmer. "Entschuldigen Sie mich, ich wasche mir nur rasch die Hände und schenke die Limonade ein."
    Damit ging sie in die Küche, die sich inzwischen sehr verändert hatte. An den frisch gekalkten Wänden hingen kupferne Pfannen und Töpfe, und auf den Fensterbrettern standen kleine Töpfe mit duftenden Blumen. Eilig wusch Prudence sich die Hände und goss zwei Gläser Limonade aus einem großen Steinkrug ein. Arabella hatte ihn auf dem Steinfußboden stehen lassen, damit die Limonade kühl blieb. Als Prudence sich umdrehte, bemerkte sie erstaunt, dass Lucas ihr gefolgt war.
    "Oh!" entschlüpfte es ihr. Beinahe wäre sie gegen den Tisch gelaufen. "Haben Sie mich erschreckt."
    "Das war nicht meine Absicht." Er nahm ihr ein Glas ab und sah sich verwundert in der Küche um. "Es ist so still hier. Wo stecken denn alle?"
    "Thomas sieht sich einige Felder an, und Arabella macht einen Besuch im Dorf – aber sie wird sicherlich jeden Augenblick wieder hier sein." Die letzten Worte hatte sie schleunigst hinzugefügt, obwohl sie eigentlich nicht wusste, weshalb er nicht erfahren durfte, dass sie hier ganz allein war.
    "Und was macht die Haushälterin und der Rest des Personals?"
    "Arabella hat noch keine Haushälterin eingestellt – obwohl … vielleicht tut sie es gerade in diesem Augenblick. Aus diesem Grund ist sie nämlich unten im Dorf. Sie versucht, unsere alte Hausdame Mrs. Weatherhill dazu zu bringen, in unseren Dienst zurückzukehren. Das restliche Personal hat seine Arbeiten für heute erledigt und ist auf Besuch im Dorf."
    Wie ehrlich sie mir das alles offenbart, dachte er und begann zu lächeln. Ihre Blicke trafen sich, und in seinen Augen schien es dunkel aufzuleuchten. "Tatsächlich? Dann treffe ich Sie also ganz allein an, bezaubernde Pru?"
    Seine Stimme klang tief und fast so weich wie Samt, und mit jedem Wort weckte er die verbotensten Sehnsüchte in Prudence. Unverwandt betrachtete er sie, so dass ihr ganz heiß wurde. Ihr gefiel es überhaupt nicht, mit welch scheinbarer Vertrautheit er es sich erlaubt hatte, ihren Namen abzukürzen. "Ich … nun … ja", erwiderte sie endlich und senkte den Blick. Dann ging sie mit ihrem Glas wieder hinüber ins Empfangszimmer. Er folgte

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