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Stürmische Eroberung

Stürmische Eroberung

Titel: Stürmische Eroberung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Dickson
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eine ganze Weile nebeneinander her und sprachen von Bekannten, London, dem König und hoher Politik, bis sie in Schweigen verfielen.
    Bewusst lenkte Lucas das Pferd zu dem Land, das Thomas' Vater einmal an George Fox hatte verkaufen müssen. Wehmütig betrachtete der Freund das gute Weideland, und Lucas lächelte kaum merklich. Der Augenblick war gekommen, um seinen Plan in die Tat umzusetzen. Allerdings hatte er nicht vergessen, dass Thomas ihn in London ermahnt hatte, der kleinen Schwester fernzubleiben. Damals hatte er dem Freund dies hoch und heilig versprochen – und es war ihm ernst damit gewesen.
    Trotzdem, wenn Thomas erst begriff, dass Lucas ehrliche Absichten hegte, würde er den Antrag bestimmt nicht rundweg ablehnen. Thomas war nie ein Mann gewesen, der ein vorteilhaftes Angebot ausschlug – ganz gleich, ob es dabei nun ums Geschäft ging oder die Zukunft seiner Schwester.
    "Ich möchte dir einen Vorschlag machen", erklärte Lucas ruhig, als die beiden im Schatten einer Weide hielten und den Blick auf die wunderbare Landschaft genossen.
    Neugierig sah Thomas ihn an. "Lass hören."
    "Dieses Stück Land hat deiner Familie viel bedeutet, wenn ich mich recht erinnere."
    "Das stimmt. Es ist ausgezeichnetes Weideland, wie du ja nun selbst weißt. Es schmerzt mich, dass Papa ausgerechnet diesen Teil unserer Ländereien an deinen Onkel verkaufen musste."
    "Zweifellos hat er deinem Vater da keine andere Wahl gelassen", bemerkte Lucas trocken.
    "Du hast Recht. Damals brauchten wir dringend Geld, um die Strafgelder zu zahlen, die uns das Parlament auferlegt hatte. Leider war es Papa unmöglich, Kapital aus seinen Geschäften in der Neuen Welt abzuziehen. Nur deshalb verkaufte er diese fruchtbaren Acre."
    "Ich bin bereit, das gesamte Land zurückzugeben, das ihr an George verkaufen musstet – allerdings nicht ohne eine Gegenleistung."
    "Damit hätte ich auch nicht gerechnet", meinte Thomas lachend. "Aber ich muss mich noch ein wenig gedulden, bis ich dein Angebot annehmen kann. Unser Einkommen lässt derzeit keine Landkäufe zu."
    "Ich kann mir kaum vorstellen, dass ihr so arm seid. Ihr verfügt doch immer noch über Pacht und Einkommen aus der Bewirtschaftung der Ländereien."
    "Schon wahr, Lucas, nur leider fließt das Geld aus diesen Quellen nicht eben in Strömen. Sobald sich meine Lage allerdings verbessert, werde ich wieder in die Geschäfte meines Vaters investieren. Wie du siehst, müssen andere Ausgaben warten."
    "Du wirst es bestimmt schaffen. Deine Klugheit und dein Gespür für lukrative Geschäfte werden den Fairworthys zweifellos ein beachtliches Vermögen einbringen. Nur leider kann ich nicht so lange warten, Thomas, und die Bezahlung, die ich mir im Tausch für das Land ausbitte, hat nichts zu tun mit klingender Münze."
    "Jetzt hast du endgültig meine Neugier geweckt! Klär mich doch bitte über die genaue Natur deines Angebots auf. Was könnte ich besitzen, das dir als angemessene Entschädigung für dieses Stück besten Weidelands erschiene?"
    "Prudence."
    Thomas gelang es nicht, sein Entsetzen zu verbergen. "Wie bitte? Was willst du?"
    "Ich überlasse dir das Land, wenn du mir gestattest, ihr den Hof zu machen, da ich sie heiraten möchte."
    "Aber warum ausgerechnet Prudence? Verzeih mir, wenn ich derart überrascht wirke, aber du hast so viele Frauen gehabt, dass ich mir beim besten Willen nicht zu erklären vermag, warum du ausgerechnet meine kleine Schwester heiraten willst."
    "Ich gebe ja zu, dass ich zahllose Affären hatte im Laufe der Jahre. Und deshalb bin ich mir sicher, jetzt die Richtige gefunden zu haben. Das kommt natürlich alles etwas plötzlich. Ich bin selbst ganz erstaunt, denn bevor ich sie vorhin auf Willow House wiedersah, habe ich überhaupt noch nicht ernsthaft an eine Ehe gedacht – aber Prudence ist einfach vollkommen. Was ich ihr bieten kann, solltest du nicht unbedacht ausschlagen, Thomas. Ich weiß, dass ich als begehrter Junggeselle gelte. Ich bin gesund, noch kein Greis und zudem im Vollbesitz meiner Zähne. Meine zahllosen Vorzüge beeindrucken mich sogar selbst", scherzte er.
    "Und da willst du meine Schwester?"
    "Genau."
    "Aber Prudence ist noch ein junges Mädchen, Lucas."
    "Wenn du das ernsthaft annimmst, hat wohl deine Sehkraft bereits gelitten, Thomas", widersprach Lucas und lächelte schwach. "Deine Schwester ist eine Schönheit – ein Juwel unter den Frauen."
    "Das ist mir wohl bewusst. Noch dazu stammt sie aus einer alten angesehenen Familie und weiß

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