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Stürmische Eroberung

Stürmische Eroberung

Titel: Stürmische Eroberung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Dickson
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eingebracht.
    Nachdem die erste Überraschung gewichen war, erschien Thomas eine Verbindung zwischen dem Freund und Prudence nun durchaus wünschenswert. Diese Heirat würde die beiden Familien auf immer eng aneinander binden. Lucas entstammte einem alten Geschlecht und war Herr über große Ländereien. Prudence mochte zwar eine Schönheit sein, die nie einen Mangel an Verehrern haben würde, doch sie besaß keinerlei Mitgift, was ihre Chancen auf dem Heiratsmarkt nicht eben hob.
    An der Seite des reichen Lord Fox würde es ihr jedoch an nichts mangeln, wenn Thomas auch nicht wusste, woher das ungeheure Vermögen des Freundes eigentlich stammte. Lucas war ebenso verarmt ins Exil gegangen wie all die anderen Royalisten. Nach seinen jahrelangen Reisen in den Orient aber war er als reicher Mann in Breda angekommen. Obwohl Lucas also tatsächlich eine ausgezeichnete Partie abgab, wagte Thomas kaum daran zu denken, was Prudence wohl zu dessen Antrag sagen würde – besonders wenn sie erfuhr, dass ihr eigener Bruder der Verlobung bereits zugestimmt hatte.
    "Es scheint dir wirklich viel zu bedeuten, Prudence zur Gemahlin zu nehmen, Lucas."
    "Ja, in der Tat."
    "Was soll ich dann anderes sagen als Ja? Ich habe keinerlei Einwände. Du bist wahrscheinlich der sturste Mensch, den ich kenne, Lucas. Doch du hast mehr Charakter und Rückgrat als die meisten anderen Männer. Und einen loyaleren Freund kann man sich nicht wünschen. Falls Prudence der Verbindung also zustimmt, hast du meinen Segen. Ich verlange dafür nichts weiter von dir als das Land. Aber dir sollte klar sein, dass meine Schwester selbst entscheidet, ob sie dich will. Sie ist nicht eben einfach von etwas zu überzeugen, wie ich dir versichern darf, und hat obendrein noch höchst idealistische Vorstellungen von der Ehe – sie wünscht sich eine Liebesheirat. Ich werde sie auf gar keinen Fall in eine Verbindung mit dir zwingen."
    Als würde er seinen Ohren nicht recht trauen, schenkte Lucas dem Freund einen amüsierten Blick. "Das dürfte kaum nötig sein", erklärte er dann selbstsicher.
    "Stell dir das nur nicht so einfach vor. Schon als Kind konnte niemand Prudence dazu bringen, irgendetwas zu tun, was sie nicht wollte. Und daran hat sich bis zum heutigen Tag nicht das Geringste geändert. Sie weiß genau, wie man die ganze Welt um den kleinen Finger wickelt." Er lachte auf. "Ich warne dich, Lucas. Sei auf der Hut, sonst ergeht es dir ebenso. Ach, und eines noch. Leider hat meine kleine Schwester eine ausgeprägte Abneigung gegen dich entwickelt, die sie nur schwerlich überwinden wird. Genau genommen bist du für sie die reine Pest."
    "Das ist mir wohl bewusst", erklärte Lucas.
    "Nun, es wird keine leichte Aufgabe, aber ich bin schon sehr gespannt darauf, wie du es anstellen wirst, sie für dich zu gewinnen", sagte Thomas spöttisch.
    "Und zwar mit Erfolg", fügte Lucas hinzu, der sich von seinem Vorhaben keineswegs abbringen lassen würde. "Ich werde ihr stürmisch den Hof machen."
    "Nicht zu stürmisch, wenn ich bitten darf", wies Thomas ihn spitz zurecht. "Ich erlaube nicht, dass du Prudence in eine Lage bringst, in der ihr nichts anderes übrig bleibt, als dich zu heiraten."
    "Mein Benehmen wird untadelig sein. Die Schlacht beginnt übrigens am Mittwoch, wenn ich dich zusammen mit deiner Gemahlin, deinen bezaubernden Schwestern und weiteren Gästen bei mir auf Marlden Hall begrüßen darf. Ich gebe ein Bankett für alle Nachbarn, die mit uns aus dem Exil heimgekehrt sind. Adam Lingart und Lucy sind ebenfalls geladen."
    Thomas runzelte die Stirn. "Prudence' Schwäche für Adam könnte zu Schwierigkeiten führen."
    "Da bin ich anderer Meinung. Der Mann macht mir nun wirklich keine Sorgen."
    "Das sollte er aber", widersprach Thomas. "Lucy kann sich an Schönheit nicht im Mindesten mit Prudence vergleichen. Vertrau mir, Lucas, wenn Adam nicht bereits vergeben wäre, würde er ganz sicher bei mir um Prudence' Hand anhalten, nachdem er sie nun wiedergesehen hat. Trotzdem, ihr Herz scheint nicht auf immer gebrochen zu sein. Bleibt zu hoffen, dass sie bald über ihn hinweg ist. Aber bis dahin ist schwer abzuschätzen, wie seine Anwesenheit auf sie wirken mag. Er könnte unsere Pläne jedenfalls behindern."
    Ungerührt betrachtete Lucas den Freund. "Deshalb ist es am besten, wenn sie einander jetzt wiedersehen. Desto schneller wird Prudence mit ihm abgeschlossen haben", entgegnete er bestimmt. "Sie ist verletzt und fühlt sich gedemütigt. Daher werde ich ihr

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