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Stürmische Eroberung

Stürmische Eroberung

Titel: Stürmische Eroberung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Dickson
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der Dorfbewohner und grüßten freundlich. Prudence wusste allerdings, dass es ihrem Ruf bestimmt nicht zuträglich war, wenn man sie ohne Begleitung bei einem Ausritt mit Lord Fox entdeckte. Das würde für gehörigen Klatsch sorgen!
    Die Sonne stand hoch am Himmel und tauchte die wunderschöne Landschaft in ein warmes Licht. Die beiden Reiter verließen die breite Straße und bogen in einen Waldweg ab, eine Abkürzung nach Marlden Hall, wie Lucas erklärte, als Prudence ihn fragend ansah.
    Nach einer Weile erkundigte sich Lucas: "Genießen Sie den Ritt?"
    "Oh ja", antwortete sie. "Es ist wunderbar, endlich wieder auf einem Pferderücken zu sitzen. Ich bin seit Ewigkeiten nicht mehr geritten."
    "Das merkt man Ihnen aber nicht an. Sie sind offenbar die geborene Reiterin, Prudence, und verfügen noch dazu über den perfekten Sitz."
    Ihr verhaltenes Lächeln erschien ihm so verführerisch, dass ihm ein heißer Schauer über den Rücken lief.
    "Danke", sagte sie schlicht. "Bisher hat man meine Reitkünste zumindest nie getadelt."
    Amüsiert lachte er. "Spielen Sie nur nicht die Bescheidene, Sie kleines Biest."
    Prudence sah ihn missbilligend an. "Wissen Sie, ich begreife einfach nicht, weshalb Sie so erpicht darauf sind, Ihre Zeit mit mir verbringen zu wollen. Dabei bin ich nun wahrlich keine Dame von Welt, wie die anderen Frauen Ihrer Bekanntschaft. Und bisher habe ich mich noch dazu nie für sonderlich hübsch gehalten." Sie seufzte bedauernd.
    "Ich genieße eben Ihre Gesellschaft – wenn Sie sich nicht gerade halsstarrig gebärden oder einen Wutanfall bekommen."
    "Wutanfall? Ich?" rief sie scheinbar tief verletzt.
    "Ja, genau Sie", bekräftigte er augenzwinkernd. "Sie, meine Süße, sind die hitzigste und unberechenbarste Frau, die ich zu meinem Unglück je kennen lernen musste." Es zuckte um seine sinnlichen Lippen. "Und da Sie ja zweifellos Widerspruch erwarten, was ihr Äußeres angeht, darf ich Ihnen versichern, dass Sie alles andere als hässlich sind."
    Eine tiefe Röte überzog ihre Wangen. "Das tat ich keineswegs."
    "Oh doch", entgegnete er ungerührt und betrachtete ihr hübsches Gesicht. Teufel, es war einfach zu weit bis Marlden Hall. Er musste sie jetzt sofort in die Arme schließen. Die kleine Lichtung und das grün bewachsene Ufer des Baches forderten geradezu zu einer kleinen Rast heraus. Er zügelte das Pferd und bedeutete ihr, es ihm gleichzutun. "Und jetzt steigen Sie ab", befahl er.
    "Weshalb sollte ich?"
    "Weil der Tag schlicht danach verlangt, einen Spaziergang da unten am Wasser zu machen", antwortete er, sprang vom Pferd und kam auf sie zu.
    Prudence bemerkte seinen begehrlichen Blick, den sie inzwischen nur zu gut kannte. Zweifellos würde er gleich wieder mit dieser leisen, leicht rauen Stimme sprechen.
    "Nein, da bin ich ganz anderer Ansicht", widersprach sie und umfasste fest die Zügel.
    Doch er ergriff sie bei der Taille und hob sie aus dem Sattel. Prudence hatte eigentlich damit gerechnet, dass er sie ohne viel Aufhebens in die Arme schließen und küssen würde. Umso erstaunter war sie, als er stattdessen die Zügel nahm und die beiden Pferde an einem Baum am Ufer festmachte. Dann streckte er ihr einladend die Hand entgegen. "Kommen Sie!"
    Prudence nahm zwar die dargebotene Hand nicht, schlenderte aber dennoch an seiner Seite über die moosbewachsene Böschung. Gedankenverloren beobachtete sie, wie das klare Wasser über den kiesübersäten Grund strömte. Sie war hier allein mit Lord Fox, fernab von jedem anderen Menschen …
    "Als kleiner Junge bin ich oft hierher gekommen", erklärte er. "Dies war einer meiner Lieblingsplätze."
    Als sie sich vorstellte, wie er als Kind mit wirrem schwarzen Haar durch den Bach watete, musste sie lächeln. "Und was taten Sie hier?"
    "Was Jungen eben so tun – ich rannte durch den Wald, zog die Stiefel aus und folgte dem Bach, bis er in den Fluss mündet. Aber meistens hing ich einfach nur meinen Tagträumen nach."
    Er ging hinüber zu einem Ahorn, ließ sich nieder und lehnte sich gegen den Stamm des majestätischen Baumes. Dann klopfte er auffordernd auf den Waldboden neben sich. "Setzen Sie sich."
    Zögerlich leistete sie ihm Folge, hielt aber bewusst Abstand. Als wäre er tief in Gedanken versunken, sah er blicklos in die Ferne. Verstohlen betrachtete Prudence sein scharf geschnittenes Gesicht, dessen dunkler Teint fast an Solomon erinnerte. Jetzt verriet Lucas' Miene weder Spott noch Amüsement. Stattdessen schien ihn eine unerklärliche

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