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Stürmische Eroberung

Stürmische Eroberung

Titel: Stürmische Eroberung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Dickson
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eifersüchtig aufeinander – ein wahres Schlangennest ist das, wenn man es genau nimmt! Die Henker des Palastes scheinen weichherziger zu sein als diese Frauen mit ihren geölten Körpern und rosigen Lippen! Der Sultan bot mir einmal die Hand einer seiner Lieblingsfrauen", erklärte er.
    "Und nahmen Sie an?"
    "Nein. Ich hätte für eine solche Ehe zum Islam übertreten müssen. Vielleicht bin ich kein so frommer Christenmensch, wie meine Mutter sich dies gewünscht hätte, aber ich würde meinen Glauben doch gegen keinen anderen eintauschen."
    Prudence dachte eine Weile über diese Bemerkung nach. Sie war froh, dass er ihr von seiner geheimnisumwitterten Vergangenheit erzählte und damit sein Vertrauen zu ihr zeigte. Nicht einmal Thomas wusste etwas darüber! Lucas Geständnisse schienen sie einander näher gebracht zu haben, als gäbe es nun ein unsichtbares Band zwischen ihnen. War dies vielleicht seine eigentliche Absicht dabei gewesen?
    Nun, bestimmt hatte er ihr noch lange nicht die ganze Wahrheit enthüllt, denn er hatte ihr nur seine Erlebnisse aus den letzten drei Jahren seiner Abwesenheit geschildert. Das, was in den ersten beiden Jahren geschehen war, hatte er hingegen verschwiegen. Wieso war er gefangen genommen und dann in die Sklaverei verkauft worden? Doch bevor sie ihm weitere Fragen stellen konnte, erhob er sich. Sie tat es ihm gleich und strich die Röcke glatt.
    "Wenn Sie meine Gärten sehen wollen, sollten wir jetzt aufbrechen."
    Einen Augenblick glaubte sie, er würde sie an die Brust ziehen und küssen, doch stattdessen nahm er sie beim Arm und führte sie schweigend hinüber zu den Pferden. Mühelos hob er sie auf Fuchsmädchens Rücken. Prudence sah ernst zu ihm herab, selbst erstaunt, was sie plötzlich für diesen Mann empfand.
    "Vielen Dank, dass Sie mir erzählt haben, was Sie in Konstantinopel erlebten."
    Er lächelte ihr voller Wärme zu. "Ich habe Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit und Geduld zu danken", erwiderte er.
     
    Je länger Prudence sich in Lucas' Gesellschaft befand, desto entspannter fühlte sie sich. Sie genoss seine Offenheit, seinen Charme und Humor. Eigentlich hatte sie damit gerechnet, dass der Ritt eine ausgesprochen steife und unangenehme Angelegenheit würde. Doch stattdessen war es ein wirklich amüsanter Ausflug. Und auch die Gärten von Marlden Hall übertrafen in ihrer Großartigkeit Prudence' Erwartungen bei weitem.
    Lucas sah den Park heute mit ganz anderen Augen. Erstaunt bemerkte er, wie viel Vergnügen es ihm machte, hier an Prudence' Seite spazieren zu gehen und die kunstvoll im Barockstil angelegten Beete und Rabatten zu betrachten. Die leuchtend blühenden Blumen und die Kräuter erfreuten Augen und Nase gleichermaßen. An der Nordseite des Hauses, kurz vor dem eingezäunten Hirschgehege, befand sich ein Heckenlabyrinth und daneben ein Platz mit streng beschnittenen Büschen.
    Sie schlenderten über eine Terrasse, als Prudence' Blick auf einen alten Taubenschlag und ein Waldstück fiel, vor dem ein kleiner Obstgarten angelegt worden war, in dem aber auch Azaleen und Rhododendren blühten.
    "Welch ein Jammer, dass Sie hier ganz allein leben. Umgeben von dieser unglaublichen Schönheit, die Sie mit niemandem teilen können", seufzte sie und beugte sich zu einer Rosenblüte hinab.
    Fasziniert beobachtete er sie. "Sie haben Recht", gab er zu. "Wenn man einmal von der Dienerschaft absieht, bin ich hier wirklich ganz auf mich gestellt."
    "Fühlen Sie sich nicht manchmal einsam?" fragte sie unschuldig.
    Er überlegte eine Weile, bevor er den Kopf schüttelte. "Nein – wenngleich ich auch nicht gedenke, hier ewig allein zu bleiben."
    Erstaunt legte sie den Kopf schräg. "Ach ja?"
    Ernst erwiderte er ihren Blick. "Ich werde eines Tages heiraten, Prudence."
    "Das ist wohl Ihre Pflicht." Sie nickte. "Haben Sie schon eine Dame auserkoren?"
    Durchdringend sah er sie an und lächelte dann. "So könnte man sagen. Im Augenblick scheint es noch, als stünden der Verbindung einige unüberwindliche Hindernisse im Weg, aber ich bin zuversichtlich, dass die sich doch mit der Zeit ausräumen lassen."
    "Kenne ich sie?"
    Fast musste er jetzt lachen. "Oh ja."
    "Und sind Sie verliebt in die Dame?"
    "Ich … bin ihr sehr zugetan", antwortete er vorsichtig. "Sie ist ausgesprochen hübsch, ich genieße ihre Gesellschaft, und noch dazu versteht diese Frau es, mich zum Lachen zu bringen."
    "Danach hatte ich nicht gefragt, und derlei reicht auch nicht aus, um eine Ehe darauf zu

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