Stürmische Eroberung
brichst mir sonst das Herz." Sanft küsste er sie.
"Ich weiß auch nicht, warum, aber ich kann nichts dagegen tun", erklärte sie und lächelte, als er ihr die Tränen von den Wangen küsste.
Ohne ein weiteres Wort hob er sie in seine Arme und trug sie zu einem Sofa, wo er sie behutsam ablegte. Dann setzte er sich neben sie, strich ihr zärtlich die dunklen Locken aus dem Gesicht und bedeckte ihre Wangen, die Stirn und den Hals mit Küssen, bis er endlich ihren Mund fand. Sie hörte auf zu schluchzen und erwiderte stürmisch seine Zärtlichkeiten.
Ein entzückter Seufzer entrang sich ihr, als er die Lippen sanft auf die zarte Haut der Brüste presste, die der Ausschnitt unbedeckt ließ. Hungrig suchte er danach wieder ihren Mund und küsste sie verzweifelt, bis sie beide glaubten, in Flammen zu stehen. Prudence ließ sich zurücksinken und zog ihn mit herunter. Beinahe wäre all seine Selbstbeherrschung dahingeschmolzen, als er ihren Körper so nah an dem seinen spürte. Am liebsten hätte er der kleinen Verführerin das Kleid von den Schultern geschoben. Doch im letzten Augenblick gelang es ihm, die Lippen von den ihren zu lösen.
"Bitte", flüsterte sie mit zitternder Stimme, die ihre erwachende Begierde nun verriet, und sah ihn mit flehendem Blick an.
"Was wünschst du dir, mein Liebling?" fragte er. "Soll ich dich lieben?"
"Ich will dir gehören, Lucas, heute Nacht – jetzt", antwortete sie sehnsüchtig.
Er seufzte und strich ihr eine Locke aus der Stirn. Ja, er wollte sie und wusste, sie war jetzt bereit dafür. "Nein, Liebste", widersprach er dennoch bedauernd, nahm ihre Hand und küsste die Fingerspitzen. "Das kann ich nicht, bevor wir verheiratet sind – wenn dieses Warten auch eine wahre Folter für mich ist. Dennoch muss es sein."
Hingebungsvoll drängte sie sich näher an ihn. "Aber das kann noch ewig dauern!"
Entzückt über ihre heftige Ungeduld, lachte er auf. "Wollüstiges Geschöpf!" neckte er. "Obwohl mir dein Ungestüm selbstverständlich sehr willkommen ist, werden wir uns trotzdem noch bezähmen müssen. Außerdem könnten wir es vor Thomas kaum geheim halten, wenn wir uns jetzt liebten."
"Weshalb denn? Was wir miteinander tun, geht doch niemand anderen etwas an."
"Er ist immer noch dein Vormund, bis du meine Gemahlin bist. Und er würde es dir bestimmt an der Nasenspitze ansehen, wenn ich dich jetzt vollständig zur Frau machte."
"Hast du etwa Angst vor meinem Bruder?" fragte sie verschmitzt.
"Nein, aber ich habe ihm mein Wort gegeben, dass ich deine Tugend bis zur Hochzeit unangetastet lasse." Er strich ihr zärtlich über die Wange. "Ich liebe dich, Pru, und werde keinesfalls erlauben, dass es noch allzu lange dauert, bis du meine Gemahlin wirst. Solltest du allerdings darauf bestehen, dass die Hochzeit in Marlden Green stattfindet, wird viel Zeit für die notwendigen Vorbereitungen vergehen. Und ich habe noch einiges hier zu erledigen, was meine Anwesenheit in London bestimmt noch für mehrere Wochen erforderlich macht."
"Mir ist ganz gleich, wo wir heiraten, wenn es nur bald geschieht."
Unverwandt sah er ihr in die Augen. "Hättest du etwas dagegen, mit mir in London vor den Altar zu treten? In einer Woche?"
Begeistert lächelte sie ihn an. "Aber wir müssen doch das Aufgebot bestellen. Wie willst du das umgehen?"
"Ich werde den Bischof der Diözese, in der wir uns das Jawort geben, um eine Sondergenehmigung bitten", murmelte er und ließ den Blick zu ihren sinnlichen Lippen wandern. "Willst du eigentlich Kinder?" erkundigte er sich dann plötzlich.
"Ja, natürlich", antwortete sie ein wenig erstaunt.
"Ausgezeichnet, ich wünsche mir nämlich eine ganze Reihe. Was hältst du denn also davon, wenn wir in St. Brigid heiraten? Die Heilige, nach der die Kirche also benannt ist, war eigentlich die keltische Fruchtbarkeitsgöttin. Eine passende Schutzpatronin für unsere Ehe also." Er zwinkerte ihr zu. "In einer Woche wirst du dann für immer mir gehören."
Er verwob die Finger mit ihrem Haar und umfasste mit der anderen Hand sanft ihr Kinn, dann küsste er sie noch einmal leidenschaftlich und fordernd. Mit demselben lodernden Verlangen, das mit jedem Tag stärker geworden war, den sie ihn nicht hatte sehen können, erwiderte Prudence den Kuss.
"Was hast du eigentlich hier in London zu erledigen?" fragte sie leise, als er ihre Lippen wieder freigab.
Er seufzte und sah sie mit ernstem Blick an. "Ich suche nach meinem Cousin, nur leider scheint er ein sehr sicheres Versteck
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