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Stürmische Eroberung

Stürmische Eroberung

Titel: Stürmische Eroberung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Dickson
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gefunden zu haben. Ich habe Männer ausgeschickt, die überall nach ihm Ausschau halten. Bisher allerdings fehlt jede Spur von ihm."
    Entsetzt sah sie ihn an. "Jeffrey?"
    "Eben der. Er ist hier in London."
    "Aber … woher weißt du das denn?"
    Finster leuchtete es in seinen Augen auf. "Ich bin sicher. Das fühle ich einfach."
    Sein plötzlicher Stimmungsumschwung ließ sie erschaudern. "Musst du Jeffrey denn hinterherjagen, Lucas? Ist es denn wirklich so wichtig, dass du ihn findest?"
    "Wenn du wüsstest, was er mir angetan hat, würdest du mich verstehen."
    "Ich weiß Bescheid", erklärte sie kaum hörbar.
    Misstrauisch sah er sie an. "Ach ja? Und woher, wenn ich fragen darf?"
    "Thomas. Er … er dachte, ich müsste alles erfahren."
    Ein tiefer Schmerz spiegelte sich für einen Augenblick auf seinem Gesicht wider, dann schaute er sie erneut mit finsterer Miene an. "Wann? Wann hat er es dir gesagt?" verlangte er scharf zu erfahren. "Heute Abend?"
    Sie nickte. "Ja."
    Augenblicklich war Lucas auf den Füßen. Offenbar außer sich vor Zorn, funkelte er sie wütend an. Erschrocken setzte Prudence sich auf.
    "Lucas, bitte sieh mich nicht so an. Wenn du mir doch nur selbst alles gestanden hättest! Zumindest wäre mir dann klar geworden, weshalb du Jeffrey so sehr hasst."
    "Ich soll dir also alles gestehen!" rief er schneidend. "Wie hätte ich dir von diesen Gräueln erzählen sollen, wenn ich es kaum ertrage, auch nur daran zu denken? Als man mich in Ketten legte, habe ich alles verloren, wofür es sich zu leben lohnt, Prudence. Ja, vielleicht hatte ich Glück im Unglück, weil es mir gelungen ist, mich zu verschließen, und so diese Tortur überlebte. Und doch habe ich zwei Jahre in vollkommener Würdelosigkeit verbracht. Ich fühlte mich nicht einmal mehr wie ein Mensch."
    Mit undurchdringlicher Miene betrachtete er sie und packte sie fest bei den Schultern. War sie etwa nur aus Mitleid zu ihm gekommen? Allein der Gedanke brachte ihn fast um den Verstand!
    "Wann ist dir eigentlich aufgegangen, dass du mich liebst, Prudence? Nachdem Thomas dir alles gesagt hat oder doch vorher? Dein Mitleid ist jedenfalls das Letzte, was ich von dir will!"
    Verständnislos schüttelte sie den Kopf: "Nein, es war davor. Ich schwöre es! Durch das, was Thomas mir erzählt hat, ist mir lediglich bewusst geworden, wie tief meine Zuneigung zu dir ist – wie viel du mir bedeutest. Und es hat mir geholfen, meinen dummen Stolz zu vergessen, hierher zu kommen und dir meine Gefühle zu gestehen. Das wollte ich schon seit der Nacht, die ich bei dir auf Marlden Hall verbracht habe. Bitte sag, dass du mir glaubst! Ich liebe dich so sehr und will dich nie mehr verlieren!"
    Er holte tief Luft und sah ihr in die Augen. Ja, sie sprach die Wahrheit, wie er beschämt feststellte. Sein Zorn schmolz dahin, und er beruhigte sich wieder. "Ja, ich weiß."
    "Ich bemitleide dich in keiner Weise", versicherte sie. "Aber ich konnte den Gedanken kaum ertragen, wie sehr du gelitten haben musst in jenen Jahren! Wie sehr wünschte ich, ich hätte bei dir sein können damals. Seit ich nun Bescheid weiß, bin ich furchtbar wütend auf deinen Cousin, weil er an deinem Unglück doch schuld war. Ich kann dir keinen Vorwurf dafür machen, dass du dich an ihm rächen willst."
    "Aber es geht mir gar nicht um Vergeltung, Pru", widersprach er. "Ich bin wirklich nicht nachtragend. Vielmehr suche ich die ganze Stadt nach Jeffrey ab, damit ich mich nicht eines Tages mit der Klinge eines gedungenen Mörders im Rücken wiederfinde."
    Als Prudence begriff, was er damit sagen wollte, schlug sie vor Schreck die Hand vor den Mund. "Nein, Lucas, aber das ist doch unmöglich!"
    "Ich kenne meinen Cousin. Seit ich nach England zurückgekehrt bin, hat er schon einmal versucht, mich beseitigen zu lassen. Glücklicherweise erfolglos."
    Sie erblasste. "Lieber Himmel! Wann ist das denn geschehen?"
    "Am Tag der Prozession, als ich Maitland House in der Nacht verließ und auf dem Weg nach Whitehall war. Zwar konnte ich den Kerl abwehren, aber bevor ich seiner richtig habhaft wurde, gelang ihm die Flucht. Schon damals vermutete ich, dass Jeffrey dahinter steckte, doch als sein Schiff nicht im Hafen anlegte, dachte ich doch, ich müsse mich wohl geirrt haben. Als du mir dann jedoch von deinen Begegnungen mit ihm berichtet hast, wusste ich, dass er am Tag meiner Ankunft schon hier in London war. Zweifellos hat er den Halunken angeheuert, der versuchte, mich zu ermorden."
    "Erinnerst du dich daran,

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