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Stürmische Eroberung

Stürmische Eroberung

Titel: Stürmische Eroberung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Dickson
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den Halunken mehrfach getroffen hast. Mag sein, dass du ihm zufällig begegnet bist, aber du hättest mir davon erzählen müssen."
    "Ich … ich hielt es für unwichtig. Was ist nur so Gefährliches an diesem Mann? Mir erschien er ganz freundlich und harmlos."
    "Lucas pflegt über ihn zu sagen, dass Jeffrey ausschließlich zu dem Zweck auf diese Welt kam, damit man ihn eines Tagen hängen kann, und ich kann mich seiner Meinung nur anschließen."
    "Du magst ja Recht haben, doch woher sollte ich das denn wissen? Ich kenne den Mann doch kaum – und verspüre auch keinerlei Bedürfnis, daran etwas zu ändern. Trotzdem stimme ich dir zu. Von ihm scheint tatsächlich etwas Dunkles und Bedrohliches auszugehen, das ich ausgesprochen unangenehm fand. Getan hat er mir allerdings nichts. Im Gegenteil, er war ausgesprochen hilfsbereit."
    "Tatsächlich?" fragte Thomas in schneidendem Ton. Teufel, was für ein illoyales Geschöpf! "Hat Lucas dir eigentlich erklärt, weshalb sein Cousin ihm so verhasst ist? Weißt du, was Jeffrey ihm angetan hat?"
    Beschämt schüttelte sie den Kopf.
    "Dann will ich es dir erklären", erwiderte er. "Lucas wird mir zwar alles andere als dankbar sein, dass ich dir seine Geschichte erzähle, doch ist es wohl unvermeidlich. Als die beiden vor ungefähr sechs Jahren in Marseille aufeinander trafen, wollte Jeffrey Lucas umbringen lassen. Doch statt Lucas zu töten, heckten die gedungenen Mörder einen anderen Plan aus – sie verkauften ihn an einen muslimischen Korsaren.
    Lucas verbrachte zwei Jahre auf seinem Schiff, angekettet als Galeerensklave. Es ist ein Wunder, dass er die Grausamkeiten jener Zeit überhaupt überlebte. Das Schiff wurde schließlich vor Malta aufgebracht. Allerdings erhielt Lucas nicht etwa seine Freiheit zurück, sondern fiel an einen osmanischen Pascha."
    Entsetzt lauschte Prudence der Geschichte und schüttelte schließlich den Kopf. "Nein, nein!" rief sie schockiert und wurde blass. Der Gedanke, dass der geliebte Lucas solche Qualen hatte erleiden müssen, war mehr, als sie ertragen konnte. Schützend schlug sie die Hände vors Gesicht, und Tränen rannen ihr über die Wangen. "Oh Thomas, ich hatte ja keine Ahnung!"
    Das Mitgefühl der Schwester rührte sein Herz. Tröstend nahm er sie in die Arme und streichelte ihr übers Haar. Unter heftigem Schluchzen erklärte sie: "Ich muss unbedingt zu ihm."
    "Aber ja, Prudence", antwortete er sanft. "Das sollst du. Ich wollte dir nicht wehtun. Bitte verzeih mir."
    "Ich bin froh, dass du mir die Wahrheit gesagt hast, Thomas. Lucas selbst hatte mir von seinem Schicksal in Konstantinopel erzählt, von den drei Jahren, die er dort als Sklave des Sultans verbracht hat."
    "So?" Thomas lächelte. "Davon wusste ich nichts."
    "Aber sein Martyrium auf der Galeere hat er mir verschwiegen." Sie erschauderte. "Jetzt begreife ich auch, warum. Ich muss augenblicklich zu ihm. Oh, ich kann es kaum erwarten, ihn zu sehen. Ich muss ihm erklären, weshalb ich nicht hier war, als er mich besuchen wollte. Hoffentlich kann er mir verzeihen", flüsterte sie. "Sonst werde ich bestimmt vor Schmerz sterben."
    Thomas sah sie erstaunt an. "Willst du damit sagen, dass du Lucas liebst?" Als sie nickte, holte er tief Luft. "Und du hast keinerlei Einwände mehr dagegen, ihn zu heiraten?"
    Sie lächelte glücklich. "Nicht einen."
    Überschwänglich umarmte er die Schwester. "Du kleine Hexe! Ihr beide werdet euch bestimmt noch viele Scharmützel liefern. Aber du wirst Lucas dennoch mühelos um den Finger wickeln, wenn du nur willst!"

14. Kapitel
     
    Prudence zog sich um, und Thomas brachte sie mit der Kutsche nach Whitehall, wo Lucas ein ausgesprochen schönes Haus bezogen hatte. Es gefiel Thomas so sehr, dass er plante, es eines Tages zu kaufen und zu seinem Londoner Stadthaus zu machen.
    Laut klopfte er an die Eingangstür aus massiver Eiche. Kurz darauf öffnete Solomon und trat beiseite, um die Herrschaften einzulassen. Doch Thomas zögerte und ergriff die Hand seiner Schwester.
    "Ich warte hier draußen auf dich. Es ist sicher besser, wenn du allein mit Lucas sprichst. Er wird dafür sorgen, dass du wohlbehalten wieder nach Hause kommst."
    Ein wenig verunsichert trat Prudence also allein ein und überreichte den Umhang einem Diener, der sofort herbeigeeilt war.
    "Würden Sie Lord Fox bitte ausrichten, dass ich hier bin, Solomon?" bat sie dann. Der Mann nickte würdevoll. Wie immer war Prudence von seinem Auftreten zutiefst beeindruckt.
    "Er weiß bereits, dass

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