Stürmische Eskapaden - Lady in Waiting (Featherton 2)
Doch bevor ihr Zeit zum Blinzeln blieb, schnellte Callums Hand vor und packte Jennys Handgelenk.
Jenny versuchte angestrengt, das Glas ruhig zu halten, während Callum mit einem Ruck den Kopf hob und sie ansah.
»Ich muss träumen.« Seine Stimme war tief und kehlig, als er sie hinter dem Sessel hervorzog.
Lächelnd kniete sie sich vor ihn, beugte sich vor und trank verführerisch langsam einen Schluck aus seinem Glas. Dann hob sie es an seine Lippen und drängte ihn, ebenfalls daraus
zu trinken, bevor sie das Glas neben sich auf den weichen Teppich stellte.
»Es ist kein Traum, mein Liebster. Ich bin hier.«
Callum schaute sie verwirrt an, doch er zog ihr Handgelenk weiter auf sich zu, bis sie über seinen sitzenden Körper gebeugt war. »Ich verstehe nicht, Jenny.«
Sie legte kopfschüttelnd einen Finger auf ihre Lippen. »Still jetzt. Keine Worte. Keine Gedanken«, flüsterte sie.
Sie raffte ihren Rock leicht, um sich besser bewegen zu können, und setzte erst ein Knie und dann das andere rechts und links neben seine Hüften, so dass sie rittlings über ihm saß. Callum stockte der Atem, dann stöhnte er lustvoll, als sie auf seinem Kilt hin und her rutschte, um ihr Gleichgewicht zu finden.
Durch die Seide ihres Kleides und die Baumwolle ihrer Chemise fühlte sie, wie er steif wurde, und - ganz die Verführerin, die sie in dieser Nacht war - presste sie sich stärker gegen ihn.
Hitze durchströmte ihren Körper, weckte das Verlangen nach Dingen, die eine unverheiratete Frau nicht begehren durfte.
Callum fasste sie an den Hüften und machte Anstalten, sie von sich herunterzuheben, doch Jenny schlang ihre Arme um seinen Hals und ließ ihn nicht los.
»Jenny, was machen Sie denn? Nein, Mädchen, wir können das nicht noch einmal tun.« Doch es war kein Nachdruck in seinen Worten. Nicht der geringste. »Wir wissen ja noch nicht einmal, ob Sie schwanger sind mit unserem …«
»Still, mein Liebster«, flüsterte sie zärtlich an seinen Lippen, während sie ihn dazu verführte, ihr seinen Mund zu öffnen.
Seine rechte Hand rutschte von ihrer Hüfte ihren Rücken hinauf, und er presste sie an sich. Seine linke Hand umfasste ihr Kinn und zog sie tiefer in einen stürmischen Kuss.
Als seine Zunge die ihre zum lustvollen Spiel einlud, begann Jenny, sich wiegend an seiner aufgerichteten Männlichkeit zu reiben, so dass sie fühlen konnte, wie diese unter ihr wuchs und pulsierte.
Sie löste sich von seinen Lippen und lehnte sich leicht zurück, um ihn anzuschauen. »Ich will dich, Callum.« Ihre Stimme war so rauchig, dass sie sie kaum als ihre eigene erkannte.
»Aber warum jetzt? Warum heute Abend? Ich verstehe nicht.« Callum sah sie forschend an, konnte jedoch keine Antwort in ihren Augen finden. Zumindest keine Antwort, die er je verstehen könnte. Oder würde verstehen wollen.
Wenn er die Wahrheit wüsste.
Sie antwortete nicht. Wie konnte sie?
Sie sagte Lebwohl … auf ihre ganz eigene Art. Sagte Lebwohl zu dem Mann, der ihre ganze Welt geworden war. Dem Mann, den sie so unendlich liebte, wie sie es niemals für möglich gehalten hatte.
Jenny umarmte ihn, drückte ihn fest an sich und spürte einen neuen, fremdartigen Knoten in ihrem Bauch … und Tränen stiegen ihr in die Augen.
Sie sagte Lebwohl zu dem Mann, der ihr ein Geschenk gemacht hatte, das wertvoller war als Diamanten, Smaragde oder Rubine - seine Liebe und möglicherweise, sehr wahrscheinlich sogar, sein Kind.
Doch es musste sein.
Denn ein Mann, der die Wahrheit über alles schätzte, würde niemals ihre abgrundtiefen Lügen verstehen.
Und deshalb würde Jenny ihm heute Nacht die Wahrheit geben - ihre Wahrheit . Sie musste ihn wissen lassen, wie sehr sie ihn liebte. Egal, was sonst zwischen ihnen geschah, nach dem Ball, nach dem die Zeitung sie bloßstellte, sie musste dafür sorgen, dass er wusste, dass ihre Liebe wahrhaftig war.
Unbefleckt. Rein und ehrlich.
Jenny strich mit ihren Fingern über seine stoppeligen Wangen und blickte tief in seine Augen. »Ich liebe dich, Callum. Von ganzem Herzen und mit allem, was ich wirklich bin, liebe ich dich.«
Er küsste sie innig, dann suchte er abermals ihren Blick. »Und ich liebe dich, Jenny.«
Ihren Namen so zärtlich ausgesprochen zu hören, ließ ihr Herz einen Trommelwirbel schlagen. Denn in diesem Moment gab es keine vornehme Lady. Keine Zofe. Nur zwei Menschen, deren Herzen zueinander gefunden hatten, um etwas Neues und Wunderbares zu erschaffen.
Er liebte sie . Nicht den
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