STÜRMISCHE FLITTERWOCHEN IN DER KARIBIK
ein derart elektrisierendes Gefühl aus, dass sie eilig ihre Handtasche nahm und vor ihm das Haus verließ.
Joel hatte im Hotelrestaurant einen Tisch auf der Außenterrasse reserviert. Wieder wurde Darcy das Herz schwer, als sie die prachtvolle Anlage sah. Bunte Laternen beleuchteten den Garten, und ihr Licht spiegelte sich sanft im Wasser des Pools. Die Verandatüren waren weit geöffnet, und gedämpfte Reggaemusik drang von innen nach draußen.
„Möchtest du zuerst den berühmt-berüchtigten Barracuda probieren, bevor wir essen?“, schlug Joel vor, und Darcy stimmte zu.
Joel führte sie zur Bar im Erdgeschoss und gab die Bestellung auf. Kurz darauf stellte der Barkeeper zwei ausgehöhlte, mit frischen Früchten garnierte Ananashälften vor Darcy und Joel auf die Theke.
„Das sieht aber appetitlich aus!“, meinte Darcy anerkennend und zog vorsichtig am Strohhalm. „Hm, und es schmeckt auch noch sehr gut! Aber …“, sie hüstelte leicht, „… er hat’s wirklich in sich!“
Joel lachte herzhaft auf. „Ich habe dich gewarnt. Dieses Teufelszeug haut einen schneller um, als man glaubt. Also trink lieber nicht zu viel davon, sonst kannst du nicht mehr mit mir essen gehen. Magst du Hummer?“
Darcy nickte. „Sehr.“
„Dann essen wir gegrillten Hummer auf Mariella-Reis –Mariella, so heißt Bobs Frau, hat sich dieses Rezept selbst ausgedacht.“
Darcy wollte gerade etwas dazu sagen, als plötzlich derHotelmanager auf sie und Joel zutrat. „Tut mir leid, wenn ich Sie störe, Mr. Castille. Aber Sie werden dringend am Telefon verlangt.“
Joel nickte und stand auf. „Kann ich dich kurz allein lassen, Darcy?“
„Natürlich, kein Problem.“
Darcy entgingen die bewundernden Blicke der weiblichen Gäste nicht, die Joel beim Hinausgehen auf sich zog. Sie würde sich wohl daran gewöhnen müssen, dass sie mit einem Mann verheiratet war, dem die Frauenwelt zu Füßen lag. Ein schmerzliches Gefühl von Eifersucht erfasste sie. Was oder wer war denn so unheimlich wichtig, dass Joel sofort ans Telefon eilte? Emma vielleicht?
„Darcy, Schätzchen, was tust du denn hier?!“
Oh nein, das darf nicht wahr sein!, dachte Darcy ärgerlich und drehte sich zu ihm um. „Hi, Drew. Schön, dich zu sehen.“
„Schön ist reichlich untertrieben!“ Drew Maidstone trug eine helle Sommerhose mit dazu passendem Jackett, und sein schulterlanges blondes Haar war im Nacken zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden. Dann wandte er sich an seinen Begleiter, einen älteren Herrn mit sonnenverbranntem Gesicht. „Ted, darf ich dir Darcy Langton vorstellen – eine meiner besten Freundinnen!“
„Jetzt übertreibst du aber maßlos“, protestierte Darcy. „Wenn ich eine deiner Freundinnen wäre, hättest du mich bestimmt nicht für einen Hungerlohn auf deinem Boot schuften lassen.“
Drew grinste breit. „Also, verhungert siehst du nicht aus – eher zum Anbeißen.“ Er ließ den Blick bewundernd über ihre Figur gleiten. „Und was deine Arbeit betrifft –du hättest nur etwas zu sagen brauchen, Schätzchen, und schon hätten wir eine Lösung für dein Problem gefunden.“
„Oh, ich hatte kein Problem“, entgegnete Darcy betont locker und wechselte dann absichtlich das Thema. „Wastust du hier auf Augustina?“
„Ich hab gehört, dass Bob weitere Bungalows auf der anderen Seite der Insel bauen will, und da dachte ich mir, ich könnte vielleicht mit ihm ins Geschäft kommen.“ Drews Augen glänzten, während er Darcy betrachtete. „Und was führt dich hierher, mein Schätzchen? Arbeitest du als Hostess auf Augustina?“
„Nein, sie ist mit mir hier“, ertönte unvermittelt Joels Stimme hinter ihnen. „Und sie ist meine Frau.“ Demonstrativ legte er den Arm um Darcys Schultern.
„Na, sieh mal einer an“, meinte Drew lächelnd. „Sie sind doch Joel Castille, nicht wahr? Wir haben uns vor ein paar Jahren in Paris kennengelernt, wo ich ein Grundstück kaufte, erinnern Sie sich noch?“
„Natürlich.“
„Und Sie haben Gavin Lantons Küken geheiratet – alle Achtung. So einen Appetithappen hätte ich mir auch nicht entgehen lassen.“ Drew lachte schallend. „Handzahm ist sie bei mir zwar nicht geworden, aber ich bin sicher, Sie werden keine Schwierigkeiten mit ihr haben.“
„Die habe ich auch nicht.“ Joel nahm Darcys Hand. „Komm jetzt, der Champagner wartet.“
„Ach, der kann auch noch ein bisschen länger warten“, fuhr Drew grinsend fort. „Warum trinkt ihr beide nicht noch ein
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