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Stürmische Liebe in Cornwall

Stürmische Liebe in Cornwall

Titel: Stürmische Liebe in Cornwall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ANNE HERRIES
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entschuldigen Sie mich, ich habe etwas zu besorgen.“ Damit ging sie an ihm vorbei aus dem Raum und eilte die Treppe hinauf. Sie war sich bewusst, dass sie ihn verärgert hatte – aber was tat er ihr auch schön! Er hatte kein Recht dazu, schließlich hatte sie ihn in keiner Weise ermutigt!
    Marianne suchte das Zimmer ihrer Tante auf und vergewisserte sich, dass das Schränkchen mit der Medizin verschlossen und unberührt war, dann ging sie in Gedanken versunken in ihr eigenes Zimmer. In den letzten Tagen hatte sie sowohl Jane als auch Mr. Hambleton sorgfältig beobachtet, ohne dass ihr etwas aufgefallen wäre, trotzdem wurde sie das Gefühl nicht los, Mr. Hambleton habe Heimlichkeiten.
    Wenn er erst aus dem Haus war, würde sie sich sicherer fühlen. Allerdings blieben immer noch Jane und der Doktor, wenn die beiden auch nicht ihre Hauptverdächtigen waren. Sie konnte sich einfach nicht vorstellen, dass die beiden aus Geldgier einen Mord begehen würden.
    Blieb ein echter Verdächtiger. Marianne fand Mr. Hambletons plötzliche Abreise recht bemerkenswert. Hätte er nicht schon früher wissen müssen, dass er in London gebraucht wurde? Wenn eine dringende Nachricht für ihn eingegangen wäre, hätte sie sie sehen müssen, denn alle Briefe wurden gesammelt aus der Postmeisterei abgeholt und in der Halle abgelegt. Warum also sein hastiger Rückzug?
    Wie auch immer, er war nun so weit fort, dass sie sich um Lady Edgeworthys Sicherheit nicht sorgen musste. Der Arzneitrank der Tante war auch nicht mehr angerührt worden, wahrscheinlich, weil er gründlich fortgeschlossen und der Schlüssel sicher aufbewahrt wurde.
    Vorerst beruhigt wandte Marianne sich ihren eigenen Problemen zu. Sie wusste, dass sie sich empörend verhalten hatte, indem sie sich von Mr. Beck nicht nur küssen ließ, sondern sich seinem Kuss und seiner Umarmung widerstandslos ergeben hatte, sodass er sich mit Recht in seiner Handlung bestärkt glauben durfte. Sie wäre nicht das erste Mädchen, das durch Küsse verführt wurde, und sie wusste, dass er etwas tief in ihr angerührt und zum Kingen gebracht hatte. Sie hätte sich ewig so küssen lassen können.
    Allerdings wäre sie sehr töricht, wenn sie sich so weit vergäße, dass sie ihm auch in Zukunft derartige Freiheiten erlaubte. Sie gestand sich ein, dass sie ihn gern hatte, denn er sah gut aus, war kühn und faszinierend, trotzdem war sie sich immer noch nicht ganz sicher, ob er vertrauenswürdig war. Mit den Anschlägen auf ihre Tante hatte er, wie sie glaubte, nichts zu tun, doch sie spürte, dass er etwas vor ihr geheim hielt. Um ihrer eigenen Sicherheit willen, wie er gesagt hatte? Ja, das war möglich.
    So schrecklich schlecht kann er nicht sein, sagte sie sich, sonst hätte sich mein Herz ihm nicht so willig zugeneigt.

5. KAPITEL

    Als Marianne am nächsten Morgen den Pfad zu dem Rhododendronhain einschlug, betrachtete sie erstaunt eine breite Spur tief eingeprägter Hufabdrücke, die sich im von den heftigen Regenfällen der letzten Tage aufgeweichten Boden abzeichneten. Zwar war Joshua am Vortag ausgeritten, und manchmal bewegten auch die Stallknechte das eine oder andere Pferd, doch diese Spuren waren für ein einzelnes Pferd zu zahlreich und zu tief eingegraben.
    Ihr Argwohn war endgültig geweckt, als die Fährte plötzlich endete, als ob die Pferde – oder eher Ponys, den Abdrücken nach zu urteilen – sich in Luft aufgelöst hätten. Die dichten Sträucher wuchsen bis an eine felsige Erhebung, die aber selbst für zähe Ponys zu steil anstieg. Sollte dahinter der Eingang zu einer Höhle verborgen sein? Aber bestimmt lag diese Stelle doch zu weit landeinwärts …
    Zögernd verharrte Marianne vor dem dichten Gesträuch, als plötzlich eine Bewegung durch das Blattwerk ging. Sie erstarrte, voller Angst, jäh einem Schmuggler gegenüberstehen zu müssen. Im nächsten Moment tauchte aus dem Gebüsch ein Mann auf, in Reithosen und mit offenem Hemdkragen, auf dem Kopf einen Helm mit einer Kerze darauf, wie ihn die Grubenarbeiter benutzten. Sie starrten einander an, sie verblüfft, er mit finsterem Blick. Dann grollte er: „Marianne! Was zum Teufel tun Sie hier? Wollten Sie diese Sache nicht mir überlassen?“
    „Mr. Beck!“, stieß sie hervor, hob jedoch herausfordernd den Kopf, denn sie fühlte sich zu Unrecht getadelt, und das brachte sie auf. „Zügeln Sie sich, Sir! Dies ist mein üblicher Spazierweg, und natürlich wunderte ich mich, als ich diese Hufspuren hier vorfand, die

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