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Stürmische Liebe in Cornwall

Stürmische Liebe in Cornwall

Titel: Stürmische Liebe in Cornwall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ANNE HERRIES
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sehr vermissen, denn sie hat ja nun Sie. Allerdings möchte ich es Lady Edgeworthy nicht schon heute erzählen, sie ist wegen der Gesellschaft bereits aufgeregt genug. Morgen oder übermorgen wird Simon … Dr. Thompson … bei ihr vorsprechen, dann wollen wir es ihr gemeinsam sagen.“
    „So wird es am besten sein“, stimmte Marianne zu. „Ich freue mich sehr für Sie, Jane. Ich vermutete schon, dass Sie beide Gefühle füreinander hegen.“
    „Ja, nur konnte er wegen des fehlenden Geldes bisher nicht um mich werben.“
    „Sie werden bestimmt sehr glücklich miteinander. Dass Dr. Thompson erbte, ist ein erfreulicher Umstand, doch ich denke, auch Lady Edgeworthy wird Ihnen etwas zukommen lassen. Immerhin waren Sie lange Jahre ihre Gesellschafterin.“
    „Ich erwarte nichts, Marianne“, wehrte Jane ab. „Ich bekomme ja mein Gehalt, und ich war immer zufrieden hier … aber gegen die Liebe ist kein Kraut gewachsen.“
    „Da haben Sie recht. Und nun lassen Sie sich nicht von mir stören, Jane. So wichtig sind die Blumen nicht.“ Marianne lächelte ihr zu und wandte sich zum Gehen. Nun, dachte sie, Tante Bertha wird sich mit dem Gedanken an eine neue Gesellschafterin erst anfreunden müssen, und natürlich werde ich ihr zur Seite stehen, bis sie für Jane Ersatz gefunden hat, also wird sich mein Aufenthalt wohl noch über einige Monate hinstrecken.
    Nachdem Marianne sich für den Abend zurechtgemacht hatte, ging sie, um Lady Edgeworthy in deren Boudoir abzuholen. Die alte Dame saß in ihrem Lehnstuhl und schaute mit nachdenklicher Miene zum Fenster hinaus.
    „Stimmt etwas nicht?“, fragte Marianne besorgt.
    Langsam wandte die Tante sich um und schaute sie an. „Ich denke nach, Kind. Ich muss eine schwerwiegende Entscheidung treffen – aber das soll uns heute Abend nicht belasten.“
    „Du weißt, du kannst jederzeit alles mit mir besprechen“, bot Marianne an.
    „Morgen vielleicht, wir wollen uns den Abend nicht verderben“, sagte Lady Edgeworthy, nahm ihren Fächer auf und erhob sich. „Komm, Liebes, wir müssen hinunter, bald werden die ersten Gäste hier sein.“
    Jane erwartete sie schon im Großen Salon, der solchen Gesellschafen vorbehalten war. Sie trug ein Kleid aus perlgrauer Seide, das Marianne an ihr noch nie gesehen hatte, und hatte ihr Haar, anders als sonst, in weiche Wellen gelegt. Der rosige Hauch auf ihren Wangen und ihre glänzenden Augen waren sprechender Beweis für das Glück, das die Aussicht auf baldige Heirat in ihr ausgelöst hatte.
    Strahlend grüßte sie Marianne und bewunderte deren Abendkleid – es war das zartblaue, das Mama ihr daheim gekauft hatte. Sie gab das Kompliment zurück und erklärte, Jane sehe ganz entzückend aus. Die Gesellschafterin errötete verlegen, doch auch Lady Edgeworthy sagte: „Jane, Sie sahen nie besser aus.“
    Nach und nach trafen die Gäste ein und wurden Marianne vorgestellt. Von Dr. Thompson und Mr. Beck abgesehen, waren es vorwiegend ältere Herrschaften. Alle jedoch waren angenehm und umgänglich und begrüßten es, dass ihre alte Freundin endlich wieder Gäste empfing, was sie natürlich Mariannes Anwesenheit zugute hielten.
    „Sie ist so viel heiterer“, stellte Mr. Pembroke fest, während er Marianne zu Tisch führte. „Natürlich überraschte mich die Einladung, doch dann erfuhr ich, dass Sie zu Besuch weilen, Miss Marianne, und dass das Dinner Ihnen zu Ehren stattfindet.“
    „Ich glaube, meiner Großtante fehlten einfach ihre Freunde, deshalb war sie so niedergedrückt“, erwiderte Marianne. „Seit ich hier weile, geht es ihr viel besser.“
    Nach einem Blick zu Mr. Beck, der an ihrer anderen Seite saß, führte sie das Gespräch mit ihrem Tischherrn fort, bis der sich einer anderen Dame zuwandte.
    „Sie sind heute Abend wunderschön“, sagte Mr. Beck und schenkte ihr einen tiefen Blick. „Diese Farbe steht Ihnen außerordentlich gut, obwohl – ich glaube, selbst in einem Mehlsack sähen Sie umwerfend aus.“
    „Sie scherzen, Sir“, entgegnete sie. Der Ausdruck seiner Augen verwirrte sie, und als sie ihm ins Gesicht sah, fühlte sie sich ganz kurz zurückversetzt zu dem Moment, als er sie geküsst hatte. Ein jähes Verlangen, dass er sie noch einmal küssen möge, durchfuhr sie, doch sie verdrängte es hastig. Solche Gedanken gehörten nicht hierher! „Finden Sie nicht, dass Jane heute besonders hübsch ist? Sie ist endlich glücklich.“
    „Was verschweigen Sie mir?“, wollte er wissen. „Oder sollte ich jetzt besser

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