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Stürmische Liebe in Cornwall

Stürmische Liebe in Cornwall

Titel: Stürmische Liebe in Cornwall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ANNE HERRIES
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sagte sie nicht, dass eure Verhältnisse sich derart verschlechterten?“
    „Mama würde nie etwas verlangen. Sie mag nicht auf Almosen angewiesen sein.“
    „Almosen? Unsinn! Seit ich dich bei mir habe, ist mir erst bewusst geworden, wie einsam ich war. Ihr seid meine Familie, das hätte ich schon viel eher erkennen müssen. Ihr tut mir den größten Gefallen, wenn ihr während meiner letzten Jahre bei mir lebt. Marianne, wenn du nicht gewesen wärest, hätte dieser Schurke mich getötet.“
    Marianne wehrte verlegen ab, dann fügte sie hinzu: „Ob man ihn schon gefunden hat? Hierher wird er sich doch sicher nicht mehr wagen und auch nicht in dein Londoner Haus, wo man ihn zuerst suchen wird.“
    „Wir sind ihn gut los!“, erwiderte Lady Edgeworthy, und sich dem Mädchen zuwendend, das gerade eintrat: „Ja, Bessie, was ist?“
    „Major Barr bittet, vorsprechen zu dürfen, Mylady.“
    „Ah, ja, ich bat um seinen Besuch. Bitte ihn herein, Bessie. Weißt du, Marianne, ich möchte mit ihm über die Mine sprechen. Lord Marlbeck ist überzeugt, reiche Kupfervorkommen bemerkt zu haben.“
    Nachdem Major Barr die Damen begrüßt hatte, kam er sofort auf den Grund seines Besuches zu sprechen.
    Mariannes Gedanken trieben in eine andere Richtung. Vergeblich versuchte sie, nicht mehr an Drew zu denken. Wenn er ihr doch wenigsten Lebwohl gesagte hätte! Dass er ohne ein Wort abgereist war, machte sie ganz elend. Dabei sollte sie fröhlich sein, denn bald würde ihre Familie eintreffen, und in einigen Tagen würden sie Janes Hochzeit feiern.
    Als eine Woche später die Mietkutsche eintraf, die Marianne endlich Mutter und Schwester brachte, flog sie ihnen förmlich entgegen und drückte sie an ihr Herz.
    Lucy rief unter Tränen, sie wolle sich nie wieder von ihr trennen und es sei alles so schrecklich gewesen; sie habe gedacht, sterben zu müssen, ohne Marianne je wiederzusehen.
    „Ach, Lucy, du bist ganz blass, wo sind deine lebhaften Farben? War es so schlimm im Pförtnerhaus?“, fragte Marianne erschreckt.
    „Grässlich! Die Zimmer sind elend klein, sodass viele unserer Sachen auf dem Speicher verstaut werden mussten, und dann die Feuchtigkeit! Man konnte nicht heimisch werden!“
    „Nun, hier hast du ein schönes großes Zimmer. Und wenn Mama einverstanden ist, könnt ihr hier für immer euer Heim einrichten“, erklärte Marianne.
    „Ich weiß nicht, ob wir die Freundlichkeit meiner Tante derart ausnutzen dürfen, doch für einige Wochen wollen wir ihre Gastfreundschaft gern in Anspruch nehmen“, erklärte Mrs. Horne.
    „Kommt erst einmal herein“, drängte Marianne. „Tante Bertha erwartet euch schon.“
    Jane hatte im Salon Erfrischungen bereitstellen lassen und zog sich, nachdem sie vorgestellt worden war, taktvoll zurück, während Lady Edgeworthy Mrs. Horne und Lucy herzlich in ihre Arme schloss. Nachdem die Ankömmlinge sich gestärkt hatten, führte Marianne ihre Schwester nach oben, um den beiden älteren Damen Gelegenheit zu einem vertraulichen Gespräch zu lassen.
    Begeistert betrachtete Lucy das geräumige Zimmer, das so liebevoll für sie vorbereitet worden war. In zarten Pastelltönen gehalten und mit zierlichen Möbeln ausgestattet, war es wirklich entzückend. Marianne hatte am Morgen für frische Blumen gesorgt und einige der von ihrer Schwester so geliebten Märchen- und Sagenbücher herausgesucht. Ein gemütlicher Sessel in der Fensternische lud zum Lesen ein.
    „Meinst du, du könntest dich hier wohlfühlen?“, fragte sie, nachdem Lucy sich eine Weile umgesehen hatte.
    „Oh, ja! Hoffentlich beschließt Mama, dass wir bei Großtante Bertha bleiben werden! Ich will nicht wieder zurück ins Pförtnerhaus.“
    „Ich denke, wenn Mama erst erkennt, dass nicht sie eine Wohltat entgegennimmt, sondern dass sie Tante Bertha einen Gefallen erweist – denn wirklich, sie braucht uns –, wird sie gewiss bleiben wollen. Unsere Tante wäre nämlich beinahe einem grässlichen Schurken zum Opfer gefallen. Weißt du, um Mama nicht zu ängstigen, hatte ich in meinen Briefen von den Vorgängen hier nichts erwähnt, aber ich nehme an, Tante Bertha ist gerade dabei, ihr alles zu berichten.“
    „Ach, Marianne, rasch, erzähl mir!“, bettelte Lucy begierig.
    Die beiden Mädchen ließen sich nieder, und Marianne breitete die ganze Geschichte vor Lucy aus, wobei sie die Todesgefahr, in der sie geschwebt hatte, und ihre Rolle beim Fangen des Spions ein wenig herunterspielte.
    „Aber den Tunnel werdet ihr

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