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Stürmische Verlobung

Stürmische Verlobung

Titel: Stürmische Verlobung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Caskie
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Sie so komisch finden? Mir ist es sehr ernst mit dieser Sache.«
    »Oh, das bezweifle ich nicht, Miss Grace«, erwiderte Magnus. »Es ist nur so, dass ich bislang gedacht hatte, dass Sie und Ihre Schwester so verschieden sind wie Tag und Nacht. Nun sehe ich, dass ich mich gründlich geirrt habe.«
    Grace zog pikiert die Nase kraus. »Ich muss schon sagen, wir sind uns überhaupt nicht ähnlich. Ich weiß, dass Sie im Moment keine allzu hohe Meinung von mir haben mögen,
aber das gibt Ihnen noch lange kein Recht, mich zu beleidigen, Mylord.«
    Magnus schmunzelte. »Ich versichere Ihnen, das war nicht meine Absicht. Meine Feststellung war als Kompliment gemeint.« In diesem Moment erspähte Magnus über Graces Kopf hinweg ihre beiden kuppelwütigen Tanten. Die alten Damen standen an der Tür zum Ballsaal und winkten eine Traube von Gentlemen zu sich heran.
    Magnus schaute genauer hin und erkannte die kleinen rot gerandeten Karten in ihren Händen. Dann blinzelte er verwirrt. Er wollte seinen Augen nicht trauen. Tante Letitia und Tante Viola verteilten die Karten an alle Junggesellen, die zu ihnen traten.
    »Ich werde morgen um drei dort sein.« Sein Blick wanderte wieder zu Graces Tanten. »Aber jetzt müssen Sie mich bitte entschuldigen, ich muss mich dringend um eine andere Angelegenheit kümmern.«
    Er verbeugte sich. Grace knickste flüchtig und eilte in den Ballsaal zurück. Magnus schwenkte nach links ab, um nicht in ihrer Gesellschaft gesehen zu werden, doch dabei bemerkte er zufällig, wie Grace vielsagende Blicke mit ihren Tanten austauschte, als sie an ihnen vorbeiging. Vielleicht konnte man Grace doch nicht trauen. War es möglich, dass sie bei diesem Ränkespiel mit ihren Tanten unter einer Decke steckte?
    Magnus’ Neugier war geweckt. Er drängte sich unauffällig durch die Traube von Gentlemen, die wie eine schwarze Wolke um Letitia und Viola hingen. Als er sich dem Kern der Gruppe näherte, sah er, wie die alten Damen die rot gerandeten Karten in Dutzende von wartenden Händen klatschten.
    Magnus schlich sich neben Lady Viola, hielt seine Hand auf und schloss seine Finger blitzschnell um die Karte, die ihm zugesteckt wurde.

    Lady Viola blickte auf. »Oje. Die Karte war nicht für Sie bestimmt, Lord Somerton.«
    »Ach nein?« Er grinste. »Aber sie war für alle anderen Gentlemen bestimmt, die am heutigen Fest teilnehmen?«
    »Aber ja. Wo sich die Saison ihrem Ende entgegenneigt, hielten wir es für vernünftig, unsere Bemühungen als Ehestifterinnen zu verstärken, besonders angesichts der Tatsache, dass Sie und Eliza kein Paar mehr sind«, erläuterte Lady Viola. »Wenn Sie mir nun freundlicherweise die Karte zurückgeben …«
    »Und ich dachte, wir würden einander als Freunde betrachten«, neckte er.
    Lady Viola Miene wurde sanfter. Sie nahm seine Worte offenkundig sehr ernst. »Mylord, seien Sie versichert, dass meine Schwester und ich die größten Stücke auf Sie halten.« Sie stupste ihre Schwester mit dem Ellbogen an. »Ist das nicht so, Letitia?«
    Lady Letitia schaute auf, und ihr Blick fiel auf Magnus und die Karte in seiner Hand. Sie riss ihre Augen auf. »Oje, oje. Dumme Viola, Lord Somerton braucht doch keine Karte. Er ist bereits bestens mit unserer Eliza bekannt.« Ihre Hand schnellte vor und verfehlte nur um Haaresbreite die Kante der stibitzten Karte. Sie zog mit einem ärgerlichen Blick ihre Hand zurück.
    Magnus hielt die Karte hoch, sorgsam außer Reichweite der beiden Damen. »Oh, ich glaube, ich sehe dort drüben meinen Onkel. Vielleicht haben wir nachher Gelegenheit zu einer kleinen Plauderei, wenn Sie beide nicht mehr beschäftigt sind. Guten Abend, Ladys.« Magnus neigte kurz seinen Kopf und ließ sich von der wachsenden Menge verschlucken.
    Als er wieder aus dem Gedränge auftauchte und Luft holen konnte, lehnte er sich gegen eine massige Säule und las die Karte.

    Die Karten, die zuvor von Miss Merriweather verteilt
wurden, enthielten einen bedauernswerten Fehler.
Die Botschaft hätte folgendermaßen lauten sollen:
Sie sind herzlich eingeladen, Miss Merriweather Ihre
Aufwartung zu machen. Mayfair. Nr. 17 Hanover Square.
    Magnus starrte mit wachsender Eifersucht auf die Karte. Die beiden alten Damen würden mit der Verteilung dieser Karten nur erreichen, dass sich die lüsternen Junggesellen der Stadt in Schwärmen bei ihnen einfinden würden. Er fragte sich, ob Eliza die leiseste Ahnung hatte, was ihre Tanten da trieben.
     
    Am nächsten Tag tummelten sich die feinen

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