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Stürmische Verlobung

Stürmische Verlobung

Titel: Stürmische Verlobung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Caskie
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nicht zum Tanz aufgefordert, wäre niemals auch nur auf den Gedanken gekommen. Nichtsdestotrotz hielt er ihr seinen Arm hin, während er sich fragte, was Miss Grace dazu veranlasst hatte, gerade ihn zum Tanz zu bitten - den Mann, den sie in ganz England vermutlich am meisten verabscheute.
    Grace lächelte artig und legte ihre Hand auf seinen Ärmel. Sie ging hocherhobenen Hauptes neben ihm her, doch etwas an ihrer Miene ließ Magnus argwöhnen, dass nicht alles war, wie es schien. Ihre tiefblauen Augen hatten einen besorgten Ausdruck, der kaum zu übersehen war. Als sie ihre Plätze für die Quadrille einnahmen, beugte sie sich ganz dicht an ihn heran und flüsterte ihm ins Ohr.
    »Ich habe eine Sache von großer Wichtigkeit mit Ihnen zu besprechen, Lord Somerton.«

    Ihr seltsamer Tonfall erfüllte Magnus mit Unbehagen. »Ist etwas nicht in Ordnung?«
    » Ja «, platzte sie heraus. »Etwas ist ganz und gar nicht in Ordnung. Bitte gehen Sie nach diesem Tanz ins Vestibül, um frische Luft zu schnappen. Ich treffe Sie dort. Sie kommen doch, nicht wahr? Sie müssen. Es könnte bereits zu spät sein.«

Regel sechzehn
    Tauche auf, wo du am wenigstens erwartet wirst.
    Abgesehen von einem Diener, der hin und wieder vorbeihastete, war Magnus ganz allein in dem dämmerigen Vestibül des Ballsaals und wartete auf Grace. Wie sonderbar, dass sie angesichts ihrer bisherigen Ablehnung um dieses Gespräch gebeten hatte. Er fragte sich, was sie im Schilde führte.
    Wenige Minuten später kündigte das Trippeln von Tanzschuhen Grace Merriweathers Kommen an.
    Was immer der Grund dieses Treffens war, es war mehr als deutlich, dass es kein Spiel für sie war. Denn als sie sich vor ihm aufbaute, glühten ihre Wangen korallenrot, und ihre Unterlippe zitterte.
    »Ach, Lord Somerton. Es ist alles meine Schuld. Alles . Ich habe sie dazu angestachelt, es zu tun, und nun fürchte ich, dass ich deswegen Hawksmoor verloren habe«, platzte es aus ihr heraus. »Aber ich weiß, dass Sie mir helfen werden, alles wieder ins Lot zu bringen. Sie müssen es tun, denn ich kann dieses Schlamassel allein nicht wieder richten.«
    »Sie müssen sich vor allem beruhigen, Miss Grace«, sagte Magnus. »Denn wenn Sie weiter wie ein Sturzbach plappern, dann fürchte ich, dass ich nie erfahren werde, wovon Sie reden.«
    »Oh. Natürlich.« Grace atmete tief durch. »Nach Ihrer Nacht mit Eliza im Musikzimmer habe ich meine Schwester vor jeder weiteren Verbindung mit Ihnen gewarnt.«

    Keine wirkliche Offenbarung. »Sprechen Sie weiter.«
    Grace drehte ihren Fächer, dann sah sie zu Magnus auf. »Bevor ich fortfahre, möchte ich Ihnen versichern, wie leid es mir tut, dass ich mich eingemischt habe. Ich habe meine Lektion gelernt und kann nur hoffen, dass Sie mir vergeben können, nachdem Sie meine Beichte gehört haben.«
    Was in drei Teufels Namen hatte sie getan ? Just in diesem Moment hallte Tante Letitias jubilierendes Gelächter ins Vestibül. Magnus schaute kurz zu der offenstehenden Tür, dann kehrte sein Blick wieder zu Grace zurück. »Sie sagen mir besser, worüber Sie sich so aufregen. Und beeilen Sie sich, bevor Ihre Tanten auf uns aufmerksam werden.«
    »Sie haben recht.« Sie schaute nervös durch die offene Tür in den Ballsaal, bevor sie sich wieder Magnus zuwandte. »Ich habe Eliza angeraten, Sie zu heiraten, damit Ihr Arrangement dieser Familie nicht noch größeren und vielleicht unwiderruflichen Schaden zufügt.«
    »Aber sie hat nicht eingewilligt?«
    »Nein. Sie behauptete, dass eine Ehe aufgrund der Schulden Ihres Bruders unmöglich wäre.«
    Grace senkte ihren Kopf und sah Magnus durch ihre dichten Wimpern an. »Also habe ich ihr geraten, sich treu an Ihre Abmachung zu halten. Finde eine geeignete Braut für Lord Somerton, habe ich gesagt, und dann ist Schluss mit der Sache.« Sie legte ihre behandschuhten Finger auf seinen Ärmel und sah ihn verzagt an. »Sie müssen mich für eine ganz abscheuliche Person halten.«
    Herrgott noch mal, ich habe es gewusst . Eliza hatte ihn nicht abgewiesen, weil sie ihn nicht liebte. Nein, daran lag es wirklich nicht.
    Er hatte also die ganze Zeit recht gehabt. Eliza wollte edelmütig sein, indem sie ihn freigab, damit er Miss Peacock heiraten und Somerton retten konnte.

    Es ergab jetzt alles einen Sinn. Bis auf eine Sache - warum bat Grace ihn jetzt um Hilfe? Magnus musterte Grace misstrauisch.
    Sie sah ihn mit sorgenvollem Blick an. »Ich weiß, dass Sie nach meinen Bemühungen, einen Keil zwischen Sie

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