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Stürmische Verlobung

Stürmische Verlobung

Titel: Stürmische Verlobung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Caskie
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verstorbenen Lord Somerton.«
    Eliza sah ihn erstaunt an. »Für Ihren Bruder ? Dann waren Sie also nie … Und Sie haben mich in dem Glauben gelassen … Nun, das ist wirklich unerhört.« Eine unerklärliche Erleichterung durchflutete sie. »Obgleich ich den Eindruck hatte, dass die Peacocks sich in dem irrigen Glauben befinden, dass Caroline Sie heiraten würde.«
    »Ich bin mir ihrer Hoffnungen und Absichten durchaus bewusst.
Caroline wäre durch ihre Heirat mit James eine Countess geworden. Jetzt, da er nicht mehr zur Verfügung steht und der Titel an mich übergegangen ist …«
    »… hat sie ein Auge auf Sie geworfen.«
    »Ja. Oder besser gesagt, ihre Eltern haben es.« Magnus deutete auf Pender, der auf der gegenüberliegenden Seite des Salons stand und sie beide missbilligend anstarrte. »Und mein Onkel tut alles in seiner Macht Stehende, mich davon zu überzeugen, was für eine gute Partie sie wäre, angesichts meiner Lage, Sie verstehen.«
    Elizas Stimmung hob sich. Ihr Arrangement hatte weiter Bestand. Nach dem heutigen Abend müssten sie nur den äußeren Schein ein wenig aufpolieren, das wäre alles. Sie lächelte im Stillen, denn viel mehr konnte sie nicht tun, um ihre Anspannung zu lösen. Ihr Korsett war zu eng, um den tiefen, reinigenden Atemzug zu tun, nach dem es sie verlangte.
    »Ich habe viel von meinem Bruder geerbt. Somerton Hall, einen Berg Schulden, an deren Tilgung ich derzeit arbeite. Aber es war niemals mein Wunsch, seine Verlobte zu erben. Schließlich kenne ich sie ja kaum.« Er zögerte einen Moment, bevor er fortfuhr. »Obwohl es nichts schaden kann, mehr zu erfahren … Ich meine, für den Fall, dass meine derzeitigen Unternehmungen keine Früchte tragen.«
    »Wenn Ihre derzeitigen Unternehmungen keine Früchte tragen? Was soll das …«, murmelte sie. Dann wurde ihr bewusst, was er zuvor gesagt hatte. Elizas Kinnlade klappte herunter, bevor sie sich so weit gefasst hatte, dass sie gelassen reagieren konnte. »Moment mal. Fordern Sie mich etwa auf, Miss Peacock unter die Lupe zu nehmen?«
    Magnus nahm zwei Gläser Likör von dem Tablett eines vorbeigehenden Dieners und reichte eins davon Eliza. »Es wäre unklug, sie auszuschließen, nur weil sie mit meinem Bruder liiert war, oder finden Sie nicht?«

    »J-ja, ich schätze schon.«
    »Ich weiß, dass Sie sowohl Miss Peacock als auch ihrer Mutter vorgestellt worden sind. Ich glaube daher nicht, dass es allzu schwierig für Sie sein sollte, meiner Bitte nachzukommen. Schließlich haben wir ein Arrangement .«
    Eliza fasste sich mit einiger Mühe. »Ja, wir haben ein Arrangement«, erwiderte sie und hoffte dabei, dass er ihre Betonung verstehen und erkennen würde, welchen Ärger ihr seine Unaufmerksamkeit bei ihren Tanten eingebracht hatte. »Und genau darüber wollte ich mit Ihnen sprechen.«
    Magnus schmunzelte. »Habe ich Sie heute Abend vernachlässigt, Miss Merriweather? Wenn ja, dann entschuldige ich mich dafür«, sagte er, und seine hypnotischen silberblauen Augen hielten sie gebannt.
    Eliza schaute auf ihre Schuhspitzen. Sie kam sich plötzlich sehr lächerlich vor. Sie führte sich auf wie eine eifersüchtige Närrin. Dabei würde sie schon in wenigen Wochen in Italien sein, und Lord Somerton wäre nichts weiter als eine ferne Erinnerung.
    Eliza nippte zweimal an ihrem Likör, dann trank sie den Rest der rubinroten Flüssigkeit in einem einzigen Zug und stellte ihr Glas auf das Silbertablett zurück, als der Diener auf seiner Runde wieder vorbeikam. »Natürlich werde ich Miss Peacock für Sie genauer in Augenschein nehmen …« Sie entdeckte einen schillernden Federfetzen auf dem Teppich und zermalmte ihn mit ihrem Fuß. »… ganz im Sinne unseres Arrangements.«
    »Es freut mich, dass Sie sich dazu bereit erklären.«
    Als Eliza wieder zu Magnus aufblickte, war sein Blick abermals auf die Peacocks gerichtet - nein, eher auf Caroline Peacock und ihren Busen! Typisch Mann .
    »Lord Somerton.« Eliza schnaubte. »Ich muss doch sehr bitten.«
    Eliza blickte auf ihre eigenen kleinen Brüste und seufzte.
Magnus schien ganz vergessen zu haben, dass sie neben ihm stand. Sie schaute quer durch den weitläufigen Salon zu ihren Tanten, deren besorgte Gesichter ihr sagten, dass auch ihnen nicht entgangen war, wie eingenommen Magnus von Caroline Peacock zu sein schien.
    Nun, so ging das nicht. So ging das ganz und gar nicht.
    Herrje! Sie musste sich etwas einfallen lassen, um seine Gunst zurückzugewinnen und zu halten. Doch was?

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