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Stürmische Verlobung

Stürmische Verlobung

Titel: Stürmische Verlobung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Caskie
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sich selbst aufzuhalten.
    Im nächsten Moment schlossen sich Elizas Lider flatternd, und sie sackte schlaff in Magnus’ Armen zusammen.

    »Eliza? Eliza?« Magnus hielt Elizas reglosen Leib hilflos in seinen Armen. Er schüttelte sie. »Verdammt noch mal, Eliza! Antworten Sie mir.«
    Sie atmete, das konnte er sehen. War das dumme Küken ohnmächtig geworden? Nein, nicht seine Eliza. Sie war aus härterem Holz geschnitzt.
    Und doch, obwohl er rief und ihren Wangen einen Klaps versetzte, rührte sie sich nicht. Magnus legte sie auf den Parkettboden und drehte sie auf die Seite, damit er die Reihe von kleinen Knöpfen am Rücken ihres Kleides öffnen und dann ihr Korsett lockern konnte. Sobald das getan war, stellte er den Kandelaber neben sie auf den Boden und wartete, doch seine Bemühungen trugen keine Früchte.
    Eliza hatte sich in den vergangenen Stunden solche Mühe gegeben, ihm auszuweichen. Abstand von ihm zu halten. Und er hatte sich darauf eingelassen, hatte sogar in das öde Kartenspiel eingewilligt. Sie war einfach so verflucht entzückend, so durchschaubar, während sie gegen die körperlichen Triebe tief in ihr ankämpfte.
    Doch dann hatte er sie gedrängt. Hatte versucht, sie zu zwingen, die Gefühle, die sie verleugnete, einzugestehen. Und sie hatte sie eingestanden. Nicht mit Worten. Nein, er hatte es gefühlt … an der Art, wie sich ihr Körper an den seinen geschmiegt hatte. In ihrer leidenschaftlichen Erwiderung seines Kusses. Ihre Gefühle für ihn, ihr Verlangen nach ihm, waren so klar wie der helllichte Tag.
    Doch was hatte ihm sein Drängen letztendlich eingebracht? Verflucht . Er musste sie hier herausschaffen. Musste Hilfe holen. Magnus hob das Obstmesser vom Boden auf und eilte damit zur Tür. Er kniete sich hin und studierte das Messingschloss, dann schob er die Messerspitze in das Schlüsselloch und drehte sie leicht, bis das Schloss aufsprang.
    Er bemerkte eine Bewegung in einer Spiegelung im Glas des
Türeinsatzes. Er schaute genauer hin und wollte seinen Augen nicht trauen. Eliza beobachtete ihn mit offenstehendem Mund, offensichtlich erstaunt über seinen Erfolg beim Knacken des Türschlosses.
    Doch in dem Augenblick, den er brauchte, um aufzuspringen und sich umzudrehen, lag Elizas Kopf wieder reglos auf dem Boden. Ihre Augen waren geschlossen. Magnus unterdrückte ein Lachen. Sie wollte also Spielchen treiben?
    Ach, es war sowieso an der Zeit, dass er ging. Er hatte in zwei Stunden ein Treffen mit dem anderen Anteilseigner der Promise . »Bei Morgengrauen am Westindienkai«, hatte auf der Karte gestanden. Und Magnus beabsichtigte, dort zu sein, ungeachtet dieser langen Nacht, denn die Promise sollte an diesem Morgen einlaufen. Und es bestand zumindest die Chance, dass seine finanzielle Misere nunmehr ein Ende haben würde und sein Leben mit Eliza beginnen konnte.
    Magnus seufzte, dann schob er seine Hand unter Elizas warmen Körper und hob sie behutsam vom Boden hoch. »Kommen Sie mit, mein Liebling«, flüsterte er ihr leise ins Ohr, während er sie die Treppe hinauftrug. Im ersten Stock tastete sich Magnus den dunklen Flur entlang, bis seine Hand eine kühle Türklinke fand. Er drückte sie herunter und stieß die Tür mit seinem Stiefel auf.
    Im goldenen Feuerschein eines flackernden Kamins konnte er die Umrisse eines Bettes neben dem Fenster ausmachen.
    »Wer ist da?«, kreischte jemand.
    Er erkannte Graces Stimme. »Still.« Er trug Eliza zu Graces Bett.
    »Lord Somerton? Was machen Sie in meinem Schlafgemach?« Ihr Ton war panisch. »Wenn Sie mich anfassen, schreie ich.«
    »Ich habe Eliza in meinen Armen. Dürfte ich sie wohl zu Ihnen legen?«

    »J-ja«, stammelte sie. »Natürlich. Aber warum...«
    Er legte Eliza auf das Bett, dann beugte er sich über sie und flüsterte ihr ins Ohr. »Diesmal haben Sie gewonnen, mein Mädchen. Diesmal.« Doch als er ihren sanften Atem auf seiner Wange spürte, erkannte er, dass sie ihn nicht gehört hatte. Der Likör hatte sie bereits in tiefen Schlummer sinken lassen.
    Magnus wandte sich zum Gehen. Mit der Hand an der Klinke, blieb er noch einmal stehen. In einem dünnen Strahl fahlen Mondscheins konnte er sehen, dass Graces angstvolle Augen ebenso weit aufgerissen waren wie ihr Mund. »Gute Nacht, Miss Grace.«
    »Gute Nacht, Lord … S-Somerton.«
    Magnus ging die Treppe hinunter und hielt nur kurz inne, um im Vestibül seinen Umhang und seinen Hut zu ergreifen, bevor er in die Nacht hinaustrat.
    Seine Kutsche hatte ein Stück weiter die

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