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Stürmische Verlobung

Stürmische Verlobung

Titel: Stürmische Verlobung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Caskie
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Mund, sagte aber kein Wort.
    »Grace, du musst verstehen. Was zwischen uns passiert ist, war ebenso mein Fehler wie seiner.« Eliza kehrte dem erkalteten Kamin den Rücken und sah ihre Schwester an. »Und ich bedauere es nicht.«
    Grace verschluckte sich, als sie diese Worte hörte. Sie schlug sich gegen die Brust, bis sie wieder imstande war, Sätze zu bilden. »Aber du willst ihn trotzdem nicht heiraten?«
    »Grace, du weißt, dass ich nicht die Absicht habe, irgendjemanden zu heiraten. Ich werde schon bald nach Italien abreisen. Außerdem, selbst wenn ich meine Meinung ändern würde, kann er mich trotz allem nicht heiraten. Sein Bruder hat ihm nichts hinterlassen außer den Titel und einen bis über das Dach verschuldeten Herrensitz. Er muss vor Ende dieser Saison eine gut betuchte Frau heiraten, sonst verliert er seine Ländereien und seinen Familiensitz an die Gläubiger seines Bruders.«
    »Der Familiensitz ist ihm nicht als unverkäuflicher Besitz vererbt worden?«
    »Nein.« Eliza betrachtete ihre Hände. »Sein Vater und sein Bruder haben den Fideikommiss schon vor Jahren aufgelöst, damit sie das Stammgut als Unterpfand für Kredite hingeben konnten.« Sie sah ihre Schwester an. »Du siehst also, er muss binnen des nächsten Monats eine reiche Braut finden, sonst ist Somerton verloren.«
    »Oje, oje …« Grace ging zum Waschtisch und füllte die Schüssel. Sie spritzte sich kaltes Wasser ins Gesicht, dann rieb sie ihr Gesicht grob mit den Händen, so als wolle sie ihre Sinne schärfen.

    Sie tastete nach einem Handtuch und trocknete sich ab, dann wandte sie sich wieder zu Eliza um. »Ich verstehe das nicht. Wenn er dich nicht heiraten kann, warum macht er dir dann weiter den Hof? Es ergibt keinen Sinn.«
    Eliza holte tief Luft. Es war an der Zeit zu beichten.
    »Weil ich ihn darum gebeten habe - um unsere Tanten davon abzuhalten, mir eine endlose Prozession von Heiratskandidaten zu präsentieren.«
    Graces Augen wurden immer größer, bis Eliza schon befürchtete, sie würden ihr gleich aus dem Kopf fallen. Ihre Schwester war eindeutig ebenso entgeistert wie verwirrt.
    »Aber wenn er bis zum Ende der Saison heiraten muss …«
    »Nun, das ist mein Teil der Abmachung. Ich werde potenzielle Bräute für ihn unter die Lupe nehmen.«
    » Nein .« Graces Augen waren so groß wie die Waschschüssel. »Ich kann es einfach nicht glauben. Die ganze Zeit … Ihr beide … Eure Liaison … Es war nichts weiter als eine Scharade ?«
    »Nun, ja. So hat es zumindest angefangen. Damals schien unser Arrangement ganz vernünftig.«
    »Vernünftig? Eliza, wenn die gehobene Gesellschaft je von eurem kleinen Spielchen erfährt, ist unsere Familie auf immer blamiert.« Grace hielt sich den Kopf. Ein seltsamer Laut, wie aus tiefster Seele, entrang sich der Kehle ihrer Schwester und hallte durch das Zimmer.
    Eliza fasste Grace bei den Schultern. »Es tut mir leid. Ich hätte diese Eventualität vorhersehen sollen.« Sie strich Grace beschwichtigend über die Arme, dann setzte sie sich auf die Bettkante. »Ich schätze, ich hätte es auch vorhergesehen, wenn ich nicht so entschlossen wäre, am Ende der Saison nach Italien zu reisen.«
    Grace sah sie ausdruckslos an. »Es gibt keine andere Lösung, Eliza. Du musst alle Verbindungen mit Lord Somerton
abbrechen. Du musst all dem ein Ende setzen. Auf der Stelle .«
    Eliza seufzte. »Dessen bin ich mir bewusst. Aber so einfach ist das nicht.«
    Grace neigte den Kopf zur Seite. »Du schaffst es schon.«
    »Ich kann nicht.«
    »Warum nicht?« Grace verschränkte die Arme und wartete fordernd auf eine Antwort.
    Eliza schluckte schwer. »Weil ich glaube, dass ich ihn liebe.«

Regel zehn
    Es kann keine erfolgreiche Eroberung stattfinden, wenn nicht beide Seiten bereit sind.
    Eliza bemerkte, dass Grace sie verdrossen anschaute. »Wie lange willst du noch böse auf mich sein?«, fragte Eliza schließlich, während sie ihrer Schwester die Kanne heiße Schokolade reichte, die sie sich zum Frühstück teilten.
    Grace nippte an ihrer Tasse. »Bis du zugibst, in welche Gefahr du uns alle mit deinem leichtsinnigen Benehmen gebracht hast.«
    Eliza atmete hörbar aus und starrte in die kreiselnden Tiefen ihrer Tasse. »Ich wollte niemandem Schaden zufügen.«
    »Das willst du nie.« Grace sah Eliza durchdringend an. »Trotzdem musst du Lord Somerton um jeden Preis meiden - zum Wohle der Familie.«
    Eliza seufzte. »Die feine Gesellschaft von London ist ein recht kleiner Kreis. Unsere Wege werden

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