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Stürmische Verlobung

Stürmische Verlobung

Titel: Stürmische Verlobung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Caskie
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Schiffes ab. Auch hier fand er nichts. Kein einziges Wort über die Promise .
    Er winkte den jungen Kellner heran. »Gibt es noch irgendein anderes Verzeichnis, in dem ein Schiff aufgeführt sein könnte?«
    »Nein, Sir. Alles wird im Buch verzeichnet.« Der Kellner tippte mit seinem Finger auf den dicken Band. »Das Schiff, Mylord, war es versichert?«

    »Natürlich …«, setzte er an, doch dann traf ihn die Frage des jungen Mannes wie eine Ohrfeige und ließ ihn abrupt verstummen.
    War es möglich, dass Lambeth mit seiner Behauptung gelogen hatte, dass die Fahrt versichert war? War es möglich, dass er die Dokumente gefälscht hatte? Magnus spürte, wie alles Blut aus seinem Gesicht wich. Er klammerte sich an das Pult, um nicht den Halt zu verlieren. Nein, das kann nicht sein .
    »Ist Ihnen nicht wohl, Sir? Soll ich Ihnen einen Stuhl holen, oder vielleicht einen Brandy?«
    Eine Mischung aus Zorn und bitterer Enttäuschung über den Verrat durch den Freund wallte in Magnus hoch. Er angelte mit zitternder Hand eine Guinee für den Kellner aus seiner Westentasche hervor. Dann rückte er den Kragen seines Gehrocks zurecht und wandte sich mit schweren Schritten zur Treppe.
    Er würde umgehend zum Westindienkai fahren. Er musste Lambeth finden. Er musste es wissen.
    Doch in seinem Herzen kannte er bereits die schreckliche Wahrheit.
    Die Promise , verschollen im gewaltigsten Sturm des Jahres, war nicht versichert.
     
    Kochend vor Wut und Enttäuschung stieß Magnus die Tür zu Lambeths Kontor auf.
    Lambeth riss den Kopf herum und sprang auf. »Gütiger Gott, Somerton!«
    Als sich ihre Blicke trafen und Lambeth das volle Ausmaß von Magnus’ Zorn erkannte, wurde sein Gesicht kreidebleich.
    »Was bringt Sie zu so früher Stunde hierher?«, stammelte Lambeth. Er lehnte sich lässig gegen seinen Schreibtisch, doch seine Finger zuckten nervös.

    »Ich denke, die Antwort darauf kennen Sie«, knurrte Magnus und stieß einen Holzstuhl beiseite. »Ich habe den Morgen damit zugebracht, bei Lloyd’s das Versicherungsverzeichnis durchzusehen und die Schiffsnachrichten zu lesen.«
    »Ach ja?«
    »Treiben Sie keine Spielchen mit mir. War die Promise versichert?«
    Lambeth ließ den Kopf hängen.
    »Antworten Sie mir!«
    »Sie war es. Als ich Ihnen Ihre Anteile verkauft habe, war sie es .«
    Magnus baute sich vor dem Schreibtisch auf. »Was soll das heißen? Entweder das Schiff und seine Fracht waren versichert oder nicht.«
    Lambeth schloss einen Moment lang die Augen, dann schlug er sie wieder auf und sah Magnus an. »Vier Antragsprüfer haben das Schiff für diese Fahrt versichert. Vier. Doch als sie später erfuhren, wer mein Vater war, haben sie die Versicherung gekündigt.«
    »Sie sagten mir, Ihr Vater wäre unschuldig gewesen.«
    »Was hätte ich denn sonst sagen sollen? Dass mein Vater so schuldig wie die Sünde ist?« Er stockte, und sein Blick wanderte über seinen Schreibtisch. »Er hat es getan. Er hat sein eigenes Schiff und die wertlose Fracht versenkt, um von Lloyd’s zu kassieren. Es war alles ein einziger großer Versicherungsschwindel. Sie konnten es ihm zwar nicht beweisen, aber sie wussten es. Sie wussten es .«
    Magnus starrte Lambeth wie vom Donner gerührt an. Es dauerte eine ganze Weile, bis er seine Sprache wiederfand. »Warum haben Sie es Dunsford und mir nicht eingestanden? Wir hätten unseren Einfluss nutzen können, um die Versicherer umzustimmen«, brachte er schließlich heraus.
    Lambeth sah Magnus eindringlich an. Seine Stimme brach.
»Ich hatte gehofft, dass ein Konsortium in Edinburgh das Schiff versichern würde. Aber das Nachrichtennetz von Lloyd’s ist zu engmaschig. Alle Versicherer wussten über meinen Vater Bescheid.« Er sackte auf seinem Schreibtischsessel zusammen.
    Magnus atmete tief und lang aus, bis seine Lungen brannten. Er ging zur Tür und schloss sie, um einen Augenblick Zeit zu gewinnen, sich zu fassen. Er lehnte sich mit dem Rücken gegen die Tür und schaute aus dem kleinen Fenster auf ein Schiff draußen im Hafenbecken. »Und die Promise ?«
    »Es gibt keine Nachricht aus irgendeinem der Häfen. Sie wurde von keinem der anderen Kapitäne gesichtet. Sie ist verschollen, Somerton.« Lambeth holte eine Flasche Brandy und zwei Gläser aus seinem Schreibtisch und füllte die Gläser mit der bernsteinfarbenen Flüssigkeit. Er hielt Magnus eins der Gläser hin.
    Magnus leerte das Glas in einem Zug, dann nahm er das andere Glas und leerte auch dieses. Lambeth füllte die Gläser von

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