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Stürmisches Feuer der Liebe

Stürmisches Feuer der Liebe

Titel: Stürmisches Feuer der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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Miss Cavanagh sich zu weit vom Haus entfernen, und dann werden wir sie schon erwarten.«
    »Das ist . . . « Sie hatte dumm sagen wollen, doch angesichts Jacks Stimmung schien ihr das dann doch nicht die richtige Wortwahl. »Das wird schwierig sein. Auf der Ranch arbeiten viele Männer, und sie werden uns bemerken.«
    »Dann müssen wir ihnen eben einfach aus dem Weg gehen, oder?«
    »Wie?«, fragte Sue Ellen. »Sie würden uns beide sofort wiedererkennen.«
    »Daran arbeite ich noch«, gab Jack zu.
    Und Sue Ellen hegte nicht die kleinste Hoffnung, dass er sein Vorhaben nicht in die Tat umsetzen würde. Er hatte schließlich schon die Puppe gekauft und war stundenlang geritten, um sie zu besorgen. Sie war ein Symbol für das furchtbare Ziel, das er sich bereits gesteckt hatte.
    »Ich habe dir das Essen warm gehalten«, sagte sie matt und erhob sich. Ihr war speiübel, und sie zitterte am ganzen Körper.
    »Gut«, sagte Jack, noch immer in Gedanken versunken.
    Sue Ellen ging zum Herd, nahm den Deckel von einem Topf mit Pinto-Bohnen, und schöpfte eine Portion davon auf einen Blechteller. Als sie ihn zu ihm brachte, glitt ihr Blick zu der .44er, die er vorhin auf den Tisch gelegt hatte.
    Und das war ein Fehler, denn er bemerkte ihren Blick und erriet ihre Gedanken.
    »Ich warne dich, Sue Ellen«, sagte er. »Mach keinen Unsinn. Ich habe ebenso wenig ein Problem damit, dich umzubringen, wie dich anzusehen.«
    Sie zweifelte keine einzige Sekunde daran, dass er es ernst meinte, straffte aber dennoch ihre Schultern. Sie musste unbedingt Ruhe bewahren, jetzt hysterisch zu werden und ihm eine Szene zu machen wäre ebenso gefährlich, wie nach seiner Waffe zu greifen. »Lass mich gehen«, bat sie ihn also ruhig. »Lass mich gehen, und ich werde nie auch nur ein Wort zu irgendjemand sagen. Und ich werde auch nie wieder nach Arizona kommen, das verspreche ich dir. «
    Er streckte die Hand nach ihrem Kinn aus und umfasste es hart genug, um blaue Flecken zu hinterlassen. »Du versprichst «, höhnte er. »Du wirst nirgendwohin gehen, Sue Ellen, außer in dein Grab, falls du vorhast, mich zu ärgern. Es wäre besser, wenn du dich ein für alle Mal mit deiner Situation abfinden würdest.«
    Sie wartete und ertrug den Schmerz, so gut sie konnte.
    Er lockerte seinen Griff ein wenig und blickte angewidert auf den Teller mit den Bohnen hinunter. »Ist das alles, was wir haben?«
    »Ja«, sagte sie. »Wenn du etwas anderes essen möchtest, hättest du Lebensmittel statt der Puppe kaufen sollen.«
    Er lachte. »Vielleicht reite ich morgen früh noch mal nach Flagstaff«, sagte er und nahm den Löffel, den sie ihm hingelegt hatte. »Dann besorge ich uns anständige Lebensmittel und auch ein paar andere Kleider.« Er dachte jetzt laut, sprach eigentlich nicht mehr mit ihr, sondern eigentlich nur mit sich selbst. »Du würdest als Frau eines Schornsteinfegers völlig anders aussehen, und ich könnte mir einen Arbeitsanzug und einen dieser breitkrempigen Hüte kaufen. Einen von denen, unter denen man sein Gesicht verstecken kann.«
    Sue Ellen sagte nichts. Wenn Jack noch einmal nach Flagstaff ritt, hätte sie eine Chance. Dann würde sie verschwinden können, nachdem sie nun endlich den Mut dazu gefunden hatte. Es gab nichts in den Bergen und Wäldern, was sie mehr ängstigte als Jack Barrett.
    »Möchtest du mich begleiten?«, fragte er richtiggehend zuvorkommend.
    Damit hatte sie nun wirklich nicht gerechnet, und sie sah sich gezwungen, ihre durch ihre Angst hervorgerufene Benommenheit abzuschütteln und blitzschnell nachzudenken. Sie war durch Flagstaff gekommen, als sie als >bestellte Braut< auf dem Weg nach Indian Rock gewesen war und noch geglaubt hatte, sie werde einen McKettrick heiraten und ein großartiges Leben führen. Flagstaff war keine Großstadt, bei weitem nicht, aber es war ein relativ großer Ort mit vielen Bewohnern - von denen einige ihr sicher helfen würden.
    »Das würde ich sehr gern«, erwiderte sie vorsichtig.
    Jack lachte. »Schade«, sagte er. »Denn du bleibst natürlich hier.«
    Sie sah die Waffe nicht mehr an, weil sie es nicht wagte, doch wenn sie gekonnt hätte, hätte sie nach dem Revolver gegriffen und Jack Barrett, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken, eine Kugel in sein kaltes Herz gejagt. Sie hatte geglaubt, sie würde die McKettricks hassen - schließlich waren sie es gewesen, die sie ursprünglich durch den Heiratsservice hatten kommen lassen, und es war ihre Schuld, dass sie nun praktisch auf der

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