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Stürmisches Feuer der Liebe

Stürmisches Feuer der Liebe

Titel: Stürmisches Feuer der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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in einer Stadt gewohnt hatte. Sie war eine ganz normale Frau, die acht jüngere Brüder und Schwestern aufgezogen hatte, nachdem ihre Mutter gestorben war und ihr Vater Trost im Alkohol gesucht hatte.
    Sie glaubte zu wissen, in welche Richtung sie sich wenden musste, aber völlig sicher war sie nicht. Und sie hatte auch kein bestimmtes Ziel im Auge; sie wollte einfach nur verschwinden.
    Sie saß gerade am Tisch, bei dem es sich eigentlich nur um eine große Holzkiste handelte, und schmiedete ihre Fluchtpläne, als sie Mr. Barrett zurückkommen hörte, und irgendwie gelang es ihr sogar, ein Lächeln aufzusetzen.
    Barrett stieß die Tür auf, trat über die erhöhte Schwelle und hängte seinen Hut an einen Haken. Dann nahm er seinen Waffengürtel ab und legte ihn auf den Tisch. Unter seinem Rock hatte er ein Päckchen versteckt, und auch das warf er nun auf den Tisch, was Sue Ellen ein bisschen erschrocken zusammenfahren ließ.
    »Was ist das? «, fragte sie, um einen heiteren Ton bemüht.
    »Mach es auf und sieh es dir an.« Er rieb sich sein verletztes linkes Bein und schnitt eine Grimasse.
    Etwas verwirrt begann Sue Ellen die Schnur zu lösen und das Paket zu öffnen. Darin befand sich eine hübsche Puppe, mit dunklen Locken und Augen, die sich öffneten und schlossen. Sie runzelte verblüfft die Stirn.
    »Für das kleine Mädchen«, sagte er und hinkte leicht, als er zu dem Ofen ging, auf dem eine Kanne Kaffee stand. »Ich bin bis nach Flagstaff geritten, um sie zu besorgen.«
    »Wozu?«
    »Wir wollen uns doch mit Lizzie Cavanagh anfreunden, oder nicht?«
    Ein eisiger Schauder lief über Sue Ellens Rücken. »Ich verstehe nicht, was du damit sagen willst?«
    Schlürfend und in aller Seelenruhe trank er seinen Kaffee, bevor er auf Sue Ellens Frage reagierte: »Ich glaube, die Antwort auf diese Frage kennst du schon«, erwiderte er schließlich.
    Sue Ellen drehte sich um und blickte zu ihm auf. »Was willst du von Lizzie?«
    Er lächelte hinter seinem Kaffeebecher. »Sie ist nur ein Mittel zum Zweck«, sagte er.
    Und da vergaß Sue Ellen sich, für einen Moment nur, aber dennoch lange genug, um sich in Schwierigkeiten zu bringen. »Ich werde dir nicht dabei behilflich sein, einem kleinen Mädchen etwas anzutun«, sagte sie entschieden. Es mochte ihr vielleicht nicht gefallen haben, sich um eine Brut lärmender Kinder kümmern zu müssen, aber sie war nicht herzlos. Sie hatte sogar ein paar Tränen vergossen, als ihr Vater wieder geheiratet hatte und seine neue Frau sie hinausgeworfen hatte.
    Jack setzte eine gekränkte Miene auf, die reine Parodie, was beide wussten. »Ich werde doch dem Kind nichts antun«, sagte er. »Oder zumindest nicht, solange es nicht nötig ist. Ich will sie nur als Köder benutzen. Um die McKettricks ins ihrem Bau herauszulocken.«
    »Du bist verrückt«, sagte Sue Ellen mit erhobener Stimme. »Da könntest du ebenso gut versuchen, eine Wildkatze mit einem Stock zu reizen!«
    Er lächelte nur, aber der Blick, den sie in seinen Augen sah, ließ sie erschaudern.
    »Ich werde dich nicht dabei unterstützen«, sagte sie. »Und das meine ich ernst, Jack.«
    Er stellte scheinbar ruhig den Becher weg, doch im nächsten Augenblick hatte er sie schon an ihrem Haar gepackt und riss ihren Kopf zurück. Seine Speichel sprühte ihr ins Gesicht, als er sprach, während er gleichzeitig seinen Griff verstärkte, bis sie das Gefühl hatte, dass er ihr die Kopfhaut vom Schädel reißen würde. »Oh doch«, sagte er schnarrend, »das wirst du.«
    Tränen der Wut, der Frustration und Qual brannten in ihren Augen. »Was soll ich tun?«
    Endlich lockerte er seinen Griff um ihr Haar, und sie blinzelte ein paar Mal, weil ihre Kopfhaut immer noch höllisch schmerzte. »Wie gesagt, du wirst dich mit Lizzie anfreunden. Ihr die Puppe schenken.«
    »Ich kann doch nicht einfach dorthin gehen und darum bitten, das Kind sehen zu dürfen«, gab Sue Ellen behutsam zu bedenken. »Holt hat mich schließlich weggeschickt, oder hast du das schon vergessen? Außerdem hatten Lizzie und ich einen Streit ... «
    »Tja, dann gehst du eben nicht, wenn Holt zu Hause ist, nicht wahr? Und Kinder vergessen schnell. Mit der Puppe wirst du sie schon überzeugen.«
    Sue Ellen erschauderte. Und wartete, dass es noch schlimmer kam. Was es dann auch tat.
    Jack setzte sich auf ein Nagelfässchen, das als Hocker diente. »Ich habe das Haus beobachtet, so oft ich konnte. Es kommen und gehen viele Leute ein und aus. Und eines Tages wird die kleine

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