Stürmisches Feuer der Liebe
Straße saß. Oh, natürlich hatten sie ihr angeboten, ihr die Heimfahrt zu bezahlen - aber auch dort war sie ja nicht willkommen.
Und trotz all dem hatte sie bis zu diesem Moment nicht wirklich gewusst, was Hass war.
»Wie du meinst«, erwiderte sie in scheinbar gleichmütigem Ton.
Er nahm sich noch einen Löffel Bohnen. »Geh schon mal ins Bett, Sue Ellen«, sagte er kauend. »Und zieh kein Nachthemd an. Ich habe mich den ganzen Tag lang sehr allein gefühlt.«
Sue Ellen drehte sich der Magen um. Gott im Himmel, wenn sie doch nur die Zeit zurückdrehen könnte, zu dem Tag, an dem sie diesen dummen Streit mit Holt wegen seiner Tochter gehabt hatte. Einfach nur bis zu jenem verhängnisvollen Tag. Dann würde sie lieb und freundlich sein, zu ihm und zu dem Kind, und er würde sie nie mehr fortschicken.
Langsam begann sie die Knöpfe ihres Kleids zu öffnen.
Sie lag schon im Bett, als er mit dem Essen fertig war, und wartete.
Er löschte das Licht, und sie hörte, wie er sich durch den Baum bewegte, wahrscheinlich, um die Waffe zu verstecken. Dann hörte sie, wie er sich auszog, zum Schlafengehen und für sie, und schloss die Augen.
Er nahm sie brutal, und es tat so weh, als ob er sie in Stücke reißen wolle. Als er seinen Samen in sie ergoss, schrie er einen Namen, aber es war nicht der ihre.
»Chloe«, stöhnte er immer wieder.
Kapitel 44
Holts Schreibtisch war mit offenen Büchern übersät, denen sich Chloe und Lizzie, die
Seite an Seite, mit dein Rücken zu Jeb , saßen, voller Enthusiasmus widmeten. Er beobachtete die beiden, mit der gesunden Schulter an den Türrahmen gelehnt, stellte sich vor, dass Chloe wirklich seine Frau war und Lizzie ihr Kind und dass dieses weitläufige Ranchhaus das Haus war, das er in seinen geheimsten Fantasien bereits zu bauen begonnen hatte.
Der Schmerz in seinem Arm riss ihn jedoch brüsk aus diesem Traum heraus. Er kam und ging, dieser Schmerz, schien einen ganz eigenen Zeitplan zu befolgen und überfiel ihn in seinen unvorsichtigen Momenten.
Jeb löste sich von der Tür, drehte sich um und verließ den Raum.
Das Haus war leer, bis auf ihn und natürlich Chloe und Lizzie, die sich ebenso gut in der nächsten Stadt und nicht im nächsten Raum hätten befinden können, so vertieft, wie sie in diese von toten Leuten geschriebenen Worte waren. Chloe war wegen der Nacht zuvor sowieso noch immer sauer auf ihn und hätte vermutlich kein freundliches Wort für ihn gehabt, selbst wenn er sie höflich angesprochen hätte.
Holt war schon vor Tagesanbruch in die Berge aufgebrochen, und die meisten Rancharbeiter befanden sieh ebenfalls irgendwo auf dem weiten Gelände. Nur zwei der älteren Männer geisterten draußen im Hof herum und kümmerten sich um die kleineren Arbeiten, die auf jeder großen Ranch von den Älteren erledigt wurden.
Zu rastlos, um sich auszuruhen, nahm Jeb seinen Waffengurt von dem hohen Schrank, auf den er ihn beim Hereinkommen gelegt hatte, damit Lizzie nicht an ihn herankam, und schnallte ihn sich um. Das mit einer Hand zu bewerkstelligen war gar nicht so einfach. Als er es nach einigen Anläufen endlich geschafft hatte, standen ihm Schweißperlen auf der Stirn.
Er ging hinaus, kühle Luft schlug ihm entgegen und belebte ihn ein wenig.
Er winkte den beiden alten Cowboys zu, von denen der eine auf einem Heuballen saß und Zaumzeug flickte, während der andere die Hufe eines Pferdes reinigte. Sie nickten ihm freundlich zu, ließen sich aber in ihrer Arbeit nicht unterbrechen.
Im Kühlhaus fand er eine halb volle Kiste leerer Flaschen und hob sie mit einiger Mühe von dem gestampften Lehmboden auf, um sie sich unter den linken Arm zu klemmen. Es war eine frustrierende Aufgabe, die weitere Schweißausbrüche mit sich brachte, ganz zu schweigen von ein paar schmerzhaften Stichen in seinem lädierten Arm, aber er biss die Zähne zusammen und schaffte es.
Sobald er weit genug vom Haus und von den Koppeln entfernt war, begann er die Flaschen eine nach der anderen auf einen umgestürzten Baum zu stellen. Dann ging er etwa dreißig Schritte zurück, drehte sich um und zog mit seiner linken Hand seine .45er.
Es war eine ungeschickte, viel zu langsame Bewegung. Noch schlimmer jedoch war, dass der Schuss völlig danebenging.
Jeb fluchte, als er den Lederriemen des Holsters an seinem Oberschenkel löste und den Gürtel so drehte, dass die Waffe nun an seiner anderen Hüfte lag. Den Lederriemen wieder zu befestigen erwies sich dann als sogar noch
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