Stürmisches Feuer der Liebe
so ging sie eine Weile auf und ab. Dann, weil sie sich irgendwie beschäftigen musste, nahm sie Papier, eine Feder und ein Fläschchen Tinte aus der Zigarrenkiste in ihrer Tasche und setzte sich, um den längst fälligen Brief zu schreiben, zu dem Holt sie überredet hatte. Wenn ihre Eltern aus Europa zurückkehrten, würde er sie schon erwarten.
Liebe Mutter und lieber Mr. Wakefield, begann er, ihr werdet nie erraten, wo ich bin oder was geschehen ist, seit wir uns zuletzt gesehen haben. Ich muss gestehen, dass ich euch über viele Dinge nicht die ganze Wahrheit gesagt habe ...
Kapitel 43
Am nächsten Morgen war Jeb allein in der Baracke und fragte sich gerade, wie zum Teufel er Chloe oder irgendjemand anderem mit weniger als fünfzig Dollar auf seinem Bankkonto imponieren sollte, als er die Zeitung sah, die am Fußende der Pritsche eines anderen Arbeiters lag.
Er hatte Kaffee getrunken und sich bemitleidet, seit die anderen Männer zu ihrer Tagesarbeit hinausgeritten waren und ihn allein gelassen hatten. Nun nahm er sich die Zeitung, setzte sich an den runden Tisch am Herd und beschloss, seinen Horizont ein wenig zu erweitern.
Es war Schicksal - es konnte gar nicht anders sein. Sein Blick fiel geradewegs auf eine schwarz umrahmte Annonce in der oberen rechten Ecke der Titelseite. RODEO , schrie die in Großbuchstaben geschriebene und fett gedruckte Überschrift. Und darunter standen die Worte, die Jeb veranlassten, sich pfeilgerade aufzusetzen.
1000 DOLLAR FÜR DEN,
DER DAS BÖSARTIGSTE PFERD AUF ERDEN REITET!
DIE REITER MÜSSEN MÄNNLICH SEIN FAMILIENVÄTERN WIRD DRINGEND ABGERATEN SICH ZU MELDEN DIESES TIER IST EINE BESTIE!
Jeb blätterte die Seite um und suchte nach den Angaben für Ort und Datum der Veranstaltung. Das Rodeo sollte in genau einer Woche in Flagstaff stattfinden. Es würde um acht Uhr morgens beginnen; das spezielle Ereignis, das ihn interessierte, nachmittags um drei.
Er überprüfte das Datum auf dem Titel, dann blickte er mit zusammengekniffenen Augen auf den abgegriffenen, mit Notizen versehenen Kalender an der Wand.
Dann lächelte er und breitete die Zeitung auf dem Tisch aus, las die auffallende Annonce noch einmal und ergötzte sich an jedem Wärt.
Tausend Dollar, dachte er und pfiff leise durch die Zähne. Mit einem solchen Vermögen könnte er einen echten Neuanfang wagen, etwas eigenes Vieh erwerben oder vielleicht sogar ein Haus bauen.
Der heftige Schmerz in seinem rechten Arm erinnerte ihn jedoch daran, dass er, obwohl er als bester Reiter weit und breit galt, für diesen Rodeo womöglich doch nicht den geeignetsten Kandidaten abgeben würde. Aber er hatte ja noch volle sieben Tage, um sich vorzubereiten. Bis dahin würde auch sein Arm schon viel besser verheilt sein.
Er las die Anzeige ein drittes Mal sehr gründlich durch und runzelte die Stirn.
Wenn sein Vater Wind davon bekam, würde er mit Sicherheit einen Weg finden, ihn davon abzuhalten, und wenn Rafe und Kade davon erfuhren, würden sie vielleicht sogar beschließen, mitzumachen um ihn zu blamieren. Er konnte natürlich nicht sicher sein, ob sie die Anzeige schon gesehen hatten, aber sich den Kopf darüber zu zerbrechen, würde ihm wenig nützen.
Ein Preisgeld wie dieses würde zweifelsohne eine Menge Mitbewerber anlocken.
Naja, auch darüber wollte er sich nicht den Kopf zerbrechen. Schließlich war er seit seinem siebzehnten Lebensjahr von keinem Pferd mehr abgeworfen worden, und auch damals hatte er einfach nur ein bisschen Pech gehabt. Er würde über den Rodeo keinen Ton verlauten lassen - zumindest so lange, bis er das Preisgeld in der Tasche hatte.
Er pfiff wieder leise vor sich hin, als er die Zeitung dahin zurücklegte, wo er sie gefunden hatte.
Sue Ellen Caruthers packte nur eine Tasche, da sie sich schon damit abgefunden hatte, den Rest ihrer Sachen zurücklassen zu müssen, und versteckte sie hinter dem Holzstapel hinter der Hütte. Wenn Jack auch nur den leisesten Wind davon bekäme, dass sie nicht vorhatte, bei ihm zu bleiben, würde er sie umbringen, daran hegte sie nicht den kleinsten Zweifel.
Und es nützte ihr auch nichts, zu wünschen, sie wäre nie an diesen gottverlassenen Ort gekommen oder gar nicht erst so dumm genug gewesen, sich mit Mr. Barrett zusammenzutun. Sie würde einfach nur das Beste aus jeder Gelegenheit machen müssen, die sich ihr vielleicht bot.
Sie hatte kein Pferd, und sie kannte sich auch nicht besonders gut in dieser Gegend aus, da sie ihr Leben lang
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