Stürmisches Feuer der Liebe
als Kades Frau kannte. Sie streckten ihre Arme nach der Fremden aus, und erleichtert gab er die halb ertrunkene Frau in ihre Obhut.
»Sie ist halb tot!«, rief Mrs. Angus McKettrick.
»Ich habe sie im Bach gefunden«, berichtete Tom, während er absaß. Die beiden Frauen versuchten, die leblose Gestalt zwischen sich zu nehmen und sie zu stützen. Aber sie war noch immer ohnmächtig und konnte nicht stehen, und so hob Tom sie wieder auf.
»Bringen Sie sie hinein«, sagte Mrs. Kade McKettrick fröstelnd.
Tom nickte, und sie führten ihn mit seiner nassen Last nach oben, in ein kleines Zimmer mit einer schrägen Decke und überall herumliegenden Männersachen. Doch statt sie dort aufs Bett zu legen, ließen sie ihn sie in einen Sessel setzen.
»Gehen Sie nach unten und wärmen Sie sich in der Küche auf«, sagte Mrs. Angus McKettrick mit beruhigender Sicherheit in ihrem Ton zu Tom. Irgendwo in der Nähe begann ein Baby zu weinen.
Er zögerte; nachdem er sich schon quasi daran gewöhnt hatte, sich um die Frau zu kümmern, wollte er sie nicht gern allein lassen.
Das Baby schrie noch lauter.
»Wir müssen sie entkleiden«, sagte Mrs. Kade McKettrick nachdrücklich zu ihm.
Und da stürzte er hinaus, und die Schreie des Babys schrillten ihm sogar noch auf der Treppe in den Ohren.
Unten setzte er sich so nahe er konnte an den Küchenherd und wünschte, die Damen hätten ihm angeboten, sich etwas Kaffee zu nehmen. Aber da sie es nicht getan hatten, rührte Tom die Kanne auch nicht an, sondern wartete stattdessen.
Mr. Angus kam von draußen herein, warf ihm einen neugierigen Blick zu und schrie dann: »Concepcion! Was ist mit diesem Baby los?«
»Angus McKettrick«, schrie seine Frau zurück, »ich bin im Augenblick beschäftigt - kümmer dich selbst um Katherine!«
Der Boss bedachte Tom mit einem weiteren verdrossenen Blick, bevor er sich zur Hintertreppe wandte. Tom war so durchfroren, dass er beschloss, das Missfallen der Damen zu riskieren und sich doch einen Becher heißen Kaffee zu nehmen. Und falls sich das als Fauxpas herausstellen sollte, dann würde er eben die Konsequenzen tragen müssen.
Er nippte gerade an dem dampfenden Becher, als Mr. Angus mit einem in Flanelldecken gewickelten, laut schreienden Bündel in seinen Armen wieder herunterkam.
»Verstehen Sie etwas von Babys, Mister?«, fragte er Tom genervt.
»Nein, Sir«, antwortete Tom. »Meine Annabel hat sich um unsere gekümmert.«
»Verdammt«, murmelte Mr. Angus und schaukelte das Bündel hin und her. »Was zum Teufel ist hier eigentlich los?«
»Da ist eine Frau, die beinahe ertrunken wäre«, sagte Tom, froh, dass der Kaffee, den er sich unerlaubterweise genommen hatte, bisher noch unerwähnt geblieben war. »Ich habe sie etwas weiter nördlich von hier aus dem Bach gezogen. «
Sein Arbeitgeber runzelte die Stirn. »Jedes Mal, wenn ich mich auch nur umdrehe«, brummte er, »wird, jemand erschossen oder ertrinkt, wird vom Blitz erschlagen oder von den Rindern überrannt. Die ganze Welt scheint verrückt zu spielen! «
Das Baby bekam Schluckauf und hörte glücklicherweise auf zu brüllen.
Mrs. Angus McKettrick erschien nun oben an der Treppe. »Angus, gib diesem armen Mann etwas Trockenes zum Anziehen, bevor er krank wird! «
Wieder machte Angus ein verdrießliches Gesicht. »Falls du es noch nicht bemerkt haben solltest, Concepcion«, sagte er gefährlich ruhig, »im Moment habe ich beide Hände voll zu tun.«
Seine Frau verdrehte ihre dunklen Augen. »Leg Katie vorher in ihr Körbchen«, befahl sie ihm energisch, »und dann geh und such dem Mann etwas Warmes zum Anziehen heraus.«
Angus legte das Kind in einen Korb und deckte die Kleine etwas unbeholfen mit einer bunten Wolldecke zu. In der Zwischenzeit war die Hausherrin schon wieder verschwunden.
»Ich habe mir etwas Kaffee genommen«, gestand Tom, da er ein gewissenhafter Mensch war.
»Nehmen Sie sich, so viel Sie wollen«, knurrte Angus und stürmte die Treppe hinauf.
Tom warf einen Blick in das Körbchen. Katie hieß das Baby. Dann war es also ein Mädchen.
Angus kam mit langen Unterhosen, einer Arbeitshose, einem Hemd und Socken zurück und drückte Tom das Bündel in die Hand. »Sie können sich in der Speisekammer umziehen«, sagte er. »Und zur Sicherheit, damit Sie sich nicht erkälten, werde ich Ihnen einen Schuss Whiskey in den Kaffee geben.«
»Ich habe noch den ganzen Arbeitstag vor mir«, gab Tom zu bedenken, obwohl er eigentlich dachte, etwas Hochprozentiges gut
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