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Stürmisches Feuer der Liebe

Stürmisches Feuer der Liebe

Titel: Stürmisches Feuer der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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leider für einen Mann auf einem Pferd kein wirklich ernst zu nehmendes.
    Sie hoffte und betete, dass sie irgendjemandem begegnen würde, bevor es Jack gelang, sie einzuholen. Denn jetzt würde sie ihm ganz sicher nicht mehr glaubhaft machen können, dass sie nur Löwenzahn gesammelt hatte, und sie konnte auch nicht behaupten, sie wäre zum Angeln hier hinausgegangen, da sie keine Angelrute bei sich hatte.
    Mit einer Hand beschattete sie ihre Augen und blickte sich nach einem umgestürzten Baumstamm um, doch es war weit und breit nichts dergleichen zu sehen. Um den Bach zu überqueren, würde sie also von Stein zu Stein springen müssen, und die Steine in diesem Bach waren nicht nur ziemlich uneben, sondern obendrein auch noch sehr glitschig. Und so band sie ihre Röcke um die Taille fest, um nicht von ihnen unter Wasser gezogen zu werden, falls sie hineinfiel, und erschauderte vor Kälte, als sie durch das eisige Wasser zu dem ihr am nächsten liegenden Stein hinüberwatete.
    Sie hatte es schon fast bis zur Mitte des Bachs geschafft, als sie die schnellen Hufschläge eines herangaloppierenden Pferdes hörte und Panik in ihr aufstieg. Sie glitt aus und verlor den Halt, stürzte in das rauschende Wasser und fühlte sich von der Kraft der starken Strömung mitgerissen. Mit dem eisigen Wasser in ihrem Haar und ihren Augen war sie für einen Moment lang wie geblendet und konnte weder den Reiter sehen noch über das Rauschen des Baches irgendetwas hören.
    Sie wurde von der Strömung wild herumgewirbelt, tauchte einen Moment lang auf und dann gleich wieder unter, wobei sich ihre durchnässten Röcke von ihrer Taille lösten und sie wie ein Anker unter Wasser zogen.
    Und dann stieß sie mit dem Kopf gegen den Fels. Ich sterbe, dachte sie ganz seltsam nüchtern, als ihr schwarz vor Augen wurde und Dunkelheit sie zu umhüllen begann.

Kapitel 47
     
    Tom Jessup konnte nicht schwimmen, aber er war kein Mensch, der tatenlos zusehen würde, wie eine Frau ertrank. Er trieb sein Pferd in das schäumende Wasser, griff blindlings nach dem Haar der Frau und bekam es beim dritten Versuch dann schließlich auch zu packen. Er zog sie, schwer und vollkommen durchnässt, wie sie war, in seinen Sattel und trieb das Pferd aufs Ufer zu.
    An der etwas abfallenden Uferbank sprang er von seinem Pferd, zog sie aus dem Sattel und legte sie so auf den Rücken, dass ihr Kopf ein wenig tiefer als ihre Füße zu liegen kam. Sie war ganz blau im Gesicht und gab keinen Laut von sich.
    Als er sein Ohr an ihre Brust drückte, glaubte er einen schwachen Herzschlag wahrzunehmen. Aber er war sich sicher, dass sie nicht mehr atmete.
    Und so legte er beide Hände auf ihren Bauch und drückte so fest zu, wie er wagte. Aus ihrer Nase und ihrem Mund gurgelte Wasser, und sie begann zu husten. Dadurch ermutigt, wiederholte Tom das ganze Procedere noch einmal
    Schließlich blinzelte sie, schlug die Augen auf und sah ihn verwundert an, bevor sie sich auf den Bauch drehte und sich übergab.
    Tom strich ihr beruhigend über den Rücken und wünschte, er wäre ein klügerer Mann, der wusste, was er sonst noch tun könnte, und als sie schließlich nur noch Galle spuckte' befeuchtete er sein Taschentuch im Bach und wusch ihr das Gesicht. Sie war wieder bewusstlos, aber sie atmete zumindest. Gott sei Dank atmete sie wenigstens.
    Er blickte sich nach einem Pferd um und fragte sich, woher sie wohl gekommen war, zu Fuß, da er nirgendwo ein Tier sehen konnte. Sie waren meilenweit von irgendeinem bewohnten Ort entfernt, und wenn er nicht auf der Suche nach streunendem Vieh gewesen wäre, hätte er sie nie entdeckt.
    Er hockte sich neben sie ins Gras und überlegte.
    Er müsste sie in die Stadt bringen, wo es einen Arzt gab, aber das war zu weit, und wenn das Wasser in ihren Lungen sie nicht umbrachte, würde es der Ritt vermutlich tun. Nein, das Beste war, zum Ranchhaus auf der Triple M zu reiten. Dort würde schon irgendjemand wissen, was zu tun war.
    Da auch seine Kleider inzwischen nass waren, konnte Tom nur hoffen, dass er sich nicht erkälten oder sich gar eine Lungenentzündung holen würde, die seinen Kindern ihren Vater nehmen würde. Er bestieg also sein Pferd, zog die Frau dabei mit sich herauf und wandte sich in Richtung Süden.
    Sie war noch immer leblos wie die Stoffpuppe der kleinen Ellen, als sie eine Stunde später an das Wohnhaus der Triple M heran ritten.
    Die beiden Mrs. McKettrick kamen ihm schon entgegengelaufen, die ältere Mexikanerin und die, die Tom

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