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Stürmisches Feuer der Liebe

Stürmisches Feuer der Liebe

Titel: Stürmisches Feuer der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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nahm.
    »Den bösen Mann. Den Mann, der Tante Geneva und den Postkutschenfahrer erschossen hat«, murmelte Lizzie. »Er hatte kein Tuch vor dem Gesicht wie damals, aber ich habe ihn trotzdem erkannt. Ich habe seine Stimme erkannt.«
    Ein Frösteln durchlief Chloe, und sie blickte sich bestürzt nach Jack um, der aber nirgendwo zu sehen war. »Was hat er gesagt, Lizzie? Und was hat er getan?«
    »Er hat mir das hier gegeben«, sagte Lizzie und blickte so voller Entsetzen auf die Puppe in ihrem Schoß hinunter, als wäre sie etwas Böses, Giftiges, das sie jeden Moment anfallen konnte. »Er wollte, dass ich mit ihm ging, aber ich habe mich natürlich geweigert. Ich habe ihn ganz fest getreten ... «
    Chloe nahm Lizzie wieder fest in ihre Arme, denn ihr war jetzt selbst ganz schlecht vor Angst. Nachdem Jeb gerade erst dem Tod von der Schippe gesprungen war und angesichts der zunehmenden Bedrohung durch Jack Barrett fühlte sie sich leicht benommen und ganz seltsam kraftlos. »Oh Gott«, flüsterte sie.
    »Er hat meinen Arm gepackt«, fuhr Lizzie fort, als läse sie die Worte von einem unsichtbaren Schriftstück ab. »Und da habe ich ihn gebissen.«
    Chloe küsste Lizzie auf den Scheitel. »Hab keine Angst, Liebes«, sagte sie. »Er ist ja nicht mehr da, und du bist jetzt vor ihm sicher.« Die Kleine zitterte jedoch wie Espenlaub, und Chloe hielt sie ganz fest in den Armen und wartete, bis sie sich wieder ein wenig beruhigt hatte. »Lass uns deinen Papa suchen gehen, ja? Er wird sich schon fragen, wo wir bleiben.«
    Tränen glitzerten in Lizzies dichten Wimpern. »Er kommt wieder. Ich weiß, dass er wiederkommen wird.«
    Chloe legte sanft eine Hand um das Kinn des Mädchens. »Hör mir zu, Lizzie. Dein Papa wird zur Polizei gehen, und die werden den Mann finden und ihn hinter Gitter bringen. Dann kann er dir nichts mehr tun.«
    Lizzie schien nicht sehr überzeugt zu sein. Vielleicht wusste sie ja aber auch, dass Chloe genauso verängstigt war wie sie und ihre Angst nur zu verdrängen suchte.
     
    »Da hast du dein Geld!«, knurrte Holt, nachdem das Rodeo vorüber war und zwei weitere Cowboys verletzt worden waren, als sie versuchten, die tausend Dollar zu gewinnen. Holt hatte den schweren Beutel mit den Goldstücken soeben erst an einem der Preisverleihungstische abgeholt. »Bist du nun zufrieden?«
    Jeb , der neben der heruntergelassenen Heckklappe auf der Ladefläche von Holts Wagen saß, ergriff den Beutel mit der linken Hand, wog ihn einen Moment lang abschätzend auf seiner flachen Hand und steckte ihn dann in die Tasche seines schlecht sitzenden, karierten Jacketts. »Und ob ich das bin!«, sagte er. Ihm war zwar noch immer etwas schwindlig, und er wusste, dass er von Chloe noch einiges zu hören bekommen würde, aber er hatte gewonnen. Er war ein vermögender Mann, und das war im Augenblick das Einzige, was zählte.
    Es wurde aber nur ein kurzer Augenblick.
    Denn plötzlich prickelte etwas in seinem Nacken, und auf dieses vertraute Zeichen hin hob er den Kopf und blickte auf Chloe hastete auf sie zu, mit schief sitzendem Hut, staubbedecktem Kleid und die kleine Lizzie fest an ihrer Hand. Nach einem kurzen, vernichtenden Blick auf ihn wandte sie sich sogleich zu Holt. Der Blick an sich hätte Ich nichts ausgemacht, aber er wollte, dass sie ihre Aufmerksamkeit ihm zuwandte, auch wenn sie offensichtlich furchtbar wütend war.
    Sie ging sogar so weit, Holts Arm zu nehmen und ihn außer Hörweite zu ziehen, was aus Jeb s Sicht alles nur noch schlimmer machte. Sie sprach in gedämpftem Ton mit ihm, und Jeb , der sie beobachtete, sah, wie Holt plötzlich erblasste. Dann zog er seine Tochter zu sich herüber und hob sie auf seine Hüfte, und Lizzie schlang ihm ihre Arme um den Nacken und klammerte sich an ihn, als ob sie ihn nie wieder gehen lassen wollte.
    Jeb runzelte die Stirn. Am liebsten wäre er vom Wagen gesprungen und zu ihnen hinübergegangen, um herauszufinden, was da los war. Doch während des Ritts waren einige der Fäden in seinem Arm gerissen, und nun sickerte das Blut schon durch den Ärmel der Jacke. Seine Knie hätten ebenso gut aus Pudding statt aus Muskeln und Knochen bestehen können, wahrscheinlich würde allein der Versuch aufzustehen reichen, um wieder ohnmächtig zusammenzubrechen und im Dreck und Schlamm vor dem Wagen zu landen.
    Chloe redete weiter und schwenkte dabei aufgeregt die Arme. Holt hörte ihr zu und schüttelte den Kopf, als könnte er nicht recht glauben, was sie sagte, und sah sich

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