Stürmisches Feuer der Liebe
Bruder langsamen Schritts.
Er spürte Chloes Blick, als er an ihrer Seite des Wagens vorbeiging; aber sie sagte nichts, und er drehte sich auch nicht zu ihr um.
Als er das Büro betrat, hatte Holt sich jedoch schon mit dem Sheriff hinter geschlossene Türen zurückgezogen, sodass die ganze Anstrengung letztendlich umsonst gewesen war.
Kapitel 52
Für Chloe war die Fahrt zur Circle C nicht nur aufreibend, sondern sie schien ihr, aufgrund des eisigen Schweigens, das im Wagen herrschte, auch beinahe endlos. Holt trieb die Pferde unerbittlich an und sah sich immer wieder um, als rechnete er jeden Augenblick damit, von Jack Barrett überfallen zu werden. Lizzie kuschelte sich an Chloe, da sich beide in denselben Umhang hüllten, und Jeb saß an einen Stapel Futtersäcke gelehnt auf der Ladefläche des Wagens und hielt seine .45er schussbereit in der Hand.
Chloe hatte versucht, ihn zu ignorieren, aber hin und wieder glitt ihr Blick dann doch in seine Richtung, und jedes Mal ertappte er sie dabei.
»Ich dachte, du wolltest mich nie wieder sehen«, bemerkte er einmal Darauf rümpfte sie nur hochmütig die Nase, kehrte ihm ostentativ den Rücken zu und straffte ihre Schultern.
Sie erreichten die Ranch ohne Zwischenfälle, wofür sie immerhin schon wirklich dankbar sein konnten. Chloe gab sich alle Mühe, eine etwas bessere Stimmung zu verbreiten, in der Hoffnung, die anderen etwas aufzuheitern, doch nach einer Weile sah sie ein, dass es nicht funktionierte.
Holt hielt den Wagen hinter dem unbeleuchteten Haus an, und zwei ältere Rancharbeiter kamen herbeigeeilt, um die Pferde auszuspannen. In der Zwischenzeit hob Holt zuerst Chloe und dann Lizzie vom Wagen. Jeb blieb es überlassen, allein zurechtzukommen, was Chloe im Grunde auch ganz recht war.
Drinnen zündete sie die Lampen an, während Holt das Feuer im Herd schürte. Sie waren alle hungrig und müde nach diesem langen, anstrengenden Tag, Lizzie ganz besonders.
Obwohl Holt beim letzten Mal darauf bestanden hatte, dass sie zum Unterrichten kam und nicht, um ihm den Haushalt zu führen, bereitete Chloe ein kleines Abendessen aus Pfannkuchen und Spiegeleiern zu und stellte Wasser auf, bevor sie aßen, damit sie und Lizzie sich vor dem Schlafengehen noch waschen konnten.
Als sie Lizzie zu Bett gebracht und ihr ein Kapitel aus einem der Romane von Charles Dickens vorgelesen hatte, mit der Erklärung, dass dies für ihren samstäglichen Unterricht genügen würde, war Chloe zum Umfallen müde.
Dennoch ging sie mit der Waschschüssel aus ihrem Zimmer noch einmal hinunter, um sich etwas heißes Wasser mit hinaufzunehmen. Sie sehnte sich nach einem richtigen Bad, aber die dazu nötigen Vorbereitungen gingen an diesem Abend über ihre Kräfte. Voller Sehnsucht dachte sie an die wunderbare Porzellanwanne im Arizona Hotel und versprach sich, sich ein Bad darin zu gönnen, wenn sie wieder in der Stadt war.
Als sie in die Küche trat, erwartete sie ein Schock. Holt war entweder noch einmal in die Scheune oder schon zu Bett gegangen, und in der Küche war nur noch Jeb , der in einer runden Wanne vor dem Ofen saß und dessen blondes Haar im Schein der einzigen noch brennenden Petroleumlampe beinahe golden schimmerte.
Chloe erstarrte und konnte weder einen Schritt nach vorne noch nach hinten tun.
Jeb grinste, da ihm wahrscheinlich nur allzu bewusst war, dass er der Grund für ihre plötzliche Reglosigkeit war. »Möchtest du mir Gesellschaft leisten ?«, neckte er sie.
Sie spürte, wie eine heiße Röte in ihre Wangen stieg, und die damit verbundene Empörung half ihr, ihr Kinn vorzurecken. Sie konnte sich allerdings noch immer nicht bewegen, und ihr Blick glitt geradewegs zu seinem rechten Oberarm. Er hatte das Blut abgewaschen, aber die Haut sah entzündet aus, und zwischen den einzelnen Stichen waren größere Lücken. Er würde eine hässliche Narbe zurückbehalten und konnte sich glücklich schätzen, wenn die Wunde sich nicht infizierte.
»Keine Chance«, antwortete Chloe und wusste genau, dass sie einen Moment zu lange mit ihrer Antwort gezögert hatte.
»Könntest du mir dann nicht einfach nur den Rücken waschen?« »Könntest du nicht einfach nur zur Hölle fahren?«
Er lachte. »Chloe, Chloe«, schalt er sie und unterbrach seine einhändige Schrubberei, um sich zurückzulehnen und sie anzusehen. »Spricht eine liebende Ehefrau so mit ihrem Ehemann?«
Sie war sich nicht sicher, ob ihre Beine sie weiter tragen würden als bis zu dem Stuhl am Kopf des
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