Stürmisches Feuer der Liebe
gewartet, seit er die Jungs am Abend zuvor ins Bloody Basin eingeladen hatte, um mit ihnen auf ihre bevorstehende Vaterschaft zu trinken. Rancharbeiter von der Triple M hatten ihm geholfen, die betrunkenen Kerle hierher zu bringen, nachdem beinahe der gesamte Whiskeyvorrat des Lokals erschöpft gewesen war, und sie einzuschließen.
Es wäre ein wahres Wunder, wenn sie sich noch an den Weg hierher erinnern würden.
Jetzt, am unvermeidlichen Morgen danach, stand Rafe noch immer nur mühsam auf den eigenen Beinen und umklammerte die Eisenstäbe seiner Zelle so fest, dass seine Fingerknöchel weiß hervortraten. Kade bewegte sich auf der anderen Pritsche, und Jeb hustete in der angrenzenden Zelle.
»Guten Morgen«, sagte Holt zuvorkommend. »Gut geschlafen?«
Kade stand stöhnend auf, aber nur, um sich gleich darauf wieder zu setzen und sich mit beiden Händen seinen Kopf zu halten. Jeb murmelte irgendetwas Unverständliches, rappelte sich hoch und sah sich, zunächst verwundert, aber dann mit wachsender Empörung um.
»Mach sofort die Tür auf, du verdammtes Stinktier!«, brüllte Rafe.
Kade zuckte zusammen. »Schrei nicht so«, bat er.
Holt verschränkte die Arme, machte aber keine Anstalten, sich von seinem Stuhl zu er h ebe n, tat aber sein Bestes, um eine bedauernde Miene aufzusetzen. »Ich wünschte, ich könnte euch freilassen«, richtete er sich an Rafe, »aber ich habe strikte Anweisungen von den McKettrick-Frauen, euch drei hier festzuhalten, und ich würde es niemals wagen, ihre Wünsche zu missachten.«
Die Veränderung in Rafes Gesicht war geradezu zum Brüllen komisch, sein Ausdruck wechselte innerhalb von Sekunden von Zorn zu Verblüffung und dann zu einer Mischung aus Entsetzen und Verständnis. »Aber Emmeline ist kurz davor ... «
»Euer Kind zur Welt zu bringen«, beendete Holt den Satz für ihn. Dann seufzte er und beobachtete belustigt, wie auch Jeb und Kade ganz urplötzlich zur Besinnung kamen und wie von der Tarantel gestochen von ihren Pritschen hochschossen.
»Und Mandy ist es auch!«, sagte Kade mit düsterem Blick und ungemein entrüstet.
»Und Chloe auch!«, brüllte Jeb beinahe im selben Augenblick.
Holt schüttelte den Kopf und rang mit sich, um nicht zu lächeln. »Bemerkenswert nicht wahr? Dass alle am selben Tag ihr Kind bekommen sollen, meine ich? Wie stehen die Chancen, dass es so läuft?« Er hielt inne und tat, als dächte er über dieses Wunder nach. »Es sei denn, sie wären alle zur gleichen Zeit schwanger geworden.« Er machte ein großes Theater darum, an seinen Fingern abzuzählen: »Was uns ungefähr zu der Nacht zurückbringt, in der Katie geboren wurde. Da müsst ihr ja mächtig inspiriert gewesen sein.«
»Verdammt, Holt«, fauchte Jeb ihn an, »lass mich sofort hier raus! Ich muss zu Chloe!«
»Das werde ich schon noch tun«, versicherte ihm Holt. »Wenn es vorbei ist. «
Kade funkelte ihn wütend an. »Wer hat dich dazu angestiftet? Die Frauen?«
»Niemand anderer.«
»Warum?«, fragte Rafe, der jetzt ausgesprochen irritiert aussah, und rüttelte an den Gitterstäben, und wenn auch nur, um etwas von der bulligen Kraft, die in ihm steckte, zu verb rau ch en.
»Wahrscheinlich wollen sie nicht, dass Ihr erfahrt, welches Kind zuerst zur Welt gekommen ist«, erwiderte Holt gelassen.
»Und wie sollen wir dann herausfinden, wer die Ranch bekommt?«, fragte Kade, der aussah, als ob er versucht wäre, die Gitterstäbe einfach durchzubeißen.
Holt zog eine Augenbraue hoch. »Du bist doch angeblich der Intelligente der Familie, oder nicht?«, erwiderte er schmunzelnd. »Emmeline, Mandy und Chloe haben die Sache selbst in die Hand genommen, mit Unterstützung von Becky und Doc Boylen, von Concepcion erst ganz zu schweigen. Ich glaube, sie wollen, dass die Ranch in vier gleiche Teile geteilt wird, und sie werden euch nicht eher sagen, welches Kind zuerst geboren wurde, bis ihre Forderungen erfüllt werden.«
Kade ließ sich auf seine Pritsche fallen, Jeb trat gegen die Wand und Rafe stieß wüste Flüche aus.
»Wo ist Pa?«, fragte Kade, der sich als Erster von dein Schreck erholte. »Er wird die Angelegenheit schon regeln.«
»Concepcion hat ihn wahrscheinlich an Händen und Füßen irgendwo gefesselt«, meinte Holt.
Jeb reckte den Hals, um die Uhr an der Wand im Vorraum sehen zu können. »Und die Babys ... ?«
Holt ging zum Ofen, schenkte sich etwas Kaffee ein und schlürfte ihn mit sichtlicher Zufriedenheit. »Während ihr gestern Nacht im Bloody Basin
Weitere Kostenlose Bücher