Stürmisches Feuer der Liebe
sind«, sagte Angus. »Aber ich kenne meine
Söhne.« Er hielt inne und schien nachzudenken. »Das wäre ein Ding, wenn meine drei Schwiegertöchter alle zugleich schwanger würden, was? Das würde das Rennen um die Ranch auf alle Fälle interessanter machen.«
Ein besorgter Blick erschien in Concepcions dunklen Augen. »Wann wirst du endlich lernen, Angus, dass es verkehrt ist, deine eigenen Kinder gegeneinander aufzubringen? Ich warne dich jetzt schon, falls du das irgendwann auch mit unserer kleinen Kate tust, handelst du dir gehörigen Ärger mit mir ein.«
Sein Stuhl knarrte, als er aufstand und zum Fenster ging. Die Lampen in der Arbeiterbaracke brannten, und grauer Ranch stieg aus dem Schornstein auf Die Triple M erwachte und bereitete sich auf einen neuen Tag vor. Er verspürte den gleichen ruhigen Stolz, den er immer hatte, wenn er an seine Arbeit auf der Farm dachte. »Ich musste es tun, Concepcion«, sagte er. »Die drei waren zu bequem geworden. Zu verwöhnt. Ihre Mutter hat mir nie erlaubt, sie zu bestrafen, dabei hätten sie es, besonders als jugendliche, wirklich oft verdient gehabt. Wenn ich ihnen ein paar Mal eine Tracht Prügel gegeben hätte, wären sie heute längst so weit, die Ranch zu leiten.«
»Ihre Mutter hatte Recht«, beharrte Concepcion, wie er es schon erwartet hatte. Es war schließlich nicht das erste Mal, dass sie über das Thema sprachen. »Sie sind gute jungen, Angus. Alle drei.«
Er nickte, wenn auch mit gewissen Vorbehalten. Rafe und Kade waren gut verheiratet, und sie waren von großem Nutzen für die Ranch. Ehrlich gesagt führten sie sie sogar besser, als er selbst es je getan hatte. Aber Jeb ... Jeb bereitete ihm noch immer Sorgen. Er hatte die richtige Frau gefunden, aber Angus fragte sich, ob er wusste, was er mit ihr anfangen sollte, außer mit ihr ins Bett zu gehen, wann immer er Gelegenheit dazu bekam. An einem Tag behauptete er, verheiratet zu sein, am nächsten schwor er Stein und Bein, hineingelegt worden zu sein. Er wollte Chloe nicht auf die Ranch holen, wo sie hingehörte, aber er schien sich auch nicht von ihr fernhalten zu können.
Sie würde ein Gewinn für ihn sein, diese Chloe. Oder aber sein Ruin.
»Ich gebe zu, dass ich mich selbst ein bisschen um sie sorge«, sagte Concepcion. »Ich frage mich, was wohl geschehen wird? Sie alle wollen diese Ranch - und das ist auch ihr gutes Recht. Sie wussten bis vor einem Jahr nicht mal etwas von Holt, und sie vertrauen ihm nicht. Und er denkt ähnlich über sie. Rafe, Jeb und Kade sind alle ziemlich hitzköpfig, und es ist nicht vorauszusagen, was Holt vielleicht tun würde, wenn er sich von ihnen in die Enge getrieben fühlt.«
Angus war es nicht gewöhnt, sich in irgendetwas geirrt zu haben. Aber als er nun so aus dem Fenster auf das Land hinausschaute, für dessen Erwerb und Erhalt er so hart gekämpft hatte, fragte er sich, ob es nicht vielleicht doch ein erstes Mal für alles gab.
Kapitel 21
Lizzie Cavanagh versuchte, nicht allzu viel über den bösen Mann, der die Postkutsche überfallen hatte, nachzudenken. Genauso sehr bemühte sie sich, die Schießerei und die lange Nacht, in der sie solche Angst gehabt hatte, zu vergessen. Doch die Erinnerung daran beschlich sie immer wieder, wenn sie sich nicht wirklich bewusst auf irgendetwas anderes konzentrierte. Sie weinte, wenn sie allein war, und sie hatte sogar Albträume, wenn sie wach in ihrem Bett lag.
Sie war sich nur sehr weniger Dinge sicher, denn schließlich war sie erst zehn Jahre alt und lebte an einem neuen Ort, mit einem Fremden als Vater. Das Einzige, was sie mit absoluter Sicherheit wusste, war, dass sie ihre Mama und auch ihre Tante Geneva sehr vermisste. Und dass sie die Frau nicht leiden konnte.
Ihr Name war Sue Ellen, aber sie bestand darauf, »Miss Caruthers« genannt zu werden, als wäre sie eine Lehrerin. Sie hatte eins dieser scharfgeschnittenen Gesichter und flinke kleine Augen, die stets nach irgendeinem Vergehen Ausschau zu halten schienen. Das war allerdings nicht der eigentliche Grund, warum Lizzie sie nicht mochte. Es lag vielmehr daran, dass sie ihren Papa und Miss Caruthers in der Küche der Circle C hatte reden hören, noch keine Stunde, nachdem sie am Abend zuvor auf der Ranch eingetroffen waren.
»Ich war gewillt, dir den Haushalt zu führen«, erklärte Miss Caruthers mit vernichtender Stimme, »aber ich habe nie damit gerechnet, dass ich mich auch noch um ein Kind würde kümmern müssen.«
Lizzie war fast das Herz
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