Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Stürmisches Feuer der Liebe

Stürmisches Feuer der Liebe

Titel: Stürmisches Feuer der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
Vom Netzwerk:
werden, trotz des weiteren Anfalls jähen Grolls, der ihn erfasste. Er konnte die Kleine kaum dazu bewegen, mit ihm zu sprechen, aber sie schien zu glauben, ihr Onkel habe Flügel an den Füßen.
    »Also gut«, stimmte er zu. »Aber du wartest im Haus, Lizzie.«
    Das Gesicht des Kindes, das eben noch so voller Heldenverehrung gewesen war, glühte jetzt geradezu vor Rebellion. »Oh nein«, sagte sie und verschränkte ihre Arme. »Du kannst mich verprügeln, wenn du willst, aber das werde ich mir nicht entgehen lassen!«
    Jeb lachte. »Sie ist wirklich eine richtige McKettrick «, sagte er.
    »Sie ist eine Cavanagh«, berichtigte ihn Holt kalt. Dann richtete er einen finsteren Blick auf seine Tochter. »Und niemand wird dich hier in irgendeiner Form verprügeln, also schlag dir diesen Gedanken schon mal aus dem Kopf.«
    »Darf ich bleiben?«, bettelte sie.
    Jeb zog wartend eine Augenbraue hoch.
    »Ach, Herrgott noch mal«, fauchte Holt, was einem ja so nahe kam, wie es ihm möglich war, und die drei begaben sich zur Koppel.
    Der Pinto war an jenem sonnigen Herbstmorgen gut in Form; seine Augen waren blutunterlaufen, er schnaubte heftig und blickte sich nach jemandem um, auf den er losgehen konnte. Lizzie kletterte auf die erste Latte des Zauns; Holt warnte sie mit einem Blick, nicht höher zu klettern.
    Jeb rollte seine Schultern, rückte seinen Hut zurecht und beobachtete das Pferd. Der Pinto beobachtete seinerseits ihn, während er sich auf die Hinterbeine stellte. Die Luft kam Holt ganz seltsam aufgeladen und drückend vor, als würde sich ein Sturm zusammenbrauen. Zwei staubbedeckte Cowboys schlenderten neugierig zu ihnen herüber.
    »Dieses Mistvieh kannst du auch gleich erschießen«, sagte einer von ihnen und deutete auf den Pinto. »Den kann niemand reiten.«
    Holt machte mit einer leichten Kopfbewegung auf die Anwesenheit seiner Tochter aufmerksam und blickte den Mann so finster an, dass er einen Schritt zurücktrat. »Holt das Zaumzeug«, forderte er seine Männer auf. »Mein Bruder denkt, er hätte heute seinen Glückstag.«
    Ein Seil, ein Sattel und Zaumzeug wurden in Nullkommanichts aus der Scheune gebracht.
    Nachdem Jeb zur anderen Seite der Koppel gegangen und auf die höchste Zaunlatte gestiegen war, nahm er das Seil, machte eine Schlinge an dem einen Ende und fing diese vierbeinige Furie mit einem einzigen Versuch ein. Das Pferd, das mehr als bereit für einen Kampf war, schnaubte wild, rührte sich aber nicht vom Fleck.
    Holt hatte plötzlich das Gefühl, als wären sämtliche Cowboys seiner Ranch herbeigekommen, um sich das Schauspiel anzusehen - sie alle standen schweigend und aufmerksam hinter dem Zaun.
    Holt sah vor seinem inneren Auge, wie er Angus' jüngsten Sohn mit gebrochenen Knochen und blutüberströmt zur Triple M zurücktrug, und legte unwillkürlich eine Hand auf Lizzies schmalen, steifen Rücken, als wäre sie ein Talisman.
    Nach dem Lasso kam das speziell für noch nicht zugerittene Mustangs angefertigte Zaumzeug. Jeb ging geradewegs auf das Pferd zu, streifte ihm das Halfter über den Kopf und schob ihm das Gebiss zwischen die Zähne. Der Hengst wieherte und warf den Kopf zurück, als wollte er sagen: Nun mach schon, Cowboy.
    »Vorsicht«, entfuhr es Holt, der erst merkte, dass er laut gesprochen hatte, als Lizzie sich umdrehte, um ihn anzusehen.
    Als Nächstes kam der Sattel. Das große Tier ließ den Kopf hängen, sein mächtiger Körper erzitterte, und alle sahen, wie es sämtliche seiner Muskeln anspannte. Dennoch ließ er Jeb den Sattelgurt zuziehen und ihn zuschnallen.
    »Wow, wow«, sagte jemand, aber Holt war sich nicht sicher, ob die Worte von einem der Cowboys, von Jeb oder aus seinem eigenen Mund gekommen waren.
    Jeb setzte einen Fuß in den Steigbügel, und das Pferd tänzelte zur Seite und begann wieder zu zittern. Holt hatte das Gefühl, dass plötzlich alles totenstill wurde; sogar die Vögel hörten auf zu singen.
    Im nächsten Augenblick saß Jeb im Sattel, und die Hölle brach los. Der braun und weiß gefleckte Satansbraten krümmte den Rücken und streckte seine Hinterbeine aus, bevor er sich wie wild im Kreis zu drehen begann. Jeb stieß einen lauten Triumphschrei aus und hielt sich fest.
    Der Hengst versuchte, sich auf den Rücken zu werfen, aber Jeb beherrschte ihn noch immer. Dabei hielt er sogar eine Hand in der Luft, aber ob das pure Angabe oder der Versuch war, die Balance zu halten, hätte Holt nicht sagen können. Als ob das nicht schon wagemutig genug

Weitere Kostenlose Bücher