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Stürmisches Feuer der Liebe

Stürmisches Feuer der Liebe

Titel: Stürmisches Feuer der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
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reitet ein Mann nicht allein, wenn es nicht unumgänglich ist.«
    Jack zwang sich zu einem Lächeln. »Stecken Sie das Ding wieder ein, Sie alter Knacker«, forderte er in gelassenem Ton. »Ich habe meine Waffe nicht gezogen.«
    »Es muss Ihnen aber trotzdem durch den Kopf gegangen sein«, erwiderte Farness. » Reiten Sie weiter in die Richtung, die Sie angesteuert haben, als wir uns begegnet sind, und lassen Sie sich auf der Circle C nie wieder blicken.«
    Obwohl er seinen Gesichtsausdruck beherrschte, hatte Jack keine Kontrolle über die zornige Röte, die von seinem Nacken aus in seine Wangen stieg. »Das war aber wenig nachbarschaftlich , was Sie da gerade gesagt haben «, stellte er fest. Er hatte seinen .44er in der Hand und feuerte, bevor der Vorarbeiter einen Schuss abgeben konnte.
    Als der alte Mann zusammenbrach und stürzte, drehte Jack sich um und schoss den herannahenden Reiter direkt aus dem Sattel.
    Schade, dass es nicht Jeb McKettrick war, dachte er. Denn sobald das erledigt wäre, könnte er sich die Hände abstauben, Chloe abholen und diese Gegend ein für alle Mal verlassen.
    Seufzend stieg er aus dem Sattel, drehte Farness um und suchte nach einem Puls an seiner Kehle. Tot, beschloss er ruhig. Es geschah ihm nur recht. Warum musste er auch eine so große Lippe riskieren?
    Er saß wieder auf und ritt zu der Stelle, wo der andere Mann zu Boden gegangen war. Ein junge - Jack hatte ihn in der Arbeiterbaracke gesehen, obwohl er sich nicht mehr an seinen Namen erinnern konnte. Angesichts der Tatsache, dass die Hälfte seines Gesichts zerschossen war, stellte er keine Bedrohung mehr dar, aber zur Sicherheit jagte Jack ihm noch eine weitere Kugel in den Kopf.
    In jener Nacht, in der Hütte, in der Sue Ellen ihn erwartete, ritzte er zwei weitere Kerben in den Kolben seiner .44er.

Kapitel 27
     
    Holt saß an seinem Schreibtisch über der Buchführung, als es an der Haustür klopfte. Etwas irritiert warf er einen Blick auf seine Uhr, weil er dachte, dass es wahrscheinlich an der Zeit war, zur Triple M zu fahren und Lizzie heimzuholen, und weil er die unvermeidliche Begegnung mit Angus fürchtete. Aber vielleicht war der Alte ja draußen und trieb Vieh zusammen oder irgendetwas in der Art.
    »Moment mal«, rief er barsch und nahm vorsichtshalber seinen .45er aus dem Gürtel, der an dem Haken an der Tür hing, bevor er öffnete.
    Ein Rancharbeiter namens Simmons stand mit grimmigem Gesicht auf der Veranda. »Tut mir leid, dass ich Sie stören-muss, Mr. Cavanagh«, sagte er, »aber es hat einen Mord gegeben. Zwei sogar.«
    Holts Muskeln verkrampften sich. »Nun reden Sie schon, was ist passiert?«, drängte er.
    »Mr. Farness hat sich heute in aller Frühe auf die Suche nach ein paar entlaufenen Rindern gemacht, dort oben auf den Nordweiden«, berichtete Simmons voller Unbehagen. »Ted Gates ist mit ihm geritten, weil er ein paar Kaninchen für den Eintopf schießen wollte. Als sie nicht zurückkamen, um bei den Pferden zu helfen, haben sich ein paar der Männer auf die Suche nach ihnen gemacht und nur noch ihre Leichen gefunden.«
    Holt fluchte. Er war mit Farness geritten, als er noch bei den Rangern gewesen war; der Mann war ein guter Freund von ihm gewesen. »Sind Sie sicher, dass es kein Unfall war?«
    »Ja, Sir«, erwiderte Simmons. »Es war ganz offenkundig Mord.« Er unterbrach sich, um den Kopf zu schütteln. »Der arme Ted war noch keine siebzehn. Er hat fast seinen gesamten Lohn nach Hause zu seiner Liebsten geschickt, die irgendwo in Tucson lebt. Sie haben seit langem jeden Cent gespart, um heiraten zu können.«
    Ohne sich dessen bewusst zu sein, öffnete Holt den .45er, der immer noch in seiner Hand lag, und drehte mit dem Daumen den Zylinder. »Wo sind sie jetzt?«, fragte er, während er auf die Veranda hinaustrat und die Tür hinter sich zuzog. »Die Toten, meine ich.«
    »Sie liegen noch auf dem Wagen. Ich schätze, der Doc wird sie sich ansehen wollen, und dem Marshal müsste auch Bescheid gegeben werden.«
    Holt sah den Wagen, der vor der Scheune stand, als sie um das Haus herumgingen. Er ging geradewegs zur Ladefläche und schlug mit der freien Hand das
    blutverschmierte Segeltuch zurück, unter dem die beiden Leichen lagen.
    In diesem Moment trat Jeb neben ihn. Er hatte die Nacht im Wohnhaus verbracht und erst nach seinem ersten Arbeitstag in die Baracke einziehen wollen. Holt hatte ihn nicht mehr gesehen, seit sie bei Tagesanbruch, jeder in seine eigenen Gedanken versunken, schweigend

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