Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Stürmisches Feuer der Liebe

Stürmisches Feuer der Liebe

Titel: Stürmisches Feuer der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Lael Miller
Vom Netzwerk:
fühle mich, als wäre eine Scheune auf mich gefallen«, gab er zu und fragte sich, was er dem Doc versprechen müsste, damit er ihm noch eine dieser Spritzen gab.
    Chloe strich ihm das Haar aus dem Gesicht; es war ein sehr erfreuliches Gefühl, fand er. »Du hättest getötet werden können«, sagte sie mit Tränen in den Augen. Er fragte sich, ob sich die Dinge zwischen ihnen jetzt wohl ändern würden. Vielleicht war es ja gar nicht schlecht, angeschossen worden zu sein, selbst wenn es höllisch wehtat.
    Vorsichtig hob er den linken Arm, legte seine Hand um Chloes Kopf, zog ihn zu sich herab und küsste sie sanft. »Aber ich lebe noch«, sagte er mit heiserer Stimme, nachdem sich ihre Lippen voneinander gelöst hatten. »Weine nicht, Chloe. Bitte, weine nicht.«
    Aber eigensinnig, wie sie war, legte sie ihre Stirn an seine und begann zu schluchzen.

Kapitel 35
     
    Bettlägerig zu sein und Schmerzen zu haben, war schon schlimm genug, noch unerträglicher wurde es für Jeb dadurch, dass er plötzlich zu viel Zeit zum Denken hatte. Mit allen Kräften versuchte er sich abzulenken, zählte die Risse in der Zimmerdecke und die Bretter in der Wand und beobachtete die Fliege, die das einzige Lebewesen zu sein schien, das bereit war ihm Gesellschaft zu leisten. Mal flog sie brummend über seinen Kopf, mal prallte sie gegen das Glas im Fenster. Als ihm das zu langweilig wurde, probierte er es mit einigen der ziemlich anspruchsvollen Büchern, die Kade ihm gebracht hatte, aber die Worte auf ihren Seiten kamen ihm so rastlos wie die Fliege vor. Sie wollten sich einfach nicht in seinem Kopf festsetzen und dort bleiben.
    Vielleicht, weil er dem Tod so nahe gewesen war - der Aussage des Doktors nach, war er während der Operation ein paar Mal fast im jenseits gewesen -, musste er nahezu unaufhörlich an seine Mutter denken.
    Er erinnerte sich, dass er einmal, als er sechs oder sieben gewesen war, bei einem Freund in der Stadt geblieben war und sich die feurigen Reden eines Wanderpredigers angehört hatte. Sie hatten ihn so beängstigt, dass er in jener Sommernacht schreiend und schwitzend aufgewacht war und wie wild auf seine Decken eingeschlagen hatte.
    »Ich bin schlecht und werde in die Hölle kommen«, war es nur so aus ihm herausgesprudelt, als Georgia McKettrick mit einer Laterne und besorgter Miene zu ihm ins Zimmer gekommen war.
    Sie hatte einen seidenen Morgenmantel getragen und nach einer Mischung aus Flieder und Schlaf gerochen, als sie sich zu ihm auf die Kante seines schmalen Betts setzte und ihm mit einer wunderbar kühlen Hand das Haar aus dem Gesicht strich. »Unsinn«, hatte sie gesagt.
    »Aber der Prediger hat das gesagt.«
    »Der Prediger redet dummes Zeug«, hatte seine Mutter erwidert und ihm das Gefühl vermittelt, dass so viel Zuneigung in ihrem Lächeln lag, dass sie sogar auch noch für den Prediger gereicht hätte. »Der arme Mann ist nur verwirrt, mehr nicht.«
    Etwa in diesem Moment war Angus in der Tür erschienen und hatte sich an den Türrahmen gelehnt. »So kriegen diese Mistkerle dich, mein Sohn«, hatte er gähnend festgestellt. »Indem sie dir Angst einjagen. Du solltest niemals zulassen, dass das irgendjemand mit dir tut.«
    Seine Ma hatte ihrem Mann einen Blick zugeworfen, einen scharfen offensichtlich, das hatte Jeb an der Reaktion seines Vaters gemerkt, die in dessen damals noch viel jüngerem Gesicht nicht zu übersehen war. Jeb hatte geglaubt zu wissen, dass das Wort »Mistkerl« Georgia in Harnisch gebracht hatte. Sie war immer ärgerlich geworden, wenn Kraftausdrücke fielen, und hatte dann stets zu bemerken gepflegt, dass sie ein Zeichen eines dürftigen Wortschatzes und eines schlechten Charakters wären.
    Jeb hatte damals beruhigt gelächelt, und er lächelte auch jetzt.
    Er hatte Schmerzen. Er war frustriert und langweilte sich zu Tode. Aber er hatte keine Angst.
    Ein lautes Klopfen ertönte an seiner Zimmertür, dessen Wuchtigkeit ihm verriet, dass der Besucher Angus oder einer seiner Brüder und nicht Chloe war. Heute war ihr erster Schultag, wahrscheinlich war sie noch immer damit beschäftigt, eine wilde Bande kleiner Kinder zu hüten.
    Er gab sich die größte Mühe, seine Enttäuschung zu überwinden, als er mit einem schroffen »Herein« antwortete und Angus ins Zimmer trat. Jeb verrenkte sich den Hals, um an seinem alten Herrn vorbeizusehen, in der Hoffnung, dass der Doc ihn mit einer seiner Wunder wirkenden Spritzen begleitete. Aber erneut wurde er enttäuscht - Angus kam

Weitere Kostenlose Bücher