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Stürmisches Herz

Stürmisches Herz

Titel: Stürmisches Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
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bleibt die Ruhe, Lady, mit der Sie die vier Desperados an der Nase herumgeführt haben?«
    »Sie schicken mich in die Nacht hinaus und erwarten, daß ich ruhig bleibe? Wahrscheinlich haben die Indianer Ihre Schüsse gehört, und draußen in der Finsternis treiben sich jetzt ein Dutzend – nein, Hunderte von Wilden herum.«
    »Glauben Sie wirklich, daß ich Sie einer Gefahr aussetzen würde?«
    Er sprach so sanft, daß sie verstummte.
    »Entschuldigen Sie«, bat sie beschämt. »Ich bin ein fürchterlicher Feigling.«
    »Sie sind tapferer, als Sie glauben, Lady. Machen Sie sich jetzt auf den Weg. Es ist besser, wenn Sie nicht hören, was ich Trask zu sagen habe.«

20. KAPITEL

    Der fehlende Finger war der Beweis dafür, daß Chandos tatsächlich vor Dare Trask stand. Er versuchte, sich zu beherrschen. Der Bandit hatte Chandos' Mutter vergewaltigt, sie jedoch nicht getötet. Alle anderen Männer, die sie mißbraucht hatten, waren bereits tot.
    Dare Trask war auch einer der drei Männer, die die Frau von Springender Wolf vergewaltigt hatten. Als Trask mit ihr fertig war, hatte er ihr sein Messer in den Bauch gestoßen und dabei dafür gesorgt, daß sie nicht sofort, sondern erst nach langen Qualen starb.
    Trask hatte den Tod verdient- einen langsamen Tod. Er würde sterben – heute oder morgen, vielleicht sogar erst übermorgen. Doch Chandos würde nicht dabei sein. Nach vier Jahren hatte er kaum noch das Bedürfnis, sich zu rächen – außer an Wade Smith. Smith würde von Chandos' Hand sterben. Bei Trask mußte Chandos nur noch dafür sorgen, daß er erfuhr, warum er starb.
    Chandos zog Trask den Knebel aus dem Mund und trat zurück. Trask spuckte verächtlich aus: In seinen Augen lag keine Angst. »Ich weiß, daß du mich nicht töten wirst, Halbblut«, krächzte er. »Ich habe gehört, wie du das zu deiner Frau gesagt hast.«
    »Bist du sicher, daß du das gehört hast?«
    Trasks Stimme klang jetzt weniger aggressiv. »Was zum Teufel willst du von mir? Ich habe deine verdammte Frau nicht angerührt. Du hast keinen Grund –«
    »Es hat nichts mit der Frau zu tun, Trask. Ich wollte nicht, daß deine Freunde erfahren, worum es zwischen dir und mir geht. Sie werden sich wundern, wenn sie dich nicht wiedersehen, aber sie werden nie herausbekommen, was hier wirklich geschehen ist.«
    »Das glaubst du doch selbst nicht. Sie werden jeden Augenblick zurückkommen – sie lassen mich ganz sicher nicht im Stich.«
    Chandos schüttelte den Kopf. »Deine Freunde haben inzwischen bestimmt gemerkt, daß sich in dem Gebiet Indianer befinden, und reiten wie die Wilden, um die Grenze hinter sich zu bringen.«
    »Du lügst. Wir haben keine Anzeichen – oder hast du welche gesehen?«
    »Das war nicht nötig, ich weiß, daß sie in der Nähe sind. Für gewöhnlich reiten wir zusammen, aber diesmal halten sie wegen der Frau Distanz. Sie hat Angst vor Indianern.«
    »Wieso, sie reitet doch mit dir?«
    Chandos nickte unbeeindruckt.
    »Ich weiß, daß du mir nur Angst einjagen willst, Halbblut«, fuhr Trask fort. »Aber das wird dir nicht gelingen. Wir befinden uns so nahe bei der Grenze, daß sich hier bestimmt keine Indianer herumtreiben.«
    »Du wirst merken, daß du dich geirrt hast, sobald sie dich finden. Ich lasse dich sozusagen als Geschenk für die Indianer zurück.«
    Jetzt konnte Trask seine Angst nicht mehr verbergen. »Wenn du ohnehin vorhast, mich zu töten, warum tust du es dann nicht? Oder bist du nicht Manns genug dafür?«
    Chandos ließ sich nicht reizen. »Ich hätte genügend Grund, dich zu töten. Sieh mir doch in die Augen. Du hast diese Augen schon einmal gesehen, allerdings an einer anderen Person. Oder hast du so viele Frauen vergewaltigt, daß du dich nicht an die Frau erinnern kannst, die ich meine?« Als Trask keuchend Luft holte, fuhr Chandos kalt fort: »Du erinnerst dich also.«
    »Das war vor vier Jahren!«
    »Hast du vielleicht geglaubt, daß die Zeit dich vor der Rache der Komantschen schützt? Weiß du denn nicht, was aus deinen Gefährten geworden ist, die bei dem Massaker dabei waren?«
    Trask erblaßte, denn er wußte es. Er hatte geglaubt,
    daß die Wilden ihren Rachedurst befriedigt hatten, aber das war ein Irrtum gewesen. In seinem Blick lag jetzt nackte Angst.
    Chandos wandte sich befriedigt ab und ergriff die Zügel von Trasks Pferd. »Jetzt weißt du, warum ich will, daß du stirbst, Trask. Aber erinnere dich auch an die junge Komantschen-Frau, die du vergewaltigt und dann zu einem

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