Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Stürmisches Herz

Stürmisches Herz

Titel: Stürmisches Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
Vom Netzwerk:
Genau wie ich daran denken werde, was Sie nach Chandos' Tod mit mir vorhatten.« Romero war ihr besonders widerwärtig, weil er ihr immer wieder Hoffnung gemacht und diese Hoffnung dann zerstört hatte. Er war der grausamste von allen.
    Sie ging am Rand der Lichtung entlang zu Chandos und ließ die Revolver hinter ihm auf den Boden fallen. Ihren eigenen behielt sie. »Ich weiß, daß Sie im Augenblick keinen großen Wert auf Dankbarkeitsbezeugungen legen«, meinte sie und umarmte ihn rasch. »Aber ich muß Ihnen sagen, wie froh ich darüber bin, daß Sie zurückgekommen sind.«
    »Sie sind ja ganz naß«, murmelte er.
    »Ich habe gerade gebadet, als die vier aufgetaucht sind.«
    »Und dabei das Kleid anbehalten?«
    »Ich habe natürlich die Unterwäsche anbehalten.«
    »Natürlich.« Er lachte.
    Und dann sagte er zur Verblüffung aller: »Verschwindet – solange ihr es noch könnt.«
    Er ließ sie laufen!

19. KAPITEL

    Es war kein Vollmond, aber doch so hell, daß Courtney die Männer sehen konnte, wie sie den Nebenfluß des Arkansas überquerten. Chandos stand neben ihr, und sie beobachteten sie, bis sie alle das andere Ufer erreicht hatten, die Richtung nach Norden, Kansas, einschlugen und langsam außer Sicht verschwanden.
    Als wäre damit alles in Ordnung, als baumle Dare Trask nicht neben dem Feuer an einem Baum, begann Chandos, die beiden Erdhörnchen abzuhäuten, die er offenbar mit bloßen Händen gefangen hatte, da sie keine Wunden aufwiesen. Dann ließ er sie über dem Feuer braten, öffnete eine Dose Bohnen und kochte Kaffee. Courtney, die den Blick nicht von Dare Trask abwenden konnte, war beinahe übel.
    Chandos hatte den Männern erklärt, daß Trask zurückbleiben müsse. Dann hatte er Romero gezwungen, Trask mit seinem eigenen Hemd und seiner Hose an Händen und Füßen zu fesseln, und hatte sich von Courtney den Strick aus seiner Satteltasche bringen lassen.
    Sobald Chandos das Seil hatte, befahl er Romero, es Trask um die Handgelenke zu binden und dafür zu sorgen, daß es fest genug saß, weil sich Trask sonst bei einem Sturz beide Beine brechen würde. Dann schleppte er Trask zum nächsten Baum, warf das Seil über einen Ast, zog Trask etwa einen Meter in die Höhe und band den Strick am Baumstamm fest.
    »Werden Sie ihn töten?« fragte Romero.
    »Nein, aber er wird für alles, was er hier getan hat, ein wenig leiden.«
    »Er hat Ihnen nichts getan, Señor.«
    »Das stimmt, aber er wollte der Lady etwas antun. Außer mir darf sie keiner anrühren, ist das klar?«
    »Ich glaube, daß diese Strafe nicht nur mit der Frau, sondern auch mit dem Grund zu tun hat, aus dem Sie meinen Amigo gesucht haben, stimmt's?« fragte Romero.
    Chandos antwortete nicht. Er holte die Pferde der Männer, nahm die an den Sätteln befestigten Gewehre an sich und übergab dann die Tiere ihren Reitern. Die Waffen warf er später in den Fluß.
    Jetzt waren die Männer fort, und Dare Trask hing noch immer am Baum. Chandos hatte ihm ein Tuch in den Mund gestopft, weil Trask begonnen hatte, nach seinen Männern zu rufen, damit sie ihn befreiten. Seine Wunden bluteten noch, und er litt bestimmt schreckliche Schmerzen.
    Courtney wußte, daß Trask diese Strafe verdiente, aber sie konnte das nicht mit ansehen und schon gar nicht, sich an seinen Qualen weiden.
    Chandos' Gesichtsausdruck war wie immer undurchdringlich. Er bereitete das Essen zu und verzehrte es schweigend und scheinbar gleichgültig. Aber er ließ Trask nicht aus den Augen.
    Als Courtney ihn etwas fragen wollte, befahl er ihr, still zu sein, weil er hören wollte, ob die anderen vielleicht zurückkamen. Sie gehorchte.
    Dann befahl er ihr, alles zu verstauen und ihre Pferde zu satteln. Sie war froh darüber, daß sie aufbrachen, und beeilte sich. Doch als sie die Pferde auf die Lichtung führte, traf Chandos keine Anstalten aufzusitzen. Statt dessen sah er sie so ernst an, daß es ihr den Hals zuschnürte.
    »Sie – Sie wollen doch nicht – Sie wollen, daß ich ohne Sie aufbreche. Habe ich recht?«
    Er ergriff ihre Hand und zog sie auf die andere Seite der Lichtung. »Regen Sie sich nicht auf, Lady. Ich möchte nur, daß Sie ein Stück vorausreiten. Schlagen Sie die Richtung nach Süden ein und lassen Sie die Pferde im Schritt gehen. Ich werde Sie in wenigen Minuten einholen.«
    Er nannte sie wieder Lady. Und er meinte es todernst. Sie konnte es nicht fassen.
    »Sie werden ihn töten, nicht wahr?« fragte sie.
    »Nein.«
    »Dann werden Sie ihn foltern.«
    »Wo

Weitere Kostenlose Bücher