Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Stürmisches Herz

Stürmisches Herz

Titel: Stürmisches Herz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Lindsey
Vom Netzwerk:
Sie nicht hierher begleitet?«
    »Er wollte nicht. Er hat gesagt, daß es auf der Ranch Menschen gibt, mit denen er nicht zusammentreffen möchte. Vielleicht hat er etwas Verbotenes getan. Vielleicht wird er steckbrieflich gesucht oder so.«
    »Können Sie sich an noch etwas erinnern?« In Maggies Stimme lag jetzt etwas Drängendes.
    »Er hat mich davor gewarnt, Sie als alte Dame zu bezeichnen«, lächelte Courtney verlegen. »Angeblich haben Sie ihm eine Ohrfeige gegeben, als er es einmal getan hat.«
    Maggie schnappte nach Luft. »Großer Gott!«
    »Wissen Sie jetzt, wen ich meine?«
    »Natürlich. Durch diese Ohrfeige sind wir Freunde geworden. Es war nicht einfach, an ihn heranzukommen.«
    »Wird er steckbrieflich gesucht?« Courtney mußte es wissen.
    »Nein, außer man hält Fletchers Worte für ein Gesetz. Er hat die Farm nicht gerade in gutem Einvernehmen verlassen, und Fletcher hat im Zorn einige sehr böse Drohungen ausgestoßen. Sie sind einander übrigens nichts schuldig geblieben. Aber das ist vier Jahr her, und Fletcher bereut es –«
    »Vier Jahre?« unterbrach sie Courtney. »Damals ist er doch mit den Komantschen geritten.«
    »Ja, er ist damals zu den Komantschen zurückgekehrt … mein Gott, dieser Überfall muß zu dieser Zeit erfolgt sein. Seine Mutter hat bei den Komantschen gelebt. Und er hat eine kleine Halbschwester gehabt, die er anbetete. Dann sind also beide tot … der arme Junge.«
    Courtney war blaß geworden. Seine Mutter? Eine Schwester? Warum hatte er ihr davon nichts erzählt? Er hatte einmal eine Schwester erwähnt, die ihn Chandos genannt hat. Er hatte auch erklärt, daß er diesen Namen so lange tragen würde, bis er seine Aufgabe erfüllt hätte und seine Schwester in Frieden schlafen könne.
    Courtney starrte blicklos zum Fenster hinaus. Sie hatte überhaupt nichts begriffen. Diese Männer hatten seine Mutter und seine Schwester getötet. Sie konnte nur ahnen, wie sehr er gelitten haben mußte. Sie selbst hatte nie daran geglaubt, daß ihr Vater tot war, hatte aber doch allein unter der Trennung schon sehr gelitten. Und Chandos hatte wahrscheinlich sogar die Leichen gesehen …
    »Könnten wir uns über etwas anderes unterhalten, Madam?« Courtney war wieder den Tränen nahe.
    »Natürlich. Vielleicht möchten Sie mir erzählen, weshalb Sie hierher gekommen sind.«
    »Ja«, stimme Courtney erleichtert zu. »Ich suche meinen Vater. Chandos hat gemeint, daß Sie bestimmt wissen, ob er in Waco lebt. Er behauptet, daß Sie hier jedermann kennen. – Dabei fällt mir ein, daß ich mich noch gar nicht vorgestellt habe. Ich heiße Courtney Harte.«
    »Harte? Es gibt einen Doktor Harte in Waco, aber –«
    »Das ist er!« Courtney sprang vor Erregung auf. »Ich habe recht gehabt. Er lebt. Er lebt hier. Ich habe es gewußt!«
    Maggie schüttelte verwundert den Kopf. »Das verstehe ich nicht. Ella Harte hat erwähnt, daß Doktor Hartes einzige Tochter bei einem Indianerüberfall ums Leben gekommen ist.«
    Courtney starrte Maggie mit großen Augen an. »Er hat geglaubt, daß ich tot bin?«
    »Sie sind angeblich beim Brand des Farmhauses, in das Sie sich mit Ihrer Stiefmutter geflüchtet hatten, gestorben. Das hat er jedenfalls Ella erzählt.«
    »Aber wir waren doch in der Scheune, in der Futterkiste! Wer ist Ella?«
    »Doktor Hartes Frau. Sie haben vor zwei Monaten geheiratet.«
    Courtney ließ sich ernüchtert ins Sofa zurückfallen. Eine Frau. Nein, noch eine Frau! Das war entsetzlich ungerecht. Würde sie ihn nie für sich allein haben? Nicht einmal für kurze Zeit? Sie war nur um zwei Monate zu spät gekommen!
    In ihrer Verzweiflung verwendete sie einen von Chandos' Lieblingsausdrücken. »Verdammt nochmal!«

40. KAPITEL

    In der hell erleuchteten Küche saß nur Sägezahn am Tisch; er hatte ein Glas Milch und ein Stück Kirschkuchen vor sich. Als Maggie zur Hintertür hereinkam, rührte er sich nicht. Er erkannte sie an ihrem Schritt. Als sie zu ihm trat, lehnte er sich zurück und blickte sie an. »Wirst du es ihm sagen?«
    Maggie erwiderte den Blick. »Du hast es also gewußt. Wirst du es ihm vielleicht erzählen?«
    »Ganz sicher nicht. Ich war nur neugierig, was du tun wirst. Außerdem hat der Junge mich schwören lassen, daß ich unser Zusammentreffen vergessen werde. Er hat es mir sehr nachdrücklich ans Herz gelegt. Du weißt ja, wie er sein kann.«
    Maggie verschränkte die Arme und sah zur Tür, die von der Küche ins Haus führte. »Ist er noch oben?«
    »Vermutlich. Es

Weitere Kostenlose Bücher