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Stürmisches Paradies

Stürmisches Paradies

Titel: Stürmisches Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Beattie
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das der Erpresser erwartete.
    Sie hatten ihr Boot gerade festgemacht, als ein weiteres zum Strand und auf sie zuruderte. Es war voller Männer, die alle gleichzeitig etwas zu brüllen schienen. Einer von ihnen, der es nicht erwarten konnte, an Land zu gelangen, sprang aus dem Boot, verfing sich mit dem Fuß und landete kopfüber im Wasser. Die anderen ignorierten ihn, während sie ebenfalls an Land sprangen.
    Blake, der neugierig war und herausfinden wollte, was da los war, legte den Arm um Alicia und ging gemeinsam mit ihr auf den Aufruhr zu. Es dauerte nicht lange, da hatte sich eine Menschenmenge gebildet. Blake blieb ein wenig im Hintergrund, jedoch nahe genug, um alles mithören zu können.
    »Es ist Steele!«
    »Er hat unsere Ladung gestohlen und dann unser Schiff in Stücke geschossen!«
    »Wir hatten Glück, dass wir mit dem Leben davongekommen sind.«
    Blakes Herz pochte. Nate leistete schnelle Arbeit.
    »Steele ist tot«, rief eine Stimme aus der Menge.
    Einer der Männer vom Boot wirbelte herum, seine Augen blitzen wild. »Er ist nicht tot! Er war es, und wir hatten Glück, dass wir das Langboot losbekamen, bevor uns seine Kanonen zerfetzten.«
    Ein Raunen lief durch die Menge, und Blake sah mehr als einen Zuschauer, der besorgt in Richtung Meer blickte. Er wusste, was sie dachten. Falls Steele in der Nähe war, dann konnte er sehr wohl als nächstes Ziel St. Kitts angreifen. Es war perfekt. Letzten Endes würden bald alle an Land davon gehört haben, dass Steele in der Nähe war und wieder auf die Jagd ging.
    Blake streichelte Alicias Rücken. Er hatte genug gehört. Die Männer waren keine Handelsmatrosen und hatten offensichtlich große Angst. Was auch immer Nate getan hatte, er war wohl äußerst überzeugend gewesen.
    »Lass uns gehen und es Luke und Samantha erzählen«, sagte er. »Nate hat seinen Teil geleistet, jetzt muss sie sich bloß sehen lassen.«
    Es war nichts weiter als ein unbestimmtes Gefühl, aber Blake hielt plötzlich inne und fragte sich, was seine Aufmerksamkeit erregt hatte. Sein Blick strich über die immer größer werdende Menschenmenge und wanderte von einem Mann zum nächsten, bis er auf ein Augenpaar traf, das er kannte.
    Lewis. Er musste den Aufruhr gehört haben und gekommen sein, um zu sehen, was das ganze Theater sollte. Aber warum hatte er sich nicht sein Geld geschnappt und war mittlerweile fort?
    »Blake.« Alicia stupste ihn an. »Lewis ist hier.«
    Ja und er sah nicht im Geringsten zufriedener aus, als er es bei ihrer letzten Begegnung gewesen war, kurz bevor Blake Lewis über Bord gestoßen hatte.
    »Ich weiß, Sonnenschein. Lass uns gehen.« Blake drehte sich um und ging in Richtung von Lukes Haus. Dabei war er sich sehr wohl bewusst, dass ihm Lewis’ Blick unentwegt folgte. Er konnte den Blick des Mannes beinahe körperlich spüren, während er mit Alicia den Strand hinunterging.
    Es war beinahe so, als ob der Mann noch nicht mit ihnen fertig wäre.
     
     
    Sie fanden Luke und Samantha am Frühstückstisch sitzend bei Kaffee und Brötchen vor. Der Hefegeruch stieg Alicia in die Nase und erinnerte sie an die Zeit, als sie noch mit Jacob zusammen aus der Werkstatt gekommen und in ein Haus gegangen war, dass nach frisch gebackenem Brot duftete. Gütiger Gott, wie sie Jacob und Anna vermisste, dachte sie ein wenig wehmütig.
    »Guten Morgen«, sagte Sam und begrüßte Alicia mit einer Umarmung, die deren Melancholie gleich vertrieb. Sam drückte Blakes Unterarm, ging an ihnen beiden vorbei und holte zwei Gedecke aus dem Schrank. Sie goss ihnen Kaffee ein und legte ihnen Brötchen auf die Teller.
    »Wir haben Neuigkeiten«, sagte Alicia.
    »Oh?«
    »Nate war fleißig. Eine Bootsladung voller Männer kam ans Ufer und behauptete, dass sie überfallen worden seien und dass Sam Steele wieder zurück sei.«
    Krächz . »Sam Steele. Sam Steele.«
    Luke grinste. »Das hat ja nicht lange gedauert.«
    »Nate hat seinen Teil erledigt.« Blakes Blick fiel auf Luke. »Jetzt seid ihr an der Reihe.«
     
     
    Lewis ließ sich nicht täuschen. Er wusste haargenau, was Samantha und Luke vorhatten, als sie Hand in Hand zum Strand schlenderten, so als ob sie völlig sorgenfrei wären. Irgendwie war es ihnen gelungen, jemand anderen als Steele auftreten zu lassen, und während die Nachricht von Steeles Rückkehr überall am Hafen zu hören war, wusste Lewis, es handelte sich nur um eine List. Einen Trick, damit er klein beigab.
    Nun denn, dachte er und benutzte seinen Hut, um sich Luft

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